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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Böhmen, 1. Abtheilung

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liegen. Infolge dessen werden sie durch Tagbaue und wenig tiefe Schachtanlagen gewonnen. 
Ein Tagbau, wie ihn die Dux-Bodenbacher Eisenbahngesellschaft oder die Richard-Hart- 
mann-Schachte betreiben, bietet einen höchst fremdartigen Anblick. Nur wenige Meter 
unter Sand und Thon liegt das 20 bis 30 Meter mächtige Flötz, zwischen dessen steilen 
schwarzen Wänden schauerlich die Tiefe gähnt. Unten durchkreuzen den Boden Schienen 
wege, auf welchen im regen Verkehr mit Braunkohlen beladene Wagenreihen (Hunde) aus 
den in das Flötz getriebenen Strecken zum Förderschacht geschleppt werden, indessen an 
allen Ecken und Enden Bergleute den freigelegten Theil des Flötzes niederzubrechen 
bemüht sind. Dazwischen überall Qualm und Rauch; denn die bloßgelegte Braunkohle 
entzündet sich so schnell wie die Lösche, und es bedarf aller Umsicht, größere Brände zu 
verhüten. Werden aber die Kohlen in Gegenden, wo sie sehr seicht liegen, durch Schachte 
unter dem Boden hervorgeholt, da sinkt nach erfolgtem Abbau die Erdoberfläche nach. 
Es entstehen tiefe trichterförmige Erdfälle, Reihen davon schließen sich aneinander, ganze 
weite Strecken werden hierdurch unzugänglich, und Hunderte, ja tausende Hektar fruchtbares, 
einst in schönster Cultur stehendes Ackerland liegt als eine wild zerrissene unwegsame 
Wüste zwischen Dnx und Bilin und ebenso in anderen Theilen des Beckens, ohne Aussicht 
zu bieten, daß es jemals wieder anders werden könnte, vielmehr die Befürchtung wach 
rufend, daß diese durch die sich sammelnden Tagwüsser nach und nach versumpfenden 
Gebiete endlich selbst die Gesundheit der Einwohner gefährden dürften. Hier treten Acker 
bau und Bergbau, die sonst so friedlich nebeneinander einhergehen, als erbitterte Feinde 
auf und führen einen steten Kampf, dessen Ende erst mit dem Abzug des einen der 
Gegner, des Bergmanns, nach erfolgtem Abbau der Kohlenflötze eintreten wird. 
Das Land zwischen der Eger und der Beraun. Das Land zwischen der Eger 
und der Beraun zerfällt in zwei Theile, einen gebirgigen, der zwischen dem Oberlauf der 
Eger und dem von Norden kommenden Zufluß der Mies, dem Amselbach, in der nord 
westlichen Ecke des Gebietes gelegen ist, und in einen dem mittelböhmischen Hügellaude 
angehörigen, dessen nördlicher Rand zum Thal der Eger ans ihrem Mittel- und Unterlauf 
und gegen das Elbe- und Moldauthal hin abfüllt. Die Beraun, die bei Pilsen aus dem 
Zusammenfluß der Mies, Radbusa mit der Angel und Uslava entsteht, bildet dessen 
südliche Grenze. 
Das östlich vom Amselbach gelegene Gebirgsland setzt sich aus dem Duppauer 
Gebirge, dem Kaiserwald und dem Tepler Hochland zusammen. Letztere beiden bilden ein 
geologisches wie orographisches Ganzes, von denen sich das erstere nach der einen wie nach 
der anderen Richtung unterscheidet, wenn es mit ihnen gleichwohl innig zusammenhängt. 
Das Duppauer Gebirge ist, wie man aus der Karte, noch besser aus einer 
geologisch colorirten sieht, ein Gebirgsstock, der mit einem fast kreisförmigen Umriß
	        
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