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Bei kriegerischen Ackerbauern, wie es die Kelten waren, treibt in der Regel nicht das
ganze Volk die Bvdenwirthschaft. Ein Theil derselben besteht aus Kriegshäuptlingen und
einem müssigen Waffenadel, welcher hörige Arbeiter, meist den Rest einer unterworfenen
Bevölkerung, für sich arbeiten läßt. Der Boden gehört den Adelsgeschlechtern. So haben
wahrscheinlich auch hier keltische Eroberer die zurückgebliebenen und verknechteten illhrischen
Urbewohner zum Feldbau erzogen und schon damals jenes System geschaffen, welches dann
durch so viele Jahrhunderte bis auf den heutigen Tag bestand.
Gräberfunde aus Jezeriue: Thongefäße, Bronze und Eisen.
Die hervorragendsten Fundstellen aus der Zeit der Keltenherrschaft im nördlichen
Bosnien sind zwei Flachgräberfelder, das eine bei Sanskimost, das andere bei Jezerine.
Beide lagen im Gau der Japoden, eines „keltisch-illyrischen" Mischvolkes, wie es Strabv
nennt, dessen Kern zweifellos illyrisch war. Die Nekropole von Sanskimost ist die altere
und kleinere, sie stand während eines kürzeren Zeitraumes in Gebrauch. Sie enthielt in
nicht ganz 200 Gräbern zahlreiche Eisenwaffen und namentlich viele Thongefäße; Keramik
und Eisenindustrie wurden an Ort und Stelle'intensiv betrieben. Die Gegend ist reich an
Eisenerzen, welche auch in allen Folgezeiten Primitiv abgebaut und verhüttet wurden.
Bosnien und Hercegovina. 11