MAK

Volltext: Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts : ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung, Band 2: Hochbau und Architektur, Plastik und Kunstsammlungen

Krankenhäuser. 
253 
durch Ankauf des angrenzenden Gartens seine Area auf 2512 m 2 , so daß es im Jahre 1892 
an den Neubau eines dem Garten zugewendeten Krankenpavillons und einer Leichenkammer 
schreiten konnte, für welche Architekt Heinrich Klaus den Entwurf verfaßte. Das Institut ver 
fügt gegenwärtig über 20 Krankenbetten, von denen nie mehr als 12 besetzt sind. 
Dem Alter nach reiht sich an das vorgenannte Institut das seit 1870 bestehende Priester- 
Kranken- und Defizienteninstitut, III., Ungargasse 38'), in welchem derzeit 28 Einzelzimmer 
für Kranke zur Verfügung stehen. 
Das Krankenhaus der Wiener Kaufmannschaft besteht seit dem Jahre 1843. Im Jahre 
1874 wurde die Realität V., Siebenbrunnengasse 21, welche bei einer Area von 7914 m 2 einen 
schönen Garten besitzt, angekauft und das dreigeschossige, im Garten freistehende Gebäude 
für einen Belagraum mit 60 männlichen Kranken adaptiert. Jährlich finden 400 bis 450 Mit 
glieder spitalsmäßige Behandlung und Verpflegung. 
Spital des Vereines zur Pflege kranker Studierenden. Der im Jahre 1861 gegründete 
Verein ist eben daran, im Anschlüsse an das Wilhelminen-Spital einen besonderen, für Vereins 
zwecke bestimmten Krankenpavillon zu erbauen. 
Die Rekonvaleszentenheime in Königstetten und in Zeilern bei Amstetten, die vom Ver 
bände der Genossenschaftskrankenkassen Wiens (VI., Hirschengasse 18) für die Aufnahme 
von rekonvaleszenten Mitgliedern nach überstandenen schweren Krankheiten errichtet wurden, 
sind dieser Gruppe von Privatkrankenanstalten zuzuzählen. 
4. PRIVATSANATORIEN FÜR ZAHLENDE KRANKE. 
Das Sanatorium des Dr. Anton Loew (Abb.374) ist die älteste und nunmehr größte dieser 
Anstalten. Im Jahre 1859 von Dr. Heinrich Loew gegründet und im II. Bezirke eröffnet, ging es 
im Jahre 1874 auf seinen jetzigen Eigentümer über, welcher es im Jahre 1882 in das nach 
seinem Programme vom Architekten Leopold Schöne erbaute Haus IX., Mariannengasse 20 
übertrug und vom Jahre 1894 an auf seinen heutigen Umfang durch den Architekten Ludwig 
Richter vergrößern ließ. Das Institut umfaßt derzeit ein Areale von rund 13.000 m 2 , wovon 
zirka 4000 m 2 überbaut sind. Außer dem freistehend angelegten Wohnhause des Eigentümers 
Abb. 374. Sanatorium Dr. Loew, IX., Mariannen 
gasse. Ebenerd. 1:800. 
A Arzt. 
KZ Krankenzimmer. 
B Bäder. 
D Diener. 
DW Direktorwohnung. 
HW Hausinspektor 
wohnung. 
besteht die Anstalt größtenteils aus Doppeltrakten, welche fünf größere und mehrere kleinere 
Höfe umschließen, über dem größtenteils für Betriebszwecke dienenden Keller teilweise zwei, 
>) Geschichte und Statuten des Priester-Kranken- und Defizienteninstitutes in Wien. Wien 1866.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.