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mit Vorhof und hinter dem Schlosse liegendem Garten. Mit Ausnahme des Gartens ist
die Anlage im Wesentlichen in ihrer ursprünglichen Gestalt erhalten.
Zu Fischers schönsten Bauten gehört der Palast des Prinzen Eugen in der
Himmelpfortgasse, an welchen der Architekt, wohl unter dein Einstusse des prnnkliebenden
Bauherrn, an reichem Zierat mehr verwendete, als sonst seine Art war; einige Räume
dieses Palastes enthalten Decorationen im zierlichsten Rococo.
Wir erwähnen endlich noch die sogenannte Mehlgrube, Hotel Mansch, und den
Palast des Fürsten Trautson.
Weit weniger als Fischer war Lukas von Hildebrandt mit großen Aufgaben
beschäftigt; es sind besonders zwei Gebäude, welche seine Ruhmestitel bilden und ihm,
wie das mehr aus der Skilisirung vieler noch vorhandenen Bauten als aus urkundlicher
Überlieferung hervorgeht, einen großen Einstuß auf die bürgerliche Baukunst in Wien
verschafften. Die gedachten beiden Werke sind das Belvedere und der Palast des Fürsten
Kinsky auf der Freiung. Der letztere Palast ist ein schmales und tiefes Gebäude, welches
im ersten Jahrzehnt des XVIII. Jahrhunderts für den Feldmarschall Grafen Wirich
Philipp Daun erbaut wurde und erst später an die Familie Kinsky überging. Auf
beschränktem Platze schuf hier der Architekt eine Raumdisposition von eleganter Wirkung
und wußte auch außen den Charakter einer vornehmen Wohnung durch eine höchst
originelle Fahnde zum Ausdruck zu bringen.
Die bedeutendste Leistung Hildebrandts ist aber das Belvedere, erbaut als Sommersitz
des Prinzen Eugen. Der Bau begann im Jahre 1715. Der ganze Gebäudecomplex des
Belvedere mit Vorhof und Garten hat eine Ausdehnung von mehr als 100.000 Quadrat
meter. Der Haupteingang ist auf dem der Stadt entgegengesetzten Ende der Anlagen, dort
führt ein wappengeschmücktes Thor in den ausgedehnten Vorhof, welchen Baumalleen
und ein Bassin schmücken. Der Palast schließt den Vorhof in seiner ganzen Breite ab, an
beiden Seiten Zugänge freilassend zu dem der Stadt zugewendeten Garten; dieser zieht
sich in mehreren Terrassen hinab bis zu dem kleineren Palaste des unteren Belvedere. Über
den Garten hinweg, den in seinem oberen Theile nur Teppichbeete, Springbrunnen und
niedere Hecken schmücken, während unten Boskets dem Lustwandelnden Schatten bieten,
genießt man vom Schlosse aus den herrlichen Blick auf Wien und das Kahlengebirge.
Der Palast selbst ist mit geistreicher Benützung des abfallenden Terrains angelegt; das
Außere bietet in seiner reichen Silhouette mit dem hochaufstrebenden Mittelbau und den
kuppelgeschmückten Eckpavillons, mit seiner reichen zierlichen Decoration von Balconen,
Süulenportalen, Trophäen und Statuen ein Ensemble von reizvoller Wirkung. Die
Abbildung Seite 29 zeigt die westliche Schmalfronte mit dem kleinen seitlichen Vorhofe
und den Eingängen zum Garten und Haupthofe.