nen sich Bürger und Fürsten schamlos berc
ten. Zur Ehre der Habsburger muß gesagt w
daB sie sich daran nicht beteiligten, sondi
Gegenteil die Juden zu schützen suchten (v
nen mancherlei Feindschaft eintrug) - de
geist konnten sie damit aber nicht besiegen
diesen Zeitgeist, der neben den schönen
der Mystik auch die Auswüchse der Geißli
und der Ketzer- und Judenverfolgungen i
brachte, sucht die Ausstellung zu illustriere
dies nur in bescheidenem Maße möglich i
klärt sich daraus, daß wir nur ganz wenige
che Zeugnisse dieser Schattenseiten besitz
So erlebt der Ausstellungsbesucher eine sei
Diskrepanz: in einer in der Mitte der Kirche
bauten Schatzkammer sieht er unerhört ko
kirchliche Geräte aus den Dom- und Kloster
zen Österreichs, Deutschlands und der St
sowie aus amerikanischen Museen - und
telbar daneben die Zeugnisse menschliche
des und großer Greueltaten. Wie läßt sich i
vereinen? im Grunde besteht hier kein Gege
Daß gerade eine Epoche menschlichen Leid
das 14. Jahrhundert so außerordentlich s
und kostbare Kunstwerke hervorbringen k
beweist, wie wenig Kunst von ökonomisch
dingungen abhängig ist. im Gegenteil: ger
den Zeiten von Not und Angst erweist sii
Glaube als einziger Halt der Menschen. Die l
dere Kostbarkeit der Kunstwerke will eine A
von der Ewigkeit vermitteln, will Trost und I
schwerer Zeit bieten. Was die Ausstellung
ist alles eher als eine heile Welt. Sie zeig
sehr deutlich die Funktion der Kunst im mei
chen Leben. Als Zeichen der Ewigkeit, die
die Nöte der Zeit besiegen kann, gibt sie m:
nur Trost. Sie verkündet, daß trotz aller Nö
Beschwerden das menschliche Leben Sin
Aufgabe hat. Insofern ist diese Ausstellun
leicht nicht nur historische Dokumentatior
dem macht auch eine zeitlos gültige Ausse
10
11
12
13
14
15
Meßkelch. Silber, vergoldet, Edelsteine, Perlen
Iuzldes Emall. Höhe 20 cm, Wien 1337. Stiltsrr
Klosterneuburg. Durch die Inschrift ist der K
das Jahr 1337 datiert. Er entstammt derselben
tenden Wiener Werkstätte. die vorn Oberrhein
tluBt auch den verlorenen Kelch Ottos des Fröl
in Neuberg und Jahrzehnte später das Melke
schuf.
Palene. Silber, vergoldet, z.T. nielliert, Durchl
16 cm. Klosterneuburg oder Wien 1320l30. St
seum Klosterneuburg. Diese Paiene, die der
dargestellte Klosterneuburgar Propst Steph:
Slerndorl (1317 bis 1335) anfertigen ließ, t
gleichfalls, daß damals in Wien bedeutende
schmiede ansässig waren, die unter dem kü
schen Einfluß des Oberrheins standen.
Herzog Rudolf IV. Tempera auf Pergament am
tenholz, 45x30 cm. Wien um 1365. Erzbischb
Diozesanmuseum Wien. Das berühmte Porträt,
teste erhaltene, selbständige Bildnis der deu
Kunst, gibt Zeugnis von den politischen Ami:
des Jungen Herzogs (Bügeikronell. Es verarbe
wohl italienische wie böhmische Anregungen l
ständiger Weise.
Herzogin Johanna von Flirt, vom Hohen Turm c
phanskirche. Sandstein, Höhe 204 cm, Wien ur
65. Historisches Museum der Stadt Wien. Eiflßt
Fürstenstatuen, die Rudolf IV. an Tabernakel;
des Hohen Turms von St. Stephan aufstelie
zeigt seine Mutter Johanna. Neuartig daran i
die Stilterfiguren nicht mehr im Inneren der
sondern weithin sichtbar außen angebracht wel
nicht mehr Haltung der Devotlon, sondern Dem
tion der Herrschermacht.
Gelangennahme Christi. Ausschnitt aus einem
altar. Tempera auf Holz, Gesamtmaße 131,5x
Klosterneuburg um 1335140. Stiltsmuseum i
neuburg, Der Maler des Passionsaltars kommt .
Nachfolge des Meisters vom Verduner Altal
aber viel bodenstandlgere und robustere Zügs
äntsprechend war ihm auch größere Wirkung b
EH.
Christus vor Pilatus. Flügelfragmente vom Kre
Abb. 14. 63.5x67 cm. Bayerisches Nationelrr
München. Schon seit langer Zelt ist die obere
des rechten Flügels von Abb. 14 in München.
chltektur des Pllatus-Throns ist deutlich v:
Rückseiten des Verduner Altars abgeleitet.