ich Nefzger
e Fiomidee des
ühklassizismus und
2 Kathedrale in Waitzen
erkungen 1 - 8 (Anm. 5 - B s. Text S. 16)
er vorliegende Aufsatz stellt zum Teil die Fortfuhrung einer Problem-
rtersuchungzumTrlurnph- und Festgedanken dar. wie eranTrlumph-
id Enreriplorten des ausgehenden Barocks lrn habsburgischen Kul-
rbeleicrl beispielhaft wird: Ulrich Neizger, AETERNAE DOMVI, Stil,
andei und Dauer arri Triumphbogen zu Wailzen, in: alte und moderne
irrst H 16919803.13-19.lr71lOlgenden sind die Verweise auidie-
in Betrag rnit Twabgekurzt Dort sollte insbesondere erhellt werden,
ie nuanciert sich geistig-formale Strukturen des nTrariSitOrISChEnu
rrade an diesen ephemer-perlpheren Dekorationen aussprechen.
e damit wesentlich fur einedriierenzlerte Beurteilung der epochalen
ende im Kunsiverslandnls dieser Zelt sind. Das gilt beispielsweise
rdie nötige Modifizierung einer knappen Feststellung bei Anna Zä-
ilsttiematlscrlweitreichenden rProlegomenazueinerlkonologleder
cniieklur um 15001 (in, Acta Hlsiorlae Artiunri Academlae Sclentla-
m Hungarlcae. Bd 24. 1978. S 335), WO sie zu dem im Ansatz nicht
lberechtigten. doch Zu kurZ greifenden Urteil kommt, daß das
iurnphtdr in Waltzen wden üblichen Stil und den gelauiigen Sinn sei-
er Zeit nicht uoerschrelletr.
ltspreciiendTW. Anm. 38 soll hier nun die idee des niibrnischen: als
ner eigendlmenslonierten Zeltvorsteiiung und Stilkategorie in der Er-
hernung des Wallzener Domes behandelt werden. Das Wiederauf-
eiiendesTiiumphoogenslstdarieralsEinrührungin dieserirkoniple-
lStilsituation zu verstehen, um die damit eng zusammenhängende
instierische Stellung des Domes von Waiizen zu interpretieren Zur
rrrneidung von nicht notwendigen Wiederholungen sei aber beson-
lrs auidie ausführlichen historischen Angaben nebst Literatur im ge-
lnnten vorhergegangenen Aufsatz verwiesen. Der Ausdruck nFrtilh-
assizismusir ist hier als Velabledungsbegriii nach Hans Jakob Wör-
lrs Darlegungen wArcnilektur des Fruhklassizismus in Süddeutsch-
tdr (Muncrien, Zürich 1979) zu verstehen
ese Ansicht wurde ln TW (wie Anrn. 1), Anm. 36 insbesondere fur die
iglerung Maria rrieresias begrundei. in dem 1981 erschienenen
erk von Fraril Malscne rvDle Kunst im Dienst der Siaaisidee Kaiser
irls Vl K(BEllIl'i)W1rd nunmehr S 316 die Adler-Phoriix-Assimilierung
eliell fur den Vater Maria Trieresias im Sinne einer l-Reparatim-
inrinullar gezeigt Fnrrnale Anregungen des markanten Adlermotivs
WaitZen könnten auch von den mit ihren Klauen Gurrlanden tragen-
ln Adlern am Sockel der Trajanssäule ausgegangen sein. Hierbei ist
sbesundere der Umstand bemerkenswert, daß auch Bldndel d Ä,
esen Sockel alseine der llochstenrrlumphldeen in derantikeri Kunst
' seine Porte St -Denls reklamreri hat. Anscheinend nat er auch auf
iem mutmaßlichen Dekorailonsentwurrful die Plorledie römischen
ller sogar dem gallischen Hahn angenahen. Vgl. dazu Woltgang
optel, Triumphbogen in der Architektur des Balocks in Frankreich
d Deutschland, Diss Freiburg 1965, S. 4B und 58 nebst Abb, 42a.
srndiesemZusammennangleprasentatlvesZeugnls derKontinuitat
der Spekulation über die i-nabsburglscrianii Vokale: Zitat aus dem
uruiiii Karl Gusiav l-ieraeus an Karl Vl. zur Geburt des Erzherzogs
oooid 1716. worin der fortwährende Triumph dieser Vokale bis ans
de der Zeiten prognostiziert Wird, Zugleich wird die wUnveränder-
hkeitll des kaiserlichen Eildnlsses gepriesen, das Karl mit Leopold
"tzeugi Ubrigens argumentiert dleSctiaumunZe zur Geburt des Erz-
rzogsunter dem Motto l-AeternltasAugustak und zeigt rote Ewigkeit
s durchiauchllgsten Erz-Hauses durch ein auf der Erd-Kugei sitzen-
s Kind, umgeben rnil einigen Wolken, als VOm Himmel herunter ge-
isenw (Gedichte und lateinische lnschriften des kaiserlichen
lths . . . Carl Gustav Heraeus. Nürnberg 1721. S. 91-93).
lnaie Wagner-Rieger. Wlens Architektur im 19 Jahrhundert. Wien
7D. S 2st dortubelcanevales frühe TatigkeitlriWaitZen hinaus vor
eri_r_i zusammenfassende wurdigung seiner Bedeutung fur Wien in
r Ara Josephs ll. - Der stets genau informierte Obrisirlolrneisier
iriaTrieresias,FursiKnevenriuiler-Metsch,nenntin seinem Diarlurn
lWartzenerRelseEndeAugust trödalsAusflihlendendes Dombau-
ausdluckllcliden Ivdrwenig Jahren aus Franckreicti- gekommenen
ionsleurGannevai. disciple du lameux Sr Servandoniri (Aus der Zeit
iriaThereslas Tagebuch des Fürsten Johann Joseph Khevenhtiller-
zisch 1742-1776, hrsg. v, Rudolf Grat Knevenhüller-Meisch und
tnns Schlitter, 8 Bde, Wierl 1907-1972. Bd. 6 (1764-67), Wien,
iplig 1917, Schilderung des Waltzener Aufenthalts S. 54-57).
na Zaddr, Zur Frage der französischen Fievoluilonsarcnitektur in
igarn. In: Actes du XXWCongres international d'Histoire de l'Art Bu-
pest 1969. Bd. 2, Budapest 1972, S 154.
tgegen der von A. Zador (wie Anm. 5) S 154 vertretenen Ansicht be-
glich des Triurnprltores. Die im vorliegenden Aufsatz (ebenso wie in
l- vgl Anm, iidalgeiegre Auliassung der sriigrevenienz aus dem
nzosiscnen Barockklassizlsmusa ia Blondei a,A. gründet insbeson-
re autden Ausluhrurigen und Vergleiciisbelspleien bei Louis Haute-
eur. Histoire de (Archiieciule classique en France. Bd 2, Paris
4B, S 163 f. und 422-426 sowie auider materiaireichen und sorg-
tigen Arbeit von Slopiei (wie Anm 2). die bei Zäddr nicht angeiutirt
'd. Bei dem Aufsatz von Susanne Kronblcrller-Skacna rrArcriiiekiur
s Klassizismus in Wietil (in' Üsterr. Zeitschrift fur Kunst und Denk-
ilptlege 33. 1979) wird das Wiener Augartenportal Canevales von
75 als weine moderne Variante der Pariser PorteSL-Denisir bezeich-
lis. 31) Hler ware die vorangegangene entscheidende Transforma-
n der Porte am Waitzenel Triumphbogen anzumerken.
dor(wreAnm. 5), S 155. Diese Charakteristik bewänrtsich vor allem
x. Zadors prägnanter oarlegung des spatbarockenAnteilsan der Er-
neiriung des Waitzenei Domes iebd. S. 152-154).
ich Wagner-Flieger (wre Anm. 4), s. 2a. isi Carlevale HfUf Osierreich
r Vermittler der radikalen Baugedanken des Fievcluflonsklassllis-
lSli gewesen. Entsprechend fassen in ihrem Katalogbeitrag zur Aus-
illung wOsterreicli zur Zeit Kaiser Josephs ll a, Stift Melk 1980, W. G.
tZi und M. Schwarz die Beurteilung Canevaies zusammen Carleva-
,waitzener siilsiuie kann aber nur als elgenwertlge Formulierung
ter den gunsiigen Möglichkeiten einer Personlidhkeit wie Mlgazzl
d den besonderen umstenden des Neuauibaus In ungarn im Laufe
Nicht als vollendete Triumphvorstellung. die über der
veränderlichen Endlichkeit kulminiert, sondern sich
stets als Terminus der ferneren Ewigkeit erweisend. so
sollte derzu Ehren der Kaiserlich-königlichen Familie im
ungarischen Väc (Waitzenlerbaute Triumphbogen vom
Jahre 1764 die Dauerdes herrscherlichen Hauses ver-
sichern. Nach den vorübergegangenen Festlichkeiten
sollte die Ehrenprorte als ein Denkmaitor die ewigwäh-
rende Festigkeit dieses Hauses in Zelt und Raum sym-
bolisieren,
Gedanklich entspricht die stadtseitige Inschrift ilAE-
TEFiNAE DOMVIiranderAttikaganzdem Sinnrepertoire
barockerTriumphpiortenf Doch dessen Veranschauli-
chung vollzog ein vielfältig beredsamer ailegorischer
Formen- und Bedeutungsapparat, durch dessen ephe-
mere Zurüstung gerade die Zeitüberhöhung ihren para-
doxen Triumph feierte. Von dieser Erfahrung festlicher
Wirklichkeit setzt sich die lapidare Erscheinungsform
dieses Triumphbogens gründlich ab. Seine illuminie-
rung war im Grunde eine Denkmalseinweihung, die die
Eröffnung künftiger Erlnnerungszeiten an die herr-
scherllche Gegenwart beleuchtete.
Analog zu dieser clenkmalhaften Dimension stellen die
1 Väc, Kathedrale, Hochaltariresko wMarla bei EllSE
(Magnificatu von Franz Anton Maulbertscri (1770171)
deckt 1774, wiederenldeckt 1934
mentrest in ihren Schnäbeln dünne Guirianden lra
nurdas Relikt einstigertriumphaler Barockrhetorik
Denn als römisches Signum des nAETEFtNAE DO
glimmtdarin die alte imperial-sakrale Erneuerungs
bollkdesAdlers in Durchdringung mit dem Phönlxe
so nachz. wie in der vokalreichen Zeitfüile der
mung noch das alte habsburgische wA.E.l.O.U.rt n
klingt, der Tenorjener nfünf Zlffernir, die als nSelbs
ihres Ruhms, jeder so versteht: Daß ferner biß Ans
Ihr Oesterreich verbleibend.
Wie am Waltzener Bogen diese Triumph-Topoi il
Ausdrucksformen einer anderen Architektursprr
eingegangen sind. erweist eine genauere geistige
stimmung des Entwurfs. Sein Autor, derArchitekt l:
re Canevale, war 1760 wahrscheinlich durch se
Lehrer, den berühmten Giovanni Niccoiö Servant
im Zusammenhang mit den Festdekoralionen zur
rat des Kronprinzen Joseph aus Frankreich nachl
gekommenf Zweifellos hatte der damals erst Dre
jährige während seiner Schulung sich auch mit de
rockklassizlstlschen Archltekturtheorie Frankre
und ihren akademischen Problemstellungen ausei
dergesetzt: ebenso dürfte ihm jene neuentdecktel