P{ Für den Kunstsammler
10. Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse
Frühjahr 1979, 23. 5. bis 30. 5. 1979
Jubiläumsmesse
Allen warnenden Stimmen und pessimistischen Vorzei-
chen zum Trotz wird auch heuer wieder die Wiener
Kunst- und Antiquitätenmesse sich im Frühjahr präsen-
tieren. Das bewährte zentrale Aussteiiungsgeiände in
der ehemaligen Winterreitschuie im Messepalast ist
neuerlich Rahmen für die kommende, lebendige und ab
wechslungsreiche Antiquilätenschau.
Obwohl die zeitliche Nähe einige Aussteller bewog, heu-
er nur in Salzburg teilzunehmen, bereitete es dem Ver-
anstalter, dem Landesgremium Wien, keine Mühe, auch
den letzten zur Verfügung stehenden Quadratmeter zu
vermieten. Darüber hinaus mußten einige Firmen vertrö-
stet werden. Die Vielfalt und die Bunthelt dieser Messe
wird immer gewährleistet sein. Das erklärt sich aus der
Vielzahl der hier In Wien tätigen Unternehmen, die sich
mit dem Kunst- und Antiquitäten- sowie dem Biiderhan-
del beschäftigen. Über 500 Unternehmen betreiben al-
lein in Wien ihre Geschäfte.
Junge, engagierte Händler, wie die Firmen Wbhrerlwien,
FigllNiederbsterreich oder Trautmannsdorflwien sowie
das Unternehmen Wolf-Dietrich Hassfurter stoßen hin-
zu. Umgekehrt kehren klassische Unternehmen auf das
gemeinsame Verkaufsforum wieder zurück, wie z. B. die
Firmen 0berholzneriSalzburg, Wagner-MaurerIWien, Fir-
ma Passetti, um hier nur einige zu nennen.
Die große Fächerung des Messe-Angebotes reicht z. B
von gotischen Tafelblldern bis zu Bildern des 17. Jahr-
hunderts; breiten Flaum nimmt auch das Gemälde des
19. Jahrhunderts ein bis zu Objekten um 1939; weiters
präsent Mobel, Uhren, Kleinkunst, Skulpturen, Teppiche,
Porzellan, Silber, Kunstgewerbe, Objekte des Jugend-
stils und Art-Deco, sowie Volkskunst.
Zugelassen werden ausschließlich hochqualitative,
handwerklich einwandfreie Kunstgegenstände. Darüber
hinaus haben sich Reparaturen und Ergänzungen nur
auf unwesentliche Teile zu beschränken.
Die fachkundige und strenge Jury, der sich der Ausstel-
ler ohne Einspruch zu beugen hat, sorgt für qualitätvoll-
ste Auslese und bietet dem Kunden Gewähr, nur gute
Objekte zu erwerben. Für die korrekte Zuschreibung haf-
tet der einzelne Verkäufer selber.
Der Veranstalter In Wien, das zuständige Landesgremi-
um, ist ständig bemüht, attraktive Aktivitäten zu setzen.
So werden neben lnformationsschauen, in diesem Zu-
sammenhang sei an die vielbeachtete Fäischerausstel-
iung oder an die Weihnachtsschau im Vorjahr erinnert,
Schwerpunkte und Aktivitäten gesetzt.
Wurde im Jahr des Denkmalschutzes ein kulturge
schichtliches, bedeutendes Objekt auf Kosten der Aus-
steller restauriert, so kommen heuer im Rahmen der
10. Messe von den Ausstellern kostenlos zur Verfügung
gestellte Objekte zum Anbot, die im Rahmen einer auk-
tionsähnlichen Veranstaltung verkauft werden.
Der gesamte Erlös wird der UNICEF zufließen. Somit
wird auch der Berufsstand der Kunst- und Antiquitäten-
händler seinen Beitrag zum Jahr des Kindes leisten.
Aus Gesprächen mit einzelnen Ausstellern ist zu ent-
nehmen, daß man besonders heuer sehr große Anstren-
gungen unternimmt, ein interessantes und vorzügliches
Anbot auf die Messe zu bringen. So werden diesmal
auch interessante Kunstgegenstände gezeigt werden,
die seit Jahrzehnten aus dem Blickfeld der Öffentlich-
keit verschwunden waren und in Privatsammlungen im
Verborgenen blühten. Alle diese Anstrengungen aber
stehen im Zeichen eines markanten Jubiläums, dem der
10. Veranstaltung dieser Art. Die Aussteller hoffen und
sind voller Zuversicht, den Wünschen des Publikums
neuerlich gerecht zu werden und erwarten deswegen
gerade heuer zum festlichen Anlaß besonders zahlrei-
chen Besuch. Wolfgang A. Siedler
Die Salzburger Kunst- und Antiquitäten-
messe 1979
Ein Nachbericht
Salzburg zur Festsplelzeit ist nicht nur Salzburg. Es ist
ganz Österreich, vor allem aber Wien. Es ist ein Fenster
Österreichs, in dem sich die Kräfte des Landes zeigen.
Ähnlich verhält es sich mit der vorösterllchen Kunst-und
Antlquitätenmesse in Salzburg. Sie zeigt die Kräfte des
vSaIzburger Handels, überwölbt von den Kräften ganz
Osterreichs, vor allem aber Wiens.
Drei Faktoren einer unübertrefflichen Position bewirken
die glückhaften Chancen der Salzburger Messe:
l Die geographische Lage an einem Schnittpunkt des
europäischen Verkehrs zwischen zwei Ländern mit
einem Hinterland, das vorn Main zur Donau reicht.
l Der Standort in einer der schönsten und unberührte-
sten historischen Städte Europas, berühmt durch seine
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Gesehen im Kunsthandel:
1 Engel, Fragment aus einer
gotischen Tafel, Holz, 28 x 23 cm
Tirol, um 1500
Hofgaierie, Dr. Wolfgang Hofstätter
A-1010 Wien 1, Spiegelgassse 14
2 Venezianischer Sitzschemel, Ende 16, Jahrhundert
Einer von zweien, Nuß massiv, Sitzfläche:
36 x 46 cm, Lehnenhöhe 109, 5 cm
(Lit.: Das lMÖbelbUChK von Dr. F. Windisch-Graetz,
in Vorbereitung)
Wolfgang A. Siedler, Kunsthandel
A-1010 Wien 1, Himmelpfortgasse 13-15
3 Großer Ananaspokal, Nürnberg, um 1600
Silber vergoldet, H 55,5 cm, Meister wAVr-
Czeslaw Bednarczyk, Kunst und Antiquitäten
A-1010 Wien 1, Dorotheergasse 12
4 Roelof van Vrles (Haariem 1631 -1581 Amsterdam)
Niederländische Landschaft, signiert
ÖlIHolz, a4 x 5a cm
Herbert Asenbaum, Antiquitäten
A-1010 Wien 1, Kärntner Straße 2B
5 Josef Orient (1677 - 1747), Landschaft
ÖlIHolz, 45 x 54 cm
(Gutachten Dr. W, Bernt)
Kunstgaierie Tomasz Metiewicz
A-1010 Wien 1, Seilergasse 14
8 Kruzifixus, Wien, 2. Hälfte 18. Jahrhundert
Obstholz, Hohe 47 cm
Galerie St. Raphael, Antiquitätenhandel Ges. m. b.H.
A-1010 Wien 1, Dorotheergasse 12
7 Zillertaler Schrank, eintürig, Originalzustand
Breite 110, Tiefe 62, Höhe 136 cm
Otto Buchingerllnh. Pöhlmann, Antiquitäten
A-4020 LinzJDonau, Bethlehemstraße 5
8 i-Der alte Hirten, Spätnazarener, um 1850
ÖlILeinwand, 4B x 4B cm
Kunstsaion Mag. P, Kovacek
A-1010 Wien 1, Staliburggasse 2
9 Wenzel (Vacsier) von Brozik (1851 -1901)
nMiÜGQSYGSlM, um 1379, unten remonogrammiert 'V.B.'
ÖlIHolz, 24,5 x 32 cm, rtlckseitig Sammiungssiegel
Galerie Krugerstraße 12iDr. Herbert Giese
A-1010 Wien 1, Krugerstraße 12
10 Fauleuil, 1906, entworfen von Josef Hoffmann
Ausführung: Jacob ä Josef Kohn
Kunslhandlung GünterlStefan Asenbaum
A-101O Wien 1, Seitenstettengasse 5
Ruprechtspiatz
11 Keramiken von Peter Gangl
galerie am graben, inge asenbaum ges.m.b. h.
A-1010 wien, graben 7
Auktionen
Dorotheum Wien
623. Kunstauktion, 13.-16. März 1979
12 Ferdinand Georg Waldmüller (Wien 1793 -1B65)
pMutterglück-r, sign. und dat. 'Waldmülier 18571
ÖliHoiz, 34,3 x 28, 3 cm. Gutachten Prof. Dr.
Rupert Feuchtmüller (KatNr, 138)
Taxe: S 250,000.-
Eriös: S 700.000.-
13 Gustav Klimt (Wien 1862 - 1918), Randleiste für
"Ver Sacrumu (Kinder mit Blumsnkränzen), sign.
'Gustav Klimt'. Kohiezeichnung mit Weißhbhung
auf Packpapier, 44 x 9 cm; in Ver Sacrum,
März 1898, p,13 (KaLNr. 1152)
Taxe: S 20.000.-
Erlös: S 130.000.-
14 Johann Hamza (Teltsch 1850 - 1927 Wien)
rDer Kenner-r, sign. 'J. Hamza Wien'
ÖlIHoIz, 25,5 x 20,5 cm (Kat. Nr. 5a)
Taxe: S 90.000.-
Erlös: S 220.000.-
Kunsthaus am Museum, Köln
79. Auktion, 2B. - 31. März 1979
15 Einer von sechs Platztellern, Augsburg, 1781 -17B3
Durchmesser 25.5 cm (Kat. Nr. 1041)
Taxe: DM 3.500.-
Erlös: DM 7.000.-
16 Ein Paar Stühle, Holländisch, 1820 -1830
Mahagoni mit Einlagen, Hohe 88 cm (Kat. Nr. 160)
Taxe: DM 1.000.-
Erlös: DM 2.400,-
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