die raffinierten Farbakkorde zurücktreten. Klinkan stellt
den Zivilisationsphänomenen eine anempfundene my-
thologische Bildwelt gegenüber, wobei das Abgründi-
ge, Chaotische und Mythische in ironischer Distanz ge-
halten wird. Konstanten derosterreichischen Kunstfin-
den sich bei ihm, welche mit dem Einsatz der Ironie.
einem Understatement der Botschaft, einem stark lite-
rarischen Thema zutun haben. lmGegensatzzu Klinkan
ist die Welt von Erwin Bchatsch düsterer, die auftreten-
den Figuren werden zu zeichenhaften Kürzeln verdich-
tet, und vorallem im Großformat gibt Bohatsch den Ein-
druck einer archetypischen Traumwelt in der Tradition
eines formal neu gelösten Surrealismus österreichi-
scherTradition wider. Was auch im Zusammenhang mit
Bohatsch auffällt. ist der leichte und oft leichtfertige
Umgang mit großen, ja riesigen Formaten. Der Künstler
umstellt sich mit Bildern. die Wut des Malens findet
durch übergroße Formate und eine oft ermüdende Wie-
derholung der jeweils nur geringfügig variierten "Ima-
gesrt kein Ende. Spielen bei Bohatsch elementare, ar-
chetypische, dem Vorstellungskatalog C. G. Jungs ent-
stammende Bilder eine Rolle, die manchmal eine Her-
kunft aus dem ethnologischen Bereich verraten,
manchmaletwas Urwelthaftes besitzen und damltauch
wieder Projektionsfiguren sind. so kann man beim er-
sten Blick Mosbachers Bildwelt in die Nachbarschaft
des österreichischen Expressionismus stellen. nMos-
bachers Malerei besteht aus einer regressiven Form
und einer progressiven Farbe. Geschlossenheit und
Dauer erlangen die Figuren daher nicht durch den fe-
sten Umriß, sondern durch die Strahlkraft der flächigen
Farbe. Den Gegenständen eignet Ausdehnung, ein
Streben nach dem idealen Sein, das sie erst als Farbe
erreichen. So öffnen und schließen sich die Gestalten
zugleich, und der Rhythmus einer solchen kontinuier-
lichen (inneren) Bewegung durchzieht ein jedes Bildßs
Helmut Draxler, neben Wilfried Skreiner oft in hymni-
scher ProsadieMalereifeierndersteirischerKunstkriti-
ker (der Kritiker schafft poetische Werke parallel zum
Kunstwerk), sieht in Mosbachers Malerei die Sehnsucht
nach einem net in arcadia egon, einer Gegenwelt, die
ganz bewußt nur in der Malerei beschwörbar ist. Bei
Mosbacher spielt die gestische Peinture eine Rolle, die
bei den jüngeren Künstlern, etwa Hubert Brandl oder
Scheibl, noch verstärkt wird. Brandl etwa führt, von
Landschaftseindrücken ausgehend, in kräftigen und
abgemischten Farben eine sehr sinnliche, expressive
Malerei vor. lm Zusammenhang mit der Malerei dieser
13 Tori Werkner, nArbeit Nr, 1624m AcryllLelnwand, 240x
400 cm
14 Brigitte KowanzlFranz Graf, "Datumr, 1983. Mischtechnikl
Leinwand, 50 x 60 crn
15 Egon Scoz, nOhne Titel-r. ÖlpastellkreideIPapier, 70 x
50 cm
16 Martin Walde, tOhne Titeln MischtechniklNessel, 41,5x
82 cm
17 Clemens Kaletsch, "Ohne Titeln, 1982, MischtechniklLein-
wand
18 Oswald Oberhuber, Ausschnitt aus nParadiesgartentc1983.
AcryllMolinc, 400 X1600 cm
15
. 1.x...