anz Wagner
tsef M. Grebers Lebenswerk über
a Roentgen-Manufaktur
. die pralle Sonne des Louis Quatorze dem mil-
l Mondiicht des Regence wich, als die Anmut
sWürdevolle ablöste, da wurde die Ausstattung
i Boudoir und privatem Salon genauso wichtig
i die von Thronsaal und Kirche. Einzelmöbei,
l die Poudreuse, der Schreibschrank mit seinen
heimfächern oder die Kommode - weich spre-
znder Name! -, konnten zum Ausdruck des
sönlichen Geschmacks und der Launen und
bhabereien ihrer Auftraggeber werden. Diese
ite entstammten einer in Kultur, Erziehung und
ten einheitlichen europäischen Gesellschaft-
1 sie sprachen alle Französisch; die Frankophl-
eines Kauniiz ging so weit, daß er Deutsch nur
französischem Akzent sprach. Viele der gro-
t französischen Kunsttischler waren deutsch-
achiger Abstammung, wie Johann Franz
ben (1721 bls 1763) oder der aus Westfalen In
bens Werkstatt gekommene Johann Heinrich
tsener (1734 - 1806); bereits nach ihren ersten
rken waren sie aber in ihrem Kunstgeschmack
Franzosen geworden.
' sächsische Kunsttischler Abraham Roentgen
11 bis 1793) und sein Sohn David (1743 - 1807),
1772 die Werkstatt des Vaters in Neuwied am
ein übernahm, wurden schon zu ihren Lebzei-
von Kunstfreunden wie von Fachgenossen des
izen Kontinents als hervorragende Meister an-
annt, ja David Roentgen galt um 1790 als wie
s celebre ebeniste de l'Europe". Dennoch ge-
en ihre Werke während des 19. Jahrhunderts
hr und mehr In Vergessenheit. Aber Alois Rlegi
trieb 1887 in den irMitteilungen des k.k. Öster-
zhischen Museumsu: "Will man der künstleri-
ten Bedeutung Fioentgens gerecht werden, so
ß man seine Leistungen von jener Seite be-
:hten, nach welcher seine Überlegenheit über
i Rivalen - Fliesener nicht ausgeschlossen -
2h von den französischen Kritikern anerkannt
d, die Marqueterieß So war es fast selbstver-
ndlich, daß alle bedeutenden deutschsprachi-
l Möbeihistoriker von Otto von Falke über Adolf
iiner, Hans Huth und Heinrich Kreisel bis zu
inz Prinz Windisch-Graetz dem Werk Abraham
i David Ftoentgens viele wichtige Veröffentli-
tngen widmeten. Oberstudiendirektor Josef
ria Greber, begabter Praktiker als Tischler wie
vorragender Wissenschaftler, hatte schon
I2 seine erste Arbeit über Roentgen veröffent-
it, für sein großes Ansehen spricht der Auftrag
Abfassung des Kapitels "Arbeitsvorgangu In
n 1958 erschienenen Artikel „Ebenistu des
itschen Fiealiexikons für Kunstgeschichte.
n hat Greber das Erscheinen seines Lebens-
'kes nicht mehr erlebt: Der Josef-Kelier-Veriag
3130 Starnberg) veröffentlichte in ganz hervor-
ender Ausstattung das von der "internationa-
Akademie für Kulturwissenschaftenu heraus-
iebene und vom Rheinischen Landesmuseum
tn wie vom Museum für Kunst und Gewerbe in
"nburg unterstützte zweibandige Werk Grebers
iraham und David Roentgen - Möbel für Euro-
(Textband mit 288 Seiten, Tafeiband mit 368
ten, insgesamt 960 Abbildungen, davon 98 in
be; DM 640.-).
1 David Ftoentgen, Kunstschrank mit
Spieiuhr des Karl von Lothringen,
1776, Höhe 3.69 lTi. Breite 1.52 rn,
Tieie 0,38 m. Wien, Osierreichisches
Museum iür angewandte Kunst,
lnv. Nr, H 269
2 David Ftoentgen. Spieltisch des
Karl von Lothringen. Höhe Bt Cm,
Lange Q9 Cm, Breite 44,5 crn,
Wien, Osterreichisches Museum für
angewandte Kunst, lnv. Nr. H 270
3 Ausschnitt aus nDie Enthaltsamkeit
des SCtDlou, lntaisia-Wandbiid von
David Roentgen, t775. Ursprurigiich
in't Audienzsaal des Statthalter-
palals in Brüssel. Breite 3,73 m.
Höhe 3,60 m. Wien, Osterrelchiscnes
Museum tut angewandte Kunst,
lnv, Nr. H 268
4 Ausschnitt aus iiDer Fiaub der
Sabinerinnenu, intarsla-Wandbild
von David Roentgen. 1779. Ursprüng-
lich im Audienzsaal des Statthalter-
pstsis in Erussel. Breite 3,73 m.
Höhe 3,60 m. Wien, Osterreichisches
Museum iur angewandte Kunst,
lnv, Nr, H 267
5 lririenerisictit des oberen mittleren
Hauptiaches des Fieentgen-
Schrznkes (Abb. i) bei geötlneten
Türen
s Ansicht des Roenigen-Schiankes
(Abb. tl mit geoiineteri Turen
7 Kunstschiarik von David Floentgen
(Abb. il, Ausschnitt mit der Schreib-
platte des Aufsatzes, darsteiiend
die wMUSlKu