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Wasserbauten.
zu verhindern. Damit das Floß nicht in der der Strömung entgegengesetzten Richtung be-
wegt werden kann, ist eine Gegenverhängung mittels einer Kette, ebenfalls an das ^linke
Ufer, angebracht. Gewöhnlich liegt das Floß auf zwei eisernen Böcken in solcher Höhe auf.
daß die Nadeln bis zur Höhe der Überfallschwelle des Sperrwerkes hinabreichen. Das Funda
ment der Rechenanlage ist aus Portlandzementbeton mit Rundeiseneinlagen hergestellt, die
Sohle zwischen dem Rechen, dem Sperrwerk und der linken Böschung mit einer 40cm starken
Portlandzementbetonlage versichert.
Die Anlagen am Mauerbache umfassen einen etwa 250 m langen Durchstich, der den
ursprünglich stark gekrümmten Lauf des Baches ersetzt, und zwei in das Gelände eingelassene
Reservoirs mit einem Gesamtfassungsraume von 190.000 m 3 zur Aufspeicherung der größten
Hochwässer. Das kleinere, mit einem eisernen Rechen versehene Vorbecken bildet eine Ver
breiterung des Bachbettes und dient als Ablagerungsstätte für die mitgeführten Geschiebe und
zum Zurückhalten größerer schwimmender Gegenstände, während das am linken Ufer gelegene
große Reservoir hauptsächlich zur Wasseraufspeicherung bestimmt ist. Beide Reservoirs "sind
miteinander durch ein 30 m langes Überfallwehr verbunden, dessen Krone so hoch gelegen
ist, daß erst bei jenem Wasserstand im Vorbecken, welcher der größten zulässigen Abfluß
menge des Mauerbaches entspricht, ein Überstürzen des darüber hinaus zufließenden Wassers
in das große Reservoir stattfindet. Zur Entleerung desselben ist am flußabwärtigen Ende eine
Ablaßschleuse samt Rohr für die Bodenentwässerung angebracht. Die Regulierung des fluß
abwärts gelegenen Bachgerinnes beschränkte sich auf die Herstellung der Regelmäßigkeit der
Sohle und der Böschungen. Nahe der Ausmündung des Mauerbaches in den Wienfluß ist ein
2 5m tiefer Sohlenabsturz in das neue, vertiefte Wienflußgerinne angeordnet, welcher aus
einem Betonkörper mit Absturzboden besteht.
In der sich an die Weidlingauer Stauanlagen anschließenden Strecke von Hütteldorf-Bad
bis zur Kaiser Franz Josefs-Brücke in Hietzing hat eine Regulierung des Gerinnes unter Ver
sicherung der Ufer und der
Sohle Platz gegriffen. Zunächst
ist bis zur Franz Karl-Brücke
das rechte Ufer als gepflasterte
Böschung ausgebildet, welche
sich in der Strecke vom An
schlüsse an die Stauanlagen
bis zum Wehre oberhalb der
Brauhausbrücke auf eine P5 m
hohe Fußmauer aus Beton
stützt; von der Franz Karl-
Brücke abwärts bis zur Kaiser
Franz Josefs-Brücke wird das
neue Flußbett rechtsseitigdurch
die Mauer der Wientallinie der
Wiener Stadtbahn begrenzt.
Die linke Uferböschung ist von
Hütteldorf-Bad bis zum Halter
bache durch ein Pflaster ge
schützt, während vom Halter
bache bis zur Brauhausbrücke
., ., . , . . dieses Ufer durch eine Beton
verkleidung versichert wird; in der Strecke zwischen der Brauhausbrücke und der Hütteldorfer
Brücke ist es dann durch eine Stützmauer gebildet, welche ein Böschungspflaster trägt, um
weiterhin bis zur Badhausbrücke sich als gepflasterte Böschung darzustellen; von da an bis
zur Kaiser Franz Josefs-Brücke bildet eine bis zur Höhe der Beglcitstraße reichende Stützmauer
die linksseitige Begrenzung des Flußgerinnes. Die Sohle ist bis zur Badhausbrücke durchaus
gepflastert; sie hat von Hütteldorf-Bad bis zur Baumgartenbrücke als Sicherungen in Ent
fernungen von je 25 m betonierte Herdmauern, von da ab bis zur Badhausbrücke in gleicher
Entfernung lärchene Schwellen erhalten. Das Niederwasser wird in der Flußmitte, von der
Ameisgasse abwärts aber in einer 3 m breiten, entlang der Stadtbahnmauer angeordneten Kü-
nette abgeführt. In der Strecke bis zur Brauhausbrücke sind vier Grundwehre eingebaut, welche
hauptsächlich zur Zurückhaltung des Geschiebes dienen. Zum Zwecke der Aufnahme größerer
Abb. 339. Eiserner Rechen im Vorbecken des Wienflusses. Schnitte.