stände u. dgl. bedecken. Aus der verhältnismäßig be-
schränkten Anzahl primitiver Formen des unent-
behrlichen Nutzgerätes der Bauernstube entstand
mit Zuhilfenahme der baulichen Formen das
Wohnungsmobiliar höher gestellter Klassen und
darin offenbarte sich eben die Entwicklungsfähigkeit
dieses Stils. Interessant wäre es, nachzuweisen, wie
z. B. aus dem Hinterteile eines Goralenschlittens
eine Fauteuillehne, aus einem Wandbrett der Ober-
teil einer Kredenz, aus einem für jede Bauernstube
charakteristischen sogenannten Löffelbrette eine ar-
chitektonisch fortlaufende Bekrönung, aus dem
Handgriffe (Henkel) eines hölzernen Schöpfgefäßes
eine Konsole, aus der Spindel die Säule u. dgl. ent
stand.
Das autochthone unverfälschte Material dazu
lieferten die zielbewußt und liebevoll angelegten
Sammlungen des Tatra-Museums in Zakopane und
andere Amateurkollektionen dieser Art. Mit diesem
Material, dann mit Hilfe der diesem Gegenstände
gewidmeten Schriften des Dr. Matlakowski und end
lich an der Hand eingehender Studien, Zeichnungen
und Aufnahmen konnte in letzter Zeit ein vom
Maler und Kunstschriftsteller Stanislaus Witkiewicz,
unter Mitarbeiterschaft des Architekten und Direktors
der Zakopaner Fachschule, Stanislaus Barabasz, her
ausgegebenes Sammelwerk mit Darstellungen des
Zakopaner Stils zu stände kommen. Aus genanntem
Werke kann ersehen werden, wie sich die kon
struktiv-ornamentalen Elemente der Volkskunst er
weitern und zu neuen Zwecken kombinieren, wie
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