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Volltext: Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts : ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung, Band 1: Charakteristik und Entwicklung der Stadt, Ingenieurbauten

Hydrographie. 
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Wasserstandsmittel der Periode 1892—1901 in Zentimetern am Pegel bei der 
Reichsbrücke. 
Jänner 
Februar 
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3 
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August 
September 
i 
Oktober 
November 
Dezember 
— 
-75 
-49 
— 24 
+ 11 
+ 68 
+ 98 
+ 47 
+ 34 
— ii 
— 73 
— 116 
— 121 
\ 
Die Hochwässer. Die Ursachen der Donauhochwässer sind entweder große Regenfälle 
(Sommerhochwässer) oder das rasche Abschmelzen der oft sehr mächtigen Schneedecke des 
Einzugsgebietes in Verbindung mit Stauerscheinungen durch Anschoppung von Stoßeis (Winter 
hochwässer). Die Häufigkeit der Donauhochwässer betreffend kann gesagt werden, daß in jedem 
Dezennium durchschnittlich zwei bis drei größere Sommer- und etwa ebensoviele größere 
Winterhochwässer eintreten. Der Mächtigkeit nach überwiegen die Sommerhochfluten insoferne, 
als die Wasserführung derselben viel stärker ist, hingegen stellen sich bei Winterhochwässern 
durch Stauerscheinungen Wasserstände ein, welche gegenüber jenen der größten Sommer 
hochwässer nicht wesentlich Zurückbleiben. Von diesen zahlreichen Hochfluten treten in 
jedem Jahrhundert einige so mächtig auf, daß sie als katastrophale Hochwässer bezeichnet 
werden müssen. Die verheerenden Wirkungen derselben sind oft ungeheuer. Wien selbst 
hatte in früherer Zeit wiederholt durch Hochwasser zu leiden, indem ganze Stadtteile be 
ziehungsweise Vororte (Leopoldstadt, Jägerzeile, Erdberg, Weißgerber, Roßau, Thury, Liechtental 
und Althan) überschwemmt, ja teilweise mit dem Untergange bedroht waren. Seit dem Bestehen 
der bald nach dem Hochwasser des Jahres 1862 geschaffenen Donauregulierungskommission 
wurde Wien immer mehr gegen Hochwasser geschützt. Seit Fertigstellung des Sperrwerkes 
am Einlaufe des Wiener Donaukanales ist Wien gegen jene Hochwässer der Donau als gesichert 
zu betrachten, welche 600 cm am Reichsbrückenpegel nicht erreichen. Die Kulminationsstände 
an diesem Pegel während der katastrophalen Hochwässer seit dem Bestehen des Durchstiches 
sind folgende: 
Beobachtungsjahr 
1876 
(Winter) 
1893 
(Winter) 
1897 
(Sommer) 
1899 
(Sommer) 
Wasserstand in Zentimetern 
+ 540 
+ 520 
+ 516 
+ 566 
Im Winter 1829—1830 betrug der durch Eisanschoppung hervorgerufene Stauwasserstand 
am Pegel bei der Reichsbrücke -|- 600 cm. Im Jahre 1862 wurde gelegentlich des nach der 
Wasserführung dem Hochwasser von 1897 fast identischen Sommerhochwassers am genannten 
Pegel eine Wasserstandshöhe von -|-37 lcm erreicht. 
Die Konsumtionsverhältnisse. Zur Orientierung über die Konsumtionsverhältnisse 
der Donau bei Wien mögen die beiden folgenden Tabellen sowie die denselben angefügten 
Figuren in Abb. 2 auf S. 11 dienen. 
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der hydrologischen 
Perioden (1. Dezember bis 
30. November) 1897—1901 
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in Sekundenkubikmetern 
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in Millionen Kubikmetern 
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in Prozenten der be 
treffenden Nieder 
schlagsmengen 
1886 
5000 
700 10.500') I 500 
106.623 2 )| 59.461 
11.340 2 ) | 15.475 2 ) 
56 
42 
] ) Am 18. September 1899; am 3. August 1897 führte die Donau bei Wien 9800 m 3 pro Sekunde. 
*) Entsprechende Niederschlagshöhen 1050, 112 und 152 mm.
	        
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