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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Bosnien und Hercegovina

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Jahrhunderts geschah die Ernennung des Bischofs immer auf Grund der Patronatsrechte 
der Könige von Ungarn; und alle Herrscher aus dem Hause Habsburg wahrten 
streng diese Rechte, da sie in dieser Jngerenz eine Stütze ihrer Politik fanden und 
sich auch den Einfluß auf die Geistlichkeit zu sichern trachteten. Die Propaganda hin 
gegen wollte sich nicht beirren lassen und immer einen dem Zwecke am besten entsprechenden 
Bischof ohne Zuthun des Kaisers ernennen lassen. Daraus entspann sich ein langwieriger, 
dogmatisch-canonischer Streit, welcher die Erörterung der ganzen Patronatsfrage der 
Könige von Ungarn nach sich zog und besonders infolge der Mitwirkung des ungarischen 
Cardinals und Erzbischofs von Gran, Peter Pazmäny, günstig ausfiel, indem der Papst das 
Patronatsrecht der Könige von Ungarn dem Kaiser zusprach und auch für die sogenannten 
Bischöfe in partibus irilläelium, das heißt auch für Serbien und Bosnien, bestätigte. Doch 
auch der Papst ernannte und zwar effektive im Lande selbst bestellte Bischöfe für Bosnien, 
die manchmal zugleich ungarische Titular-Bischöfe waren. Wir erwähnen diese Einzelheiten, 
um zu zeigen, daß selbst unter den größten Wirren und kriegerischen Ereignissen der Wiener 
Hof, sowie die leitenden Staatsmänner Ungarns nie ein Moment unbeachtet ließen, das die 
Continuität des Besitztitels gefährden konnte. Wie wichtig diese internationale und staats 
rechtliche Genauigkeit wurde, zeigt uns die Auffassung Kaiser Leopolds I., dem es 
beschieden war, die Rückeroberung Ungarns zu bewerkstelligen und der das Glück hatte, 
seine Rechte nicht nur auf dem Papiere zu vertreten, sondern durch die Mitwirkung der 
ausgezeichneten Generäle seiner Zeit verwirklicht zu sehen. Der Niedergang des sieben- 
bürgischen Fürstenthums infolge des unglücklichen polnischen Feldzuges Fürst Georg 
Raköczys II. bewirkte, daß nun dem kaiserlichen Heere die Aufgabe zufiel, unter Mit 
wirkung der gesummten europäischen Christenheit nicht nur Wien zu retten, sondern auch 
durch energisches Vordringen die türkische Macht in ihre ursprünglichen Grenzen zurück 
zuweisen. Der große und glänzende Feldzug, der im Jahre 1683 begann und mit 
dem Frieden von Karlovitz (1699) endete, war auch für Bosnien und dessen künftige 
Gestaltung von maßgebender Wichtigkeit. Die Savelinie wurde wieder zur Staatsgrenze 
und der volle Druck des nachbarlichen Reiches machte sich auf der ganzen Linie auch in 
Bosnien fühlbar. Kaiser Leopold, der vom Anfänge an Bosnien als ein natürliches 
Eroberungsziel betrachtete, hielt nach den großen Erfolgen, welche Markgraf Ludwig 
Wilhelm von Baden 1688 in Bosnien errungen hatte, die Eroberung nicht nur für 
nothweudig, sondern auch für durchführbar. Man glaubte in Wien, daß mit der Besetzung 
Sarajevos auch der dauernde Besitz dieses Landes gesichert sein werde; allein der politisch 
sehr einsichtsvolle Markgraf war überzeugt, daß die Eroberung Bosniens nur dann 
zu bewerkstelligen sei, wenn dessen Besitz durch die Oecupation Serbiens gesichert werde. 
Darum trat er auch in Fühlung mit den für die Eroberung Serbiens begeisterten
	        
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