MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 192 und 193)

die raffinierten Farbakkorde zurücktreten. Klinkan stellt 
den Zivilisationsphänomenen eine anempfundene my- 
thologische Bildwelt gegenüber, wobei das Abgründi- 
ge, Chaotische und Mythische in ironischer Distanz ge- 
halten wird. Konstanten derosterreichischen Kunstfin- 
den sich bei ihm, welche mit dem Einsatz der Ironie. 
einem Understatement der Botschaft, einem stark lite- 
rarischen Thema zutun haben. lmGegensatzzu Klinkan 
ist die Welt von Erwin Bchatsch düsterer, die auftreten- 
den Figuren werden zu zeichenhaften Kürzeln verdich- 
tet, und vorallem im Großformat gibt Bohatsch den Ein- 
druck einer archetypischen Traumwelt in der Tradition 
eines formal neu gelösten Surrealismus österreichi- 
scherTradition wider. Was auch im Zusammenhang mit 
Bohatsch auffällt. ist der leichte und oft leichtfertige 
Umgang mit großen, ja riesigen Formaten. Der Künstler 
umstellt sich mit Bildern. die Wut des Malens findet 
durch übergroße Formate und eine oft ermüdende Wie- 
derholung der jeweils nur geringfügig variierten "Ima- 
gesrt kein Ende. Spielen bei Bohatsch elementare, ar- 
chetypische, dem Vorstellungskatalog C. G. Jungs ent- 
stammende Bilder eine Rolle, die manchmal eine Her- 
kunft aus dem ethnologischen Bereich verraten, 
manchmaletwas Urwelthaftes besitzen und damltauch 
 
 
wieder Projektionsfiguren sind. so kann man beim er- 
sten Blick Mosbachers Bildwelt in die Nachbarschaft 
des österreichischen Expressionismus stellen. nMos- 
bachers Malerei besteht aus einer regressiven Form 
und einer progressiven Farbe. Geschlossenheit und 
Dauer erlangen die Figuren daher nicht durch den fe- 
sten Umriß, sondern durch die Strahlkraft der flächigen 
Farbe. Den Gegenständen eignet Ausdehnung, ein 
Streben nach dem idealen Sein, das sie erst als Farbe 
erreichen. So öffnen und schließen sich die Gestalten 
zugleich, und der Rhythmus einer solchen kontinuier- 
lichen (inneren) Bewegung durchzieht ein jedes Bildßs 
Helmut Draxler, neben Wilfried Skreiner oft in hymni- 
scher ProsadieMalereifeierndersteirischerKunstkriti- 
ker (der Kritiker schafft poetische Werke parallel zum 
Kunstwerk), sieht in Mosbachers Malerei die Sehnsucht 
nach einem net in arcadia egon, einer Gegenwelt, die 
ganz bewußt nur in der Malerei beschwörbar ist. Bei 
Mosbacher spielt die gestische Peinture eine Rolle, die 
bei den jüngeren Künstlern, etwa Hubert Brandl oder 
Scheibl, noch verstärkt wird. Brandl etwa führt, von 
Landschaftseindrücken ausgehend, in kräftigen und 
abgemischten Farben eine sehr sinnliche, expressive 
Malerei vor. lm Zusammenhang mit der Malerei dieser 
13 Tori Werkner, nArbeit Nr, 1624m AcryllLelnwand, 240x 
400 cm 
14 Brigitte KowanzlFranz Graf, "Datumr, 1983. Mischtechnikl 
Leinwand, 50 x 60 crn 
15 Egon Scoz, nOhne Titel-r. ÖlpastellkreideIPapier, 70 x 
50 cm 
16 Martin Walde, tOhne Titeln MischtechniklNessel, 41,5x 
82 cm 
17 Clemens Kaletsch, "Ohne Titeln, 1982, MischtechniklLein- 
wand 
18 Oswald Oberhuber, Ausschnitt aus nParadiesgartentc1983. 
AcryllMolinc, 400 X1600 cm 
15 
. 1.x... 

	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.