Panzer und Denkmünze Ludwigs II.
Vaterlandes Alles gethan hätten, jedoch ohne
die vom König dringend verlangte Steuer für
die Landesvertheidigung votirt zn haben.
Und dies geschah zu derselben Zeit, als
Sultan Sulehman, der schon 1524 das syrmische
Banat erobert hatte, aus Constantinopel mit
mehr als 100.000 Mann und 300 Kanonen
gegen Ungarn aufbrach.
Der Ausgang des Kampfes zwischen den
disciplinirten und sieggewohnten Truppen des
Sultans und den wenigen Fähnlein der in
Parteihader verlorenen Großen und des ord
nungslosen Gemeinadels konnte nicht zweifelhaft
sein. Das moralisch verwahrloste, finanziell zu
Grunde gerichtete, vonEuropa verlasseneUngarn
konnte sich mit dem durch Sulehman auf den
Zenith seiner Macht erhobenen osmanischen
Reiche nicht messen. Die mit sich selbst entzweite
ungarische Nation rannte blind in das Verderben,
welches sie durch Zügellosigkeit, Parteisucht,
Verachtung der königlichen Gewalt und Autorität
gegen sich selbst heraufbeschworen hatte. Die einst
so mächtige Widerstandskraft Ungarns wurde
durch die einzige Schlacht auf derMohäcserEbcne
(29. August 1526) gebrochen; 20.000 Ungarn
blieben auf der Wahlstatt, der junge König verlor
sein Leben in den Sümpfen des Cselebaches.
Die allgemeinen Culturzustände
Ungarns zur Zeit der Könige aus verschiedenen
Dynastien entfalteten sich nach den Strömungen
der westeuropäischen Ideen, unter deren Ein
wirkung das Ungarthum auch in diesem Zeitalter
seine charakteristischen Fähigkeiten entwickelte.
Wie allgemein in Europa, so war auch
bei uns der Grundzug dieses Zeitalters, daß
die Gesellschaft kriegerisch und rauh war und