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Unweit des alten Palastes, jedoch schon auf dem Gebiete des Hafens, steht das
Gebäude der königlich ungarischen Seebehörde, welches 1886 im gangbaren
Fiumaner Baustil errichtet wurde. In diesem Gebäude sind außer dem Amte der königlichen
Seebehörde noch das königliche Hafenkapitanat und die Handelsmarine-Akademie
nntergebracht. An dieser hervorragenden Hochschule, mit italienischer Unterrichtssprache,
werden in dreijährigem Lehrgang die Offiziere der Handelsmarine ausgebildet. Die Anstalt
ist jährlich von 30 bis 35 Zöglingen besucht, die größtentheils aus dem Mutterlande
stammen. Die absolvirten Zöglinge beginnen ihre Seemannslaufbahn meist mit
Lientenantsrang auf den Handelsdampfern.
Der Palast des königlich ungarischen Gouverneurs.
In Verbindung mit der Anstalt und dem Hafenkapitanat befindet sich in demselben
Institut ein Maritimes Museum, das zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten
Fiumes gehört. Es enthält die wissenschaftlichen (oceanographischen) Instrumente der
Nautik: Tiefenmesser, Ebbe- und Fluthmesser, Tiefgrund-Thermometer, Compaßapparate,
dann die kleinen Modelle der verschiedensten Segelschiffe, Schiffsdurchschnitte, die aus der
Adria gebräuchlichen Fischereigerüthe, Angeln und Netze in großer Mannigfaltigkeit,
ferner Hafengeräthe, Leuchthurmmodelle, nautische Karten, darunter die Reliefkarte des
Quarnero, und überdies eine kleine botanisch-zoologische Sammlung.
Im „Westend" der Stadt, jenseits der Eisenbahnstation, folgt an der nach Volosca
führenden Straße (Corsia Deäk) eine ganze Reihe bemerkenswerther Gebäude.