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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, Übersichtsband, 1. Abtheilung: Naturgeschichtlicher Theil

Österreich-Ungarns Pflanzenwelt. 
o weit Österreich-Ungarns Grenzen reichen, vom Gestade des Boden 
sees weithin über Berg und Thal zu den podolischen Steppen und von 
der Küste der Adria bis hinauf zur Ortlerspitze, schmückt die Pflanzen 
welt den Boden mit ihren Erzeugnissen aus. Ja, nicht nur über das 
starre Gestein und über das Erdreich, auch im flüssigen Elemente webt 
s Kleid in unerschöpflicher Mannigfaltigkeit und in den Tiefen des 
Meeres, im Grunde der Seen und Teiche, in dem warmen Wasser der Thermen, im 
rauschenden kalten Gebirgsbach, selbst in den Schmelzwässern ans den Firnfeldern der 
Gletscherregion waltet reges, sich immer erneuerndes Pflanzenleben. 
Sind die einzelnen Landstriche des weiten Gebietes auch noch lange nicht so 
eingehend durchforscht, um die ganze Mannigfaltigkeit der Pflanzengestalten ziffermäßig 
auf das genaueste zum Ausdrucke bringen zu können, so ist doch eine annähernde Schätzung 
derselben bereits gestattet und es mag für die bisher in Österreich-Ungarn bekannt 
gewordenen Arten die runde Zahl 15.000 angesetzt werden. Hievon entfallen etwa zwei 
Drittel auf Pilze, Algen, Moose, überhaupt auf Sporenpflanzen, ein Drittel dagegen auf 
Samenpflanzen. Von diesen vielen Arten ist aber kaum die Hälfte durch ganz Österreich- 
Ungarn verbreitet, die andere Hälfte vertheilt sich auf verschiedene Gaue dies- und jenseits 
der Alpen, dies- und jenseits der Karpathen und in jedem Gaue wieder auf die verschiedenen 
Regionen der Niederung und der einzelnen Gebirgsgruppen. Aber auch von den auf ein 
engeres Gebiet beschränkten Pflanzenarten tritt nur ein verhältnißmüßig geringer Theil
	        
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