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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Bukowina

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8» Praschinen Länge dar. So ein achtzigster Theil der Länge bei vier Praschinen Breite 
wird eine „Feldpraschine" genannt, welche demnach eigentlich eine Flüche von vier Qnadrat- 
praschinen ist, also 36 Quadratklafter, wornach sich die „Faltsche" als eine Flüche von 
2.880 Qnadratklafter darstellt. Jedes größere Grundstück wird nun in solche Streifen von 
je vier Praschinen Breite getheilt und werden von der fortlaufend gemessenen mittleren 
Länge dieser Streifen je 80 „Praschinen" als eine „Faltsche" durch Einkerbungen auf 
einem Holzstücke verzeichnet und so die Gesammtzahl der „Faltschen" und der etwaige 
Ilberschuß an Feldpraschinen, die das ganze Grundstück enthält, ermittelt. Bei kleineren, 
in der Regel schmalen langen Grundstücken wird aber auf jede Länge von vier Praschinen die 
entsprechende mittlere Breite gemessen, jede Breite an die vorherige anschließend gezählt 
und so die Gesammtzahl der Feldpraschinen, die das Grundstück enthält, gefunden. Als 
Maß wird eine drei Wiener Klafter lange Stange benützt, wobei der Endpunkt der auf 
den Boden gelegten Stange jedesmal durch einen Gehilfen mit dem Grabscheit oder einem 
Stocke bezeichnet wird. 
Die Maisernte erfolgt im Monat October; sind die Maisfelder abgeränmt und 
Stengel sammt Kolben eingebracht, dann geht es an das Brechen und Entschälen der 
letzteren. Der Gutsbesitzer und Pächter ladet die Leute aus dem Dorfe, der Bauer 
Nachbarn und Befreundete ein; sie werden bewirthet und verrichten gemeinsam die Arbeit 
(Klaka) ohne besondere Entlohnung. Die entschälten Kolben werden in den zumeist ans 
Weidenruthengeflecht, in größeren Wirtschaften aus Holzlatten hergestellten Maiskörben, 
die der Luft freien Durchzug lassen, aufbewahrt. Der Dnrchschnittsertrag des Maises 
betrügt 12 bis 15 Metercentner per Hektar an Körnern und 10 bis 13 Metercentner 
Stroh; die durchschnittliche jährliche Gesammtproduction der Bukowina an Mais betrügt 
eine Million Hektoliter. 
Nächst dem Mais ist in der Bukowina der Hafer die meist gebaute Körnerfrucht, 
mit der nahezu 15 Procent der Gesammtackerfläche bestellt sind. 
Die Gerste, und zwar ausschließlich Sommergerste wird auf 11 4 Procent der 
Gesammtackerfläche des Landes gebaut. Vorwiegend werden die zweizeiligen Malz-Gersten- 
sorten, die in neuerer Zeit die früher allgemein verbreitete sechszeilige Gerste verdrängt 
haben, gebaut; doch ist die Bukowina mit ihren excessiven, dem Steppenklima sich nähernden 
klimatischen Verhältnissen für den Anbau feinerer Gerstensorten minder geeignet, weshalb 
auch feinere Braugerste nur selten erzielt wird. 
Für den Noggenbau werden im Lande 8 bis 10 Procent der Gesammtbodenflüche 
verwendet; im Flach- und Hügellande wird vorwiegend Winter-, im Vorgebirge vorwiegend 
Sommerroggen, im Gebirge ausschließlich letzterer gebaut. Früher wurde hauptsächlich 
eine kleinkörnige russische Sorte des Winterroggens, welche selten auswinterte und meist
	        
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