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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Bosnien und Hercegovina

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kaiserlichen Truppen jedoch blieben aus, Venedig verhielt sich sogar feindselig gegen die 
Action, und der türkische Pascha Smail bemächtigte sich, indem er Alles aufbot, der 
Festung in kurzer Zeit wieder. Die Bewegung im Innern des Landes wurde endgiltig 
niedergeschlagen. Die Nachhaltigkeit dieses Triumphes wurde dann durch den großen Sieg 
der Türken bei Mezö-Keresztes (1596) noch besiegelt. Wenn die Türken auch im späteren 
Kriege viel von ihrer Macht einbüßten, wurde dies einerseits durch die Occupation des 
Unagebietes, anderseits durch die Erfolge des Siebenbürger Fürsten Bocskay, der an der 
Spitze der protestantischen Reaction gegen die uniformirenden katholischen Bestrebungen des 
kaiserlichen Hofes stand, wieder wettgemacht. Der Sitz des türkischen Paschaliks wurde 
nunmehr in Banjaluka aufgeschlagen, und die christlichen Besitzer, die, wie bemerkt, früher 
als Lehensmänuer noch in größerer Anzahl vorhanden waren, mußten flüchten. So hatte 
die Bewegung ihr Ziel nicht nur verfehlt, sondern die Lage der Christen sogar noch ver 
schlimmert. Es wurden Anstalten getroffen zur Mohammedanisirung der unterworfenen 
kroatischen Grenzbevvlkerung. Die Türken beschränkten die Privilegien der Franciscaner 
und rächten sich an den Bauern durch große Kriegssteuern, welche dieselben zur Bestreitung 
der Auslagen des Christenkrieges leisten mußten. Auch wurden sie zur Verproviantirung 
der zahlreichen Besatzung verhalten, die damals über 20.000 Reguläre zählte. Die 
Türken schadeten sich zwar dadurch selbst, da die Bauern flüchteten oder zu den 
Uskoken gingen. Die Bergwerksarbeiten, die noch bis Ende des XVI. Jahrhunderts zwar 
in geringerem Maßstabe, aber dennoch fortgeführt worden waren, hörten jetzt gänzlich ans, 
und es trat eine Verarmung des Landes ein. Nur in den Städten, wo sich das mohamme 
danische Herrenelement zusammenfand, sehen wir neues türkisches Leben sich regen. 
Jndeß in den verborgenen Schluchten der Hercegovina, in den Bocche di Cattaro, 
Albanien und Montenegro konnte dieser große Gährungsproceß nicht mit einem Schlage 
vernichtet werden. Noch bis zum zweiten Jahrzehnte des XVII. Jahrhunderts kamen serbische 
Orthodoxe und albanesische Deputationen zum Kaiser; sie konnten und wollten es nicht 
glauben, daß man sie verlassen habe. Und als sie sahen, daß vom Norden her für sie keine 
Hilfe in Aussicht sei, wandten sie sich an Venedig, an den Papst und bedienten sich dabei 
der zersprengten bosnischen Franciscaner. An ihremLose aber wurde dadurch nichts geändert, 
da der 30jährige Krieg die habsburgische Macht alsbald zwang, ihre Mission in Mittel 
europa zu erfüllen. Trotz alledem blieb aber doch als einziges politisches Ergebniß dieser 
so mächtigen Erhebung ein Moment zurück, das den Funken nicht erlöschen ließ: der 
Glaube an die Mission der Habsburger, an welchem auch die Orthodoxen, obwohl die 
Dynastie katholisch war, in dieser Epoche festhielten. 
Bald nach dem Frieden von Zsitvatorok (1606) zeigten sich in Bosnien und der 
Hercegovina die Früchte der Erstarkung des mohammedanischen Regiments. Bis zu dieser
	        
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