Gebäude für das gemeinsame Heer.
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eine fremde Realität getrennt, mit der Front gegen die Breitenseerstraße gestellt, ist das Offiziers-
Wohngebäude und • in dem dazugehörigen Garten das Offiziers-Schul- und Menagegebäude
aufgeführt.
Östlich der nördlichen Kaserngruppe, von dieser durch die Montleartstraße getrennt,
steht die Verpflegsdepotgruppe (Ersatz für die Breitenfelder Depots), welche zur Vorrathaltung
von Fourage für die in der nächsten Umgebung liegenden Truppen angelegt wurde. Zur
vollständig abgesonderten Unterbringung verdächtigkranker Pferde wurde außerhalb des Kasern-
etablissements auf einem isolierten Baublock ein Kontumazstall erbaut.
Die südliche Kaserngruppe enthält vier dreigeschossige (Tief- und Hochparterre,
ersten Stock) Mannschafts-Wohngebäude, wovon jedes im Hochparterre und im ersten Stocke
je einer Eskadron Raum bietet, während in den Tiefparterres die Mannschaftsküchen, Fecht-
und Turnsäle, die Marketenderei, die Duschbäder, Werkstätten für Waffenmeister, Tischler
und Schlosser, dann Magazine für Viktualien und Brennmaterial eingerichtet sind. In den er
höhten Mittelrisaliten sind die Unterabteilungsmagazine für Bekleidungs- und Ausrüstungs
vorräte der Eskadronen eingeteilt.
Jede der symmetrisch gegen die Hauptachse der Kaserne gestellten acht Halbeskadrons
stallungen bietet Unterkunft für 80 Mannschaftspferde, dann in der separierten Abteilung an
den Gebäudestirnseiten Raum für 6 Offizierspferde mit den nötigen Nebenräumen. Die Stallungen
sind als sogenannnte Querstallungen ausgeführt. Die Pferdestände haben Lehmboden, die
Mittel- und Verbindungsgänge der Stallräume Holzstöckelpflaster in Asphalt auf Betonunterlage,
die Putzräume Keramit-(Kunstbasalt-)Pflaster auf Beton. Die Türen, Fenster,. Streifbaumständer
sind Eisenkonstruktionen, die Stalldecken Gewölbe zwischen Eisentraversen, darüber mit zirka
0-80m Luftraum Holzzementdächer. Ganz gleich mit den vorbeschriebenen Stallungen ist das Stall
gebäude für den Kadre und jenes für die Pferde der Einjährigfreiwilligen. Ferner besteht
noch ein Stall für 12 Offizierspferde des Stabes und ein Stall für 24 Remontpferde.
In der Hauptlängenachse dieser Kaserngruppe steht an der Leyserstraße das Stabs
gebäude; es enthält im Parterre die Regimentskanzleien und die Abteilung für leichtkranke
Mannschaft, im ersten und zweiten Stocke die Einjährigfreiwilligenschule, die Unteroffiziers
bildungsschule, Küche und Wohnräume der Kadremannschaft und die Kadrekanzlei. Beiderseits
des Stabsgebäudes stehen noch an der Leyserstraße eine kleine gedeckte Reitschule (22:50 m
Reitbahn) und zwei Fuhrwerksremisen mit angefügtem Feuerlöschrequisitendepot. An der
Breitenseerstraße liegt zwischen den beiden Mannschafts-Wohngebäuden in der Hauptachse
des großen Formierungsplatzes der Truppe das sogenannte Eingangsgebäude, durch welches
der Haupteingang in das Etablissement führt. Es hat zwei Etagen über dem Keller und enthält
im Erdgeschoß das geräumige Haupteingangsvestibül, Wach- und Arrestlokale, ein Kassenlokal
und die Räume der Regimentsfleischregie; im Mittelrisalit im ersten Stocke eine hübsche Kapelle
mit Balkon gegen den Formierungsraum, dann Kanzleien, Unteroffizierszimmer, das Telephon
zimmer etc. Im Keller ist unter den Fleischregieräumen eine Kühlanlage für Fleisch und Vik
tualien mit Korkziegelisolierungen nach System Kleiner & Bockmayer eingerichtet. Gegenüber
dem Eingangsgebäude befindet sich an der Spallartgasse das Unteroffiziers-Wohngebäude mit
drei Geschossen ober dem Keller, die Wohnungen für zehn verheiratete Unteroffiziere, den
Marketender und einige ledige Unteroffiziere bietend. An der Spallartgasse befindet sich ferner
noch der Stall für schwerkranke Pferde, aus zwei Stallobjekten mit dazwischenliegendem Hof
raum bestehend. Zur Aufnahme der Vorräte an Monturen und Rüstungen für den Kriegsfall
dient das Augmentationsmagazin an der Breitenseerstraße.
Im rückwärtigen Teil der Kaserne stehen zwei große gedeckte Reitschulen mit 22:60 m
Reitbahnen mit eisernen Dachstuhlkonstruktionen, eine große Hufbeschlagschmiede und sechs
offene Reitschulen.
Die nördliche Kaserngruppe enthält zwei Mannschafts-Wohngebäude mit je zwei
Halbeskadronsstallungen, dann einen Stall für die Pferde des Pionnierzuges. Zu dieser Gruppe
gehören noch ein Wachgebäude mit Tiefparterre und zwei Obergeschossen, worin Wach-
und Arrestlokale, die Unterkünfte für die Mannschaft des Pionnierzuges und Magazine unter
gebracht sind; dann ein kleines Unteroffiziers-Wohngebäude mit Wohnungen für fünf ver
heiratete Unteroffiziere und den Marketender sowie einigen Zimmern für leichtkranke Mann
schaft; ferner ein Remontenstall für zwölf Pferde, ein Krankenstall mit sieben Ständen, eine
Hufbeschlagschmiede, endlich eine große gedeckte und zwei offene Reitschulen. Das Offiziers-
Wohngebäude hat vier Geschosse ober dem Kellergeschoß und enthält zehn verschieden große
Wohnungen für Offiziere, eine Hausdienerwohnung und ein Kadettenzimmer. Das an der