Großen gesetzt wird. Einer Wallanlage mit Mauerresten begegnet man endlich in dem zu
Neu-Fratautz gehörigen Walde.
Im Anschlüsse hieran wollen wir des ungefähr 380 Meter über dem Pruthflusse
bei Czernowitz gelegenen, wohl nur noch in wenigen Trümmern vorhandenen Bergfrits am
Cecina gedenken, von welchem namentlich ein umgestürzter, mächtiger Mauerkörper den
Steinbrechern glücklicher Weise festen Widerstand geleistet hat. Zahlreiche Sagen knüpfen
sich an dieses Bauwerk, unter welchem sich Gänge und mit Schätzen gefüllte Keller
befinden sollen und das zu Anfang dieses Jahrhunderts angeblich noch Theile der
Bedachung besaß. Nach den Formen der am Cecina aufgefundenen Sporen und Waffen
ist man versucht, den Bau dem Deutschen Ritterorden zuzuschreiben, dem vom ungarischen
Könige Andreas II. schon im Jahre 1211 das Burzenland in Siebenbürgen zur Sicherung
der Grenze gegen die heidnischen Kumanen überlassen wurde, oder den Johannitern,
welchen König Bela IV. im Jahre 1247 das Land Kumanien, allerdings ohne daß der
Orden in den dauernden Besitz desselben gelangt wäre, zu Lehen gab. Nach anderen soll
der Bergfrit in der Mitte des XIV. Jahrhunderts von dem polnischen Könige Kazimir
dem Großen, oder einige Jahrzehnte später, durch den Wojwoden Georg Koriatowicz
errichtet worden sein; möglicherweise nahm der eine oder andere blos Erneuerungen oder
Erweiterungen daran vor.
Die älteste Burganlage unseres Kronlandes scheint verschiedenen Berichten zufolge
in Sereth bestanden zu haben, einem am gleichnamigen Flusse gelegenen, heute ziemlich
unbedeutend gewordenen Städtchen. Sereth wird überhaupt die älteste von den
ursprünglichen, noch besiedelten Colonien in der Bukowina sein, wenigstens war es zur
Zeit der Begründung des moldauischen Fürstenthums in der Mitte des XIV. Jahrhunderts
hier die erste und wichtigste Stadt. Ihre Lage an dem gegen den Fluß steil abfallenden,
durch Bachschluchten zerklüfteten Nordrande des zwischen der Suczawa und dem Sereth
befindlichen Hochplateaus gewährt an und für sich bedeutende Sicherheit gegen feindliche
Angriffe; erhöht wird diese noch durch die östlich neben der Stadt gelegene Kuppe, die
sagenumwobene „Uuina". Unzweifelhaft trug diese früher ein befestigtes Schloß; der
Name rührt von Gemäuer her, dessen Reste im vorigen Jahrhundert sichtbar waren,
dann als Baumaterial verschleppt wurden; Fundamente sind noch heute nachzuweisen.
Wie besäet erscheint hier der Boden mit ausgeackerten Scherben.
Der im Süden Sereths gelegene Burghügel ,8asüa° soll ebenfalls ein Schloß
getragen haben, das mit der Burg Neamtz in Rumänien Ähnlichkeit besaß. Die Errichtung
wird dem Deutschen Ritterorden, der nachfolgende Umbau dem Wojwoden Sas, Sohn
des Dragosz, - der im fünften Decennium des XIV. Jahrhunderts in Sereth residirte,
zugeschrieben. Im Jahre 1819 waren auf Saska noch Mauerreste vorhanden. Die eingangs