Geboren im Jahre 1881. Mitbegründer des französischen Kubismus,
eigenartige Landschaften und Stilleben von tiefer Wirkung.
BRIANCHON MAURICE
8 „Sommeil de Diane“ (Schlaf der Diana). — Atelier Pinton,
Aubusson (2,00X2,40). j Kettfäden pro cm.
Entworfen 1941, gewebt 1942.
Eigentümer: Gesellschaft der Französischen Künste.
Geboren am 3. Jänner 1899 in Fresnaye-sur-Sarthe.
Nach Beendigung seiner Mittelschulen tritt er in die Ecole des Arts
Decoratifs (Schule für die dekorativen Künste) ein, wo er zwischen
1919 und 1925 Oudot und Legueult kennenlernt. Mit diesen mietet
ei gemeinsam ein Atelier auf dem Montparnasse und erliegt zunächst
dem Einfluß Bonnards und Manets. Er malt Interieurs, Akte, Land
schaften (normannische und baskische Küste). 1931 reist er mit
Legueult nach Spanien. 1928—1932 malt er Tingeltangel- und Zirkus
szenen und entwirft Bühnenbilder. Für das Lycee Janson de Sailly,
für das Musikfoyer des Palais de Chaillot und für das Konserva
torium der Stadt Paris besorgt er die Innendekoration.
Ausstellungen im Salon d’Automne und im Salon des Tuileries, im
Portique (1927) und seit 1940 in der Galerie Louis Carre. Nimmt an
zahlreichen künstlerischen Kundgebungen im Auslande teil. Er erhält
1924 den Blumenthal-Preis für französische Wissenschaft und Kunst
und 1939 den Carnegie-Preis.
Seine Themen mögen frivol erscheinen, aber unter dem heilsamen
Einfluß der Impressionisten, wie Vuillard und Bonnard, sublimiert
er sie durch die Art, wie er die Natur farbig transponiert. Die
Deutung der Natur und die Schaffung von neuen Farbtonakkorden
münden ein in die Sprache einer gelehrten und verfeinerten plastischen
Musikalität, die sich selbst genügt.
LE CORBUSIER C HAR LE S - E D O U A R D
Pseudonym von „Jeannere t“.
9 „Composition.“ — Point cP Aubusson (2,00X1,5°)- Ge
webt 1938.
Ausgestellt in den Vereinigten Staaten und in Stockholm.
Sammlung Madame Cuttoli.
Geboren am 6. Oktober 1887 in La Chaux-de-Fonds.
Architekt, Städteplaner und Maler von Weltruf.
Folgende Ausstellungen: 1922 im Salon d’Automne „Une ville con-
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temporaine de trois millions d’habitants“ (Eine Stadt von heute mit
drei Millionen Einwohnern). 1923 Gemälde bei Leonce Rosenberg.
1925 bei den Arts Decoratifs „Pavillon de l’Esprit Nouveau“ (Pa
villon des neuen Geistes) und Entwurf „Voisin“ (Nachbar). 1929 im
Salon d’Automne „Eine zeitgenössische Wohnung“. 1929 in Genf
Entwurf zu der „Cite mondiale“ (Weltstadt). 1931 in Berlin „Pour
continuer la tradition de Paris“ (Zur Fortsetzung der Tradition von
Paris). Als Architekt hat er bedeutende Werke in Frankreich, Ruß
land und Südamerika geschaffen.
Als Städteplaner ist er Gründer und Leiter der Zeitschrift und Samm
lung „L’Esprit Nouveau“ (Der neue Geist) und Mitglied des leitenden
Ausschusses für Planentwürfe (Comite de Plans). Er ist einer der
Unterzeidiner der „Charta von Athen“, die die Prinzipien der
modernen Städteplanung kodifiziert, und hat die internationalen Kon
gresse für Weltarchitektur (Congres internationaux d’Architecture
mondiale — C. I. A. M.) ins Leben gerufen.
Als glänzender Theoretiker rennt Le Corbusier alle Traditionalisten
über den Haufen und strebt nach neuen und praktischen Lösungen
der durch das Zusammenleben in den modernen Großstädten ge
stellten Probleme. Die zahlreichen Werke dieses Ideenerweckers haben
stets Interesse und Polemik ausgelöst. Die Malerei ist seine Marotte.
Daher hat er nicht gezögert, der Aufforderung von Madame Cuttoli
entsprechend im Anschluß an Rouault, Miro, Dufy und Fernand
Leger Wandteppichentwürfe anzufertigen, wo sich sein konstruktiver
Sinn für farbige Flächen austoben kann.
GOUTAUD LUCIEN
„Orphee et les Muses" (Orpheus und die Musen). — Atelier
Pinton, Auhusson (2,05X2,35)- 5 Kettfäden pro cm.
Entwurf 1942, gewebt 1943.
Eigentümer: Gesellschaft der Französischen Künste.
Geboren am 13. Dezember 1904 in Meynes (Gard).
Nach künstlerischen Studien an den freien Akademien des Mont-
parnasse brachte ihm eine Reise nach Italien die Entdeckung von
Piero della Francesca.
Seit 16 Jahren arbeitet er als Einzelgänger und in Parallele zu den
Surrealisten. Seine Lieblingsthemen sind „Personen, pflanzliche und
mineralische Häuser, Metamorphosen, weite Landflächen und mächtige
Bügeleisen“ (sic).
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