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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Böhmen, 1. Abtheilung

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Schloßberg (411 Meter) beginnen und mit dem Borschen endigen, fließt von Bilin den 
Nordfuß des Mittelgebirges entlang nach Tiirmitz und ergießt sich bei Aussig in die Elbe. 
Ihr anfangs schmuckloses Thal wird bei Bilin landschaftlich gefälliger und hat in seinem 
weiteren Verlaufe recht malerische Stellen. Etwa fünf Kilometer von Türmitz aufwärts 
liegt das Dorf Staditz im Bielathal. Ein Denkstein, ein Pflug auf hohem Steinsockel, 
erinnert daran, daß Premysl, der Gemal der Libusa, der Stammvater des böhmischen 
Königsgeschlechtes der Premysliden, zu Staditz gewohnt hat und von dort, wie die Sage 
erzählt, vom Pfluge, den er selbst lenkte, hinweg auf den Fürstenstuhl von Böhmen 
berufen worden sein soll. 
Beider kleinen Stadt Türmitz betreten wir das große Braunkohlengebiet, 
das sich von hier zwischen dem Mittel- und Erzgebirge bis nach Komotan hinaufzieht. 
Das anfangs schmale Thal erweitert sich bald zur breiten Ebene, deren östlicher Theil 
wiederholt die Wahlstatt blutiger Schlachten war. Jetzt blühen auf dem weiten Blachfeld 
allenthalben die Werke des Friedens. Wer von der Rosenburg bei Graupen hinübersieht 
gegen die Höhen des Mittelgebirges, zu dessen Füßen ragen zahlreiche schlanke Essen über 
die weite Ebene zerstreut empor, die hier zu einem großen Braunkohlenwerk, dort zu 
einer Fabriksanlage gehören. Dicht bevölkerte Ortschaften dehnen sich dazwischen aus, 
unaufhörlich keuchen Züge vorüber, welche die Braunkohle zur Elbe hinabschaffeu. Teplitz, 
das mit der Schwesterstadt Schönau zwischen die Porphyrhügel gebettet ist, aus denen 
die heilsamen Ouellen emporsprudeln, ist rundum von großen Fabriken umgeben, darunter 
eines der größten Walzwerke von Österreich, und hat infolge dessen den Charakter einer 
Curstadt zum großen Theile der Schwesterstadt abgetreten. Aber es mußte an seinen 
Ouellen auch erfahren, welch gefährlicher Nachbar ihm im Braunkohlenbergbau erwachsen 
ist, als 1879 und 1885 infolge großer Wassereinbrüche in den Schachten von Dux die 
warmen Quellen versanken und mit schwerer Mühe wieder an die Oberfläche der Erde 
zurückgebracht werden konnten. 
Dux und Brüx, welche vor wenigen Jahrzehnten noch kleine stille Landstädte 
waren, haben ihre Bevölkerungszahl von damals mehr als verdoppelt und sind in die 
Reihe hervorragender Jndustrieorte getreten. Dux selbst, der Mittelpunkt des großen 
Braunkohlenbeckens, zeigt uns aber auch die Schattenseiten der Entwicklung des Bergbaues. 
Ein feiner nach Bitumen riechender Nebel liegt selbst an sonnigen Tagen über der Gegend 
und verdichtet sich bei schlechtem Wetter zu einer Weißen, die Athmung beschwerenden 
Lustschichte. Die Lösche, der klare nicht zu verwerthende Abfall der Braunkohle, wird aus 
die Halde gestürzt; hier entzündet sie sich an der Luft von selbst und entwickelt den 
qualmenden Rauch, der überall die Luft erfüllt. Hierzu kommt noch, daß die Kohlen in der 
weiten Bucht zwischen Dux und dem Mittelgebirge sehr seicht unter der Erdoberfläche
	        
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