ainem Vortrag, den er vor dem Verein für
deskunde von Niederösterreich im März 1954
t, definierte Alphons Lhotsky den Begriff
rnographie" in folgender Weise:
inographie heißt an und für sich Beschrei-
g der Bilder, und wenn man etwas weiter
rpretieren will, die Kunde von den vorhande-
bildlichen Denkmälern der Vergangenheit.
töherem Sinne aber bedeutet lkanographie
Disziplin die methodisch richtige Nutzung
licher Überlieferung zur Erzielung geschicht-
er Erkenntnisse'."
t sich anhand authentischer Porträts oder
genössischer Szenen und Genrebilder die Er-
ntnis einer einzelnen historischen Persönlich-
wesentlich vertiefen, so können die der ty-
prögenden Phantasie des Künstlers entsprun-
en Bilder, so auch iene, die Themen aus dem
ise Babenberg aufgreifen, vor allem kulturge-
chtlich van oußerordentlichem Interesse sein.
an in der ältesten Serie von Babenberger-
stellungen, den Glasfenstern im Brunnen-
se des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz", aus
Zeit des ausgehenden 13. Jahrhunderts, wird
' und charakteristisch typisiert. Die Reihe der
trätscheiben beginnt mit Leopold lll., dem
inder von Heiligenkreuz, der en face wieder-
eben wird, mit langen Locken und Bart,
h gekleidet, mit pelzgefüttertem Mantel und
'kgrafenhut. Der sehr iugendliche Heinrich ll.
n sonderbar tönzerischer Schreitstellung dar-
tellt, bartlos, in der Rechten das Schwert.
o von Freising ist börtig als reifer Mann cha-
terisiert, bekleidet mit der weißen Kutte der
erzienser, mit Mitra und Stab. Besonders
rargehoben in diesem Zyklus sind die beiden
ßen Klosterstiftungen Leopolds lll., die Grün-
g von Klosterneuburg und Heiligenkreuz.
ene Scheiben sind der Darstellung dieser bei-
Kirchen gewidmet und weisen auf eine der
entlichen Voraussetzungen hin, die ein so
'kes Nachleben babenbergischer Herrscher
Bild möglich macht. Nicht das Bild der er-
t österreichischen Landesfürsten wird primär
tertradiert, sondern es wird ihr Gedächtnis
Zusammenhang mit frommen Stiftungen auf-
iterhalten.
setzte sich auch zuallererst die Verehrung
„Pius marchio" durch, des Markgrafen Leo-
d, der schon früh im „Chronicon pii marchio-
' ein biographisches Denkmal erhalten hatte,
von den Heiligenkreuzer Scheiben an das
l des Markgrafen wesentlich prägte. Der Ty-
des milden, gütigen, weißbärtigen Landes-
ers blieb für Jahrhunderte bestimmend. Zu-
hst wird, sicherlich aufgrund des Vorbildes
Heiligenkreuz, in den Glasgemälden des
10
Ruelond Frueauf d. .l., Der AusrithMi
Leopolds lll., 1505. Tempero auf Ficht-
76x39 cm. Stift KlosterneuburglNiederösl
Leopold lll., Rundbild aus dem Stammboi
Babenberger, Kloslerneuburg (Hans Part
1492]. TemperalHolzlLeinwand. Stift Klos
burgfNiederösterreich
Die Erbauung von Klosterneuburg, um I!
auf Holz, 58,9x4l,2 cm. Wien, Niederö
chisches Landesmuseum
Heiliger Leopold, Niederösterreich, zu
1510 und 1530. Lindenholz, H 93 cm.
Historisches Museum
Heiliger Leopold, GiulionivWerkstatt, 169
Holz, vergoldet, H 200 cm, Privatbesitz
Martin Altomonte, Apotheose auf den h
pold über dem Stift Klosterneuburg, urr
1730. ÖllPapier, l3l,5x77,5 cm. Wien,
besitz
Martin Altomante, Der heilige Leopold c
bitter für Kranke und Gefangene sov
Patron des Stiftes Heiligenkreuz, 1729. C
wand, 375x225 cm, Stiftskirche, Stift H:
kreuzlNiederösterreich
Georg Andreas Waßhuber, Heinrich der
von Mödling, vor 1732. OllLeinwand, 290
cm. Zisterzienserstift HeiligenkreuzlN iedt
reich
Martin Johann Schmidt, Bildnis Herzog
polds Vl., 1785. Auf der Basis des Sockels
tur: Mar. Joh. Schmid. ÜllLeinwand, 222 x
Zisterzienserstift LilienfeldlNiederösterrei:
Theodor Fetter, Leopold der Glorreiche
ClllLeinwand, 243x164 cm. Stift Lilienfe
derösterreich
Anmerkungen "I, 2
'Lhoisky Alphons, Aufsätze und Voriräge Bd. IX
1974, S. 112. DuB lkonogmphio uine Hilfswiss
der Geschichte 151, wurde ersf in den letzten Jahn
kannl. In Deutschland wnr es Prof. Fercy E. S
der als Vorkämpfer der lkonographie uufiruf, i:
reid: Prof. Alphons Lholsky.
' Frcdl-Kruf! Eva, Glasmalerei, in: Kai. 1000 Jahre
bergar in Österreich, Lilienfeld 1976, S. 253 ff. _