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gab, daß die Adeligen für sich und ihre Angehörigen Religionsfreiheit genießen nnd auch
die Städte und Märkte in ihrem Gewissen nicht beschwert werden sollen, nur dürften sie
ckeine Prädikanten bei sich aufnehmen und die Protestanten müßten sich gegen die Katholiken
ruhig verhalten und jede Aufhetzung gegen dieselben unterlassen.
Wenn jedoch auch die Brücker Pacification, die übrigens von kirchlicher Seite für
ungiltig erklärt wurde, den Protestanten einen größeren Spielraum gewährte, so brachte
sie dem Lande doch nicht den religiösen Frieden. Man begann mit der Abschaffung der
Prädikanten aus den Städten und Märkten, mit der Bestrafung der Bürger, die an der
evangelischen Predigt in benachbarten Schlössern des Adels theilnahmen, mit der Entsetzung
evangelischer Stadtrichter und mit der Entfernung der Evangelischen von den einfluß
reichen Hofämtern. Doch muß man sagen, daß Erzherzog Karl dabei noch mit Schonung
vorging, während der Bischof von Brixen in Veldes und jener von Freising in Lack
gegen die Evangelischen mit Gewalt einschritten und ihre Unterthanen zwangen, entweder
katholisch zu werden oder Habe und Gut zu verkaufen nnd auszuwandcrn. Auch in
den übrigen Orten Krains waren seit der Übernahme der Regierung durch Erzherzog
Ferdinand, seit der Ernennung des Thomas Chrvn znm Bischof von Laibach (1597
bis 1630) und seit der Berufung der Jesuiten nach der Landeshauptstadt die Stunden
des Protestantismus gezählt. Denn ein Mandat des Erzherzogs vom 22. Oetober 1598
befahl sämmtlichen in Laibach sich aufhaltenden Predigern nnd Schulmeistern Augsburger
Confession am Tage der Kundmachung vor Sonnenuntergang Laibach und binnen drei
Tagen die Erblande zu verlassen. Der Bischof Chrvn nahm am 1. November 1598 von
der Spitalskirche, in welcher die Evangelischen ihren Gottesdienst zu halten pflegten,
feierlich Besitz. Im Jahre 1600 wurde die katholische Reformationscommissivn eingesetzt,
zu ihrem Vorsitzenden der Bischof bestellt und der Landeshauptmann und der Vieedom
angewiesen, die von derselben verhängten Strafen zu vollziehen, lind nun wurde die
Gegenreformation von Chrön sowohl in Laibach, wie ans dem Lande mit aller Strenge
und nicht selten unter Anwendung drakonischer Mittel dnrchgeführt. Die evangelischen
Stünde verhielten sich in dieser sie so nahe angehenden Angelegenheit durchaus nicht passiv.
Allein alle ihre Vorstellungen beim Erzherzog Ferdinand, bei den Kaisern Rudolf ll. und
Matthias blieben ohne Erfolg, da sich Ferdinand an die Brücker Paeification nicht gebunden
erachtete. Und als auch ihre letzte Hoffnung, die sie ans den böhmischen Aufstand setzten,
durch die Schlacht aus dem Weißen Berge zunichte wurde, that Kaiser Ferdinand U.
den letzten entscheidenden Schritt, indem er im August 1628 allen evangelischen Adeligere
befahl, binnen Jahr nnd Tag Krain zu verlassen. Die einen wurden katholisch, die andern
verließen das Land ihrer Väter und wunderten nach Deutschland ans. Krain wurde nun
ein ausschließlich katholisches Land.