1 Quincy Adams, Damenbildnis, 1915 (Aus-
iitt). Wien, Privatbesitz
1 Quincy Adams, FML lgnaz Edler von Korda,
i (Ausschnitt). Wien, Heeresgeschichtliches Mu-
n (lnv. KBI 156)
beabsichtigtes Werkverzeichnis des Künstlers
I Besitzer von Gemälden Jahn Quincy Adams'
n, ihre Adresse der Tochter des Malers, Grä-
'riet Walderdorff, Schloß Hochegg, 5020 Salz-
igen, bekanntgeben zu wollen.
(ungen 1-4
hmeliste vorn l. und ll. Semester 1892193: Allge-
rMallezrsdiule (Prof. C11. Griepenkerl); Akademie-
r. 6.
mie-Archiv, Sitzungsprotokolle 36511394, 340112295,
36.
rhielt Carl Hollitzer die silberne Füger-Medoille für
zarbeilung des Themas „man VDY den Hunnen".
wurde ihm im Pariser Salon für das Porträt der
sängerin Theo Drill Oridd e (heute Moderne Ga-
Barcelona) die goldene Me aille verliehen.
ln der Erinnerung der älteren Generation lebt
der Name von John Quincy Adams als Porträtist
der für das verklungene Wien der Kaiserzeit
charakteristischen Gesellschaft weiter. Die junge
Generation kennt den Maler jedoch nicht, weil
gerade die Bildnisse durch die beiden großen
Weltkriege in alle Winde zerstreut wurden und
seine übrigen Werke fast unbekannt sind. Zu
seiner Zeit war Adams aber einer der gefeiert-
sten und auch vielseitigsten Künstler Österreichs.
Der 100. Geburtstag von John Quincy Adams
mag Anlaß sein, seinem künstlerischen Schaffen
einige, wenn auch nur kurze Worte zu widmen.
Am 23. Dezember 1873 wurde Adams als Sohn
des Opernsängers Charles Adams - der einer
Bostoner Familie entstammte, die zwei Präsiden-
ten der Vereinigten Staaten, John Adams, den
Nachfolger Washingtons, und den sechsten Prä-
sidenten, John Quincy Adams (1825-1829), ge-
stellt hatte - in Wien geboren. Im Alter von
fünf Jahren kam er zum ersten Male nach Ame-
rika und kehrte mit seinen Eltern nach Wien
zurück, gerade als die ruhmreiche Laufbahn
Hans Makorts, der die Stadt in einen Taumel der
Begeisterung gestürzt hatte, durch dessen Tode
ein Ende fand. Adams Mutter unterstützte die
künstlerischen Neigungen ihres Sohnes, und so
kam er im Oktober 1891 in die Privatkunstschule
von Robert Scheffer, die gegenüber der elter-
lichen Wohnung des jungen Künstlers in der
Corneliusgasse (Nr. 2) gelegen war und in der
in späteren Jahren auch Anton Faistauer, Robin
C. Andersen u. a. lernen sollten. 1892193 ist
Adams dann in den Aufnahmelisten der Wiener
Akademie der bildenden Künste' eingetragen,
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wobei es interessant ist, festzuhalten, daß im
gleichen Jahre Carl Fahringer und Carl Hollitzer
eingetreten sind. Mehrere akademische Preise",
die Adams während seiner Studienzeit erhalten
hat, zeugen van seinem künstlerischen Talent,
aber auch davon, welcher Kunstgattung er sich
später zuwenden sollte: er erhielt 1894 den
Dessauer-Preis für die beste Zeichnung nach der
Antike und im gleichen Jahr auch den Natur-
kopfpreis, 1895 den Lampi-Preis für die beste
Aktzeichnung nach der Natur sowie 1896 schließ-
lich den Gundel-Preis, 60 fl in Silber, für die
besten Gesamtstudien an der allgemeinen Ma-
lerschule. Es waren dies keine Preise, die er für
festgelegte thematische Aufgaben errungeh hat],
sondern Preise, die seine besonderen Fähigkei-
ten bei der Darstellung des Menschen, seines
Antlitzes und seines Körpers, klarstellen.
Nachdem der junge Maler die Wiener Akademie
verlassen hatte, ging er nach München zu Lud-
wig Herterich und dem Deutschamerikaner Carl
Marr, dann nach Paris an die Akademie Julian
zu Benjamin ConstanV und arbeitete auch bei
James Whistler in London. Whistlers impressio-
nistischer, ganz auf die Farbe abgestimmter Stil
wurde Adams zum Vorbild: in seinem Atelier in
Wien, in der Theresianumgasse, in dem der
Großteil seiner Porträts entstanden ist, gab es
neben schlichten grauen Wänden und wenigen
Einrichtungsgegenständen nur einen großen al-
ten Gobelin sowie mehrere Reproduktionen von
Werken des Amerikaners. Und wie Whistler liebte
es auch Adams, seine Personen vor einen neutra-
len Hintergrund zu stellen, um so den Schwer-
punkt einzig und allein auf das Bildnis zu legen.
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