MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XXV (1980 / Heft 172 und 173)

anz Wagner 
tsef M. Grebers Lebenswerk über 
a Roentgen-Manufaktur 
. die pralle Sonne des Louis Quatorze dem mil- 
l Mondiicht des Regence wich, als die Anmut 
sWürdevolle ablöste, da wurde die Ausstattung 
i Boudoir und privatem Salon genauso wichtig 
i die von Thronsaal und Kirche. Einzelmöbei, 
l die Poudreuse, der Schreibschrank mit seinen 
heimfächern oder die Kommode - weich spre- 
znder Name! -, konnten zum Ausdruck des 
sönlichen Geschmacks und der Launen und 
bhabereien ihrer Auftraggeber werden. Diese 
ite entstammten einer in Kultur, Erziehung und 
ten einheitlichen europäischen Gesellschaft- 
1 sie sprachen alle Französisch; die Frankophl- 
eines Kauniiz ging so weit, daß er Deutsch nur 
französischem Akzent sprach. Viele der gro- 
t französischen Kunsttischler waren deutsch- 
achiger Abstammung, wie Johann Franz 
ben (1721 bls 1763) oder der aus Westfalen In 
bens Werkstatt gekommene Johann Heinrich 
tsener (1734 - 1806); bereits nach ihren ersten 
rken waren sie aber in ihrem Kunstgeschmack 
Franzosen geworden. 
' sächsische Kunsttischler Abraham Roentgen 
11 bis 1793) und sein Sohn David (1743 - 1807), 
1772 die Werkstatt des Vaters in Neuwied am 
ein übernahm, wurden schon zu ihren Lebzei- 
von Kunstfreunden wie von Fachgenossen des 
izen Kontinents als hervorragende Meister an- 
annt, ja David Roentgen galt um 1790 als wie 
s celebre ebeniste de l'Europe". Dennoch ge- 
en ihre Werke während des 19. Jahrhunderts 
hr und mehr In Vergessenheit. Aber Alois Rlegi 
trieb 1887 in den irMitteilungen des k.k. Öster- 
zhischen Museumsu: "Will man der künstleri- 
ten Bedeutung Fioentgens gerecht werden, so 
ß man seine Leistungen von jener Seite be- 
:hten, nach welcher seine Überlegenheit über 
i Rivalen - Fliesener nicht ausgeschlossen - 
2h von den französischen Kritikern anerkannt 
d, die Marqueterieß So war es fast selbstver- 
ndlich, daß alle bedeutenden deutschsprachi- 
l Möbeihistoriker von Otto von Falke über Adolf 
iiner, Hans Huth und Heinrich Kreisel bis zu 
inz Prinz Windisch-Graetz dem Werk Abraham 
i David Ftoentgens viele wichtige Veröffentli- 
tngen widmeten. Oberstudiendirektor Josef 
ria Greber, begabter Praktiker als Tischler wie 
vorragender Wissenschaftler, hatte schon 
I2 seine erste Arbeit über Roentgen veröffent- 
it, für sein großes Ansehen spricht der Auftrag 
Abfassung des Kapitels "Arbeitsvorgangu In 
n 1958 erschienenen Artikel „Ebenistu des 
itschen Fiealiexikons für Kunstgeschichte. 
n hat Greber das Erscheinen seines Lebens- 
'kes nicht mehr erlebt: Der Josef-Kelier-Veriag 
3130 Starnberg) veröffentlichte in ganz hervor- 
ender Ausstattung das von der "internationa- 
Akademie für Kulturwissenschaftenu heraus- 
iebene und vom Rheinischen Landesmuseum 
tn wie vom Museum für Kunst und Gewerbe in 
"nburg unterstützte zweibandige Werk Grebers 
iraham und David Roentgen - Möbel für Euro- 
(Textband mit 288 Seiten, Tafeiband mit 368 
ten, insgesamt 960 Abbildungen, davon 98 in 
be; DM 640.-). 
 
 
1 David Ftoentgen, Kunstschrank mit 
Spieiuhr des Karl von Lothringen, 
1776, Höhe 3.69 lTi. Breite 1.52 rn, 
Tieie 0,38 m. Wien, Osierreichisches 
Museum iür angewandte Kunst, 
lnv. Nr, H 269 
2 David Ftoentgen. Spieltisch des 
Karl von Lothringen. Höhe Bt Cm, 
Lange Q9 Cm, Breite 44,5 crn, 
Wien, Osterreichisches Museum für 
angewandte Kunst, lnv. Nr. H 270 
3 Ausschnitt aus nDie Enthaltsamkeit 
des SCtDlou, lntaisia-Wandbiid von 
David Roentgen, t775. Ursprurigiich 
in't Audienzsaal des Statthalter- 
palals in Brüssel. Breite 3,73 m. 
Höhe 3,60 m. Wien, Osterrelchiscnes 
Museum tut angewandte Kunst, 
lnv, Nr. H 268 
4 Ausschnitt aus iiDer Fiaub der 
Sabinerinnenu, intarsla-Wandbild 
von David Roentgen. 1779. Ursprüng- 
lich im Audienzsaal des Statthalter- 
pstsis in Erussel. Breite 3,73 m. 
Höhe 3,60 m. Wien, Osterreichisches 
Museum iur angewandte Kunst, 
lnv, Nr, H 267 
5 lririenerisictit des oberen mittleren 
Hauptiaches des Fieentgen- 
Schrznkes (Abb. i) bei geötlneten 
Türen 
s Ansicht des Roenigen-Schiankes 
(Abb. tl mit geoiineteri Turen 
7 Kunstschiarik von David Floentgen 
(Abb. il, Ausschnitt mit der Schreib- 
platte des Aufsatzes, darsteiiend 
die wMUSlKu
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.