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nordöstlichen Comitatsgrenze der Ökörhegy (Ochsenberg) oder Pozsallö (1290 Meter)
und der Pipityke (1226 Meter). Den östlichen Theil des Comitats nehmen die dem Abanj-
Tornaer Kalkgebirge ungehörigen, höhlenberühmten Plateaux von Szilicze und Pelsvez em.
Die eigentliche Gebirgsgegend erstreckt sich gegen Süden bis zur Lrme Pelsucz-
Ratkö-Rimabrezö. Hier gibt es zwischen parallel von Nordwest zu Sudost streichenden
Bergreihen keine ansehnlicheren Ebenen, blos schöne Thäler von verschiedener Breite, w,e
die herrliche Ebene unterhalb Rosenau, das Thal des oberen Sajö, dann die ^Thal-
erwciterungen von Csetnek und Muräny. Südlich der erwähnten Linie werden die Thäler
immer breiter, besonders längs der Rima bei Rahö, längs des Balog bei Balogvar, längs
des Türocz bei Ujvasär und längs des Sajö bei Csoltö. Weiter unten lagern sich zwischen
diesen vier Flüssen sehr sanfte, breitrückige Hügel, in ihrem Gelände aber dehnen sich die
Thäler förmlich zu breiten Ebenen ans, so daß sie an ihrem Vereinigungspunkte schon
ein kleines „Alföld" bilden, den fruchtbarsten Theil des ganzen Comitats. Allein südlich
von diesem Flachland folgen wieder höhere Hügel, die im südwestlichen Winkel de^
Comitats um Ajnacskö her znm Basaltplateau des Medves hinanschwellcn.
Die Gebirge sind von großer geologischer Mannigfaltigkeit. Die größtentherls mit
Nadelwald bedeckte Niedere Tatra besteht ans kristallinischem Schiefer, das schätzereiche
Erzgebirge neben kristallinischem Schiefer aus Gneis und Granit; das Oberland von
Muräny und die den Karstcharakter zeigenden Plateaux im östlichen Theil des Comitats
find Kalkbildungen der Triasperiodc, während die Südgegend aus Apoka-Sandstem
aufgcbaut ist und die auf diesem verstreuten vulkanischen Berge von Ajnacskö aus Trachyt
und Basalt bestehen.
Hydrographisch gehört das Comitat größtentheils dem Stromgebiet der Theiß an;
nur die gegen Westen fließende Gran und ein schmaler Streifen vom westlichen Thcüe
des Comitats gehören der Donau an. Da das Comitat sich gegen Südostcn abdacht,
verlaufen auch seine Flüsse meist in dieser Richtung. Der Hauptrecipient des Wassers, der
Sajö, desgleichen die Rima, biegen im Unterlauf östlich ab. Ein schiffbarer Fluß fehlt.
Der Sajö berührt Rosenau, Pelsücz und Tornalja, und verläßt bei Putnok das Comitat.
nachdem er unterwegs mehrere kleine Büche und die Rima ausgenommen.
Die meisten Gewässer haben einen regelrechten Lauf. Schaden verursachen sie
höchstens im Frühling und Frühsommer, indem sie die Thäler überfluthen; der Balog
und Tnröcz insbesondere nehmen oft die Heuernte mit. Die bewegende Kraft der
Gewässer wird, namentlich in den nördlichen Thälern, zum Betrieb von Mühlen und zu
sonstigen gewerblichen Zwecken verwendet. Seen gibt es im Comitat keine. Desto zahlreicher
sind die Mineralquellen, unter denen die jod- und bromhaltige Kochsalzquelle von C^iz
die bekannteste ist, obgleich ihre Verwerthung erst seit kurzem einen Aufschwung genommen