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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVI (1981 / Heft 177)

Meister des Weltgerichts-Altars, wohl tätig in Memmingen 
um 1480 - 1510. 
Weltgerieht. Einzug der Seligen in das Paradies, um 1500. 
Ol aufl-lolz. 69x 40,5 cm. 
Erworben mit den drei zugehörigen Altartafeln vom De Young 
Meruorial Museum in San Francisco (Besitzer der 
Mitteltafel) Rir DM 220.000 in der Mai-Auktion 1981 
(202. Neurneister-Auktion). 
 
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NEUMEISTER 
Münchener Kunstauktionslmaus KG 
Antiquitäten - Skulpturen ' Möbel - Teppiche ' Gemälde - Graphik 
Barer Straße 37 Ä 8000 München 40 - Telefon (O89) 28 3011 
Illustrierte Kataloge. Angebote immer erwünscht. 
Beratung und Schätzung, Für Einlieferer jederzeit. 
204. Neumeister-Auktion: 23. und 24. September 1981 
205. Neumeister-Auktion: 4. und S. November 1981 
206. Neumeister-Auktion: 9. und 10. Dezember 1981 
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Buchbesprechungen 
Gert Ammann, Alfons Walde, Eine Monographie, 
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien-München 1981, 
252 Seiten, ÖS 480.- 
Nachdem der Maler Alfons Walde etliche Jahre totge- 
schwiegen, z.T. als marktschrelerischer Postkarten- und 
Wlntersportwerbeonkel abgetan wurde, beginnt man sich 
seit einiger Zeit wieder seiner Qualitäten bewuBt zu wer- 
den. Einige gute Ausstellungen, besonders jene des Tiro- 
ier Landesmuseums Ferdinandeum in Innsbruck 1976, 
trugen zu einer Klarstellung und Einordnung in die Kunst- 
geschichte Österreichs bei. 
Das sehr sorgfältig und schön gestaltete Buch zeigt nun 
30 Farbbiider und 159 Schwarzweißabbildungen, Fotogra- 
iien und Briefdokumente des Malers. Vor allem aber sei 
auf den umfangreichen, sehr lebendig geschriebenen 
Text von Gert Ammann verwiesen. Der Lebensraum des 
Kitzbtlheler Malers wird geschildert, frühe Einflüsse, die 
ersten Versuche und Ausstellungen und die Zei in Wien 
mit dem Architekturstudium werden beschrieben. Am- 
mann laßt den Leser Waldes Weg zu seinen späteren, iOr 
Ihn so typischen fiachigen Bildern der Tiroler Heimat und 
des Wintersportes miterleben. Die temporar recht be- 
grenzten Begegnungen mit den Wiener Künstlern und 
Kunstgruppen, die Beziehungslosigkeit zur Großstadt und 
ihren sozialen Problemen, all das wird deutlich. Das Zwi- 
schenspiel des ersten Weltkrieges mit seinem whero- 
ischenw Geschehen an der Südtiroler Bergfront wird be- 
rührt. Dabei wird auf Waides Schalten ernst und fachlich 
eingegangen, ohne zu ermüden oder zu langweilen. Sehr 
wichtig scheint uns auch das Aufzeigen von Waldes Ei- 
genstammigkeit und Absetzung von einem iiEgger-Lienz- 
Stil". wenn euch des Malers Hauptwerk im Themenkreis 
Bergwelt, bäuerliche Menschen in ländlicher Umwelt, 
Wintersport liegen, so können wir ihn doch nicht in eine 
"Blut-und-Bodenu-Ideoiogie einordnen. Seine Menschen 
haben Schwere, auch Monumentalitat, doch kein fal- 
sches Pathos. Ammann gelingt es auch sehr gut, den frü- 
hen Walde mit seinen an Schiele und Klimt erinnernden 
Arbeiten vorzustellen. Es gelingt ihm, uns den Walde zar- 
ter erotischer Akte der 20er Jahre nahezubringen. Wichtig 
auch: Walde war Architekt und baute eine Menge Bauwer- 
ke, die selbst ein so strenger Kritiker wie F. Achleitner un- 
ter die wesentlichen seiner Zeit einordnet. Auch dazu wer- 
den Beispiele gebracht. 
In übersichtliche Kapitel gegliedert, mit guten Bildern be- 
legt, zu einem dem Umfange und der Qualität des Buches 
entsprechenden sehr billigen Preis in den Handel ge- 
bracht, wird das Buch sicher zu Recht seine Liebhaber fin- 
den. Alois Vogel 
Harald Sterk, Die Kunst der 70er Jahre in Öster- 
reich, Jugend und Volk, Wien-München 1980, 
163 Seiten, öS 298.- 
ln dem Buch versuchen unter anderem 10 Autoren ver- 
schiedene künstlerische Strömungen der siebziger Jahre 
festzuhalten. Insofern ist der Titel des Buches, wie bei so 
vielen ähnlichen Publikationen, irreführend. Schon im er- 
sten Kapitel, das vom Herausgeber Harald Sterk und 
J. Tabor geschrieben ist, wird von nAuibrüchen und Grenz- 
verwischungenc gesprochen. nDie Anzeichen iOr gewisse 
Auflösungs- und Grenzverwischungserscheinungen sind 
untrüglichm Davon, und eigentlich fast nur davon, nam- 
lich von den i-Grenzverwischungserscheinungenu, han- 
delt dieses Buch. Wenn dabei da und dort von einem Froh- 
ner, Hrdiicka, Eisler, Hoilega oder anderen Malern oder 
Blldhauem gesprochen wird, ist das gerade so zum nDrO- 
berstreuenw, Es wird hier auch nicht nur über die Kunst, 
sondern auch z. B. von J. Secky wZur sozialen Situation 
des bildenden Künstlers in Österreich", von H. Grund- 
mann nVom Mangel offizieller Strategie zur Propagierung 
österreichischer Kunst im Auslandu, von M. Wegner über 
wDie Kunst in den Medienu geschrieben, Bei allen Erwäh- 
nungen von Kunst ist natürlich von bildender Kunst und 
besonders von nGrenzverwischungserscheinungenr- die 
Rede. Sicher kein Zufall. 
Am sachlichsten und, weil auch als einziger Autor, mit 
Ausnahme des Herausgebers der Sammlung, richtig aui 
den Titel eingehend und nicht, wie bei manchen, nur per- 
sönlichen Voriieben nuldigend, scheint mit der Beitrag 
Kristian Sotriffers nEine Phase der Beruhigung. zu sein. 
Den Gegenpol bildet G. Mayers Aufsatz nDIe verstreuten 
Musenu; ein Zeitungsartikel zwischen Buchdeckeln. Aller- 
dlngs kein Einzellali in diesem Euch, und das scheint uns 
leider für einen Beitrag zur Diskussion über die Kunst der 
70er Jahre - wenn es einer solchen Oberhaupt bedari - 
zu wenig zu sein. 32 Schwalzweißabbildungen bringen 
Beispiele aus den genannten Jahren. A.V.
	        
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