MAK

Volltext: Ausstellung Österreichischer Hausindustrie und Volkskunst

Bei den schon vom XII. und XIII. Jahrhunderte an 
lebhaften Wechselbeziehungen, insbesondere zwischen 
Venedig, den griechischen Gebieten und Dalmatien, 
ist eine strenge Scheidung, was ein Teil empfing 
oder gab, kaum möglich. Die im XVII. Jahrhundert 
in französischen Quellen erwähnten Ragusaner 
Spitzen sind vielleicht reticellaartige Arbeiten, die 
in der eigentlichen Renaissance allgemein verbreitet 
waren, damals aber wohl im Gegensätze zu dem in 
Italien und Frankreich schon vorherrschenden Barock 
—Rankenspitzen genannt werden. Diese reticellaartigen 
Arbeiten sind auch heute noch die wichtigsten in 
Dalmatien; daneben gibt es aber auch Formen, die 
sich sicher unter italienischem Barockeinflusse ent* 
wickelt haben. 
Neben der Tracht fällt auch der Schmuck der dal 
matinischen Bevölkerung durch seine reichen und 
üppigen Zierformen sowie durch die strenge Ge 
bundenheit bestimmter Schmucksätze auf. An den 
Küsten herrscht das Gold, im bergigen Innern das 
Silber als Schmuckmetall vor. Orientalische, speziell 
türkische Schmuckformen treten in der Weiberzier 
der Haar- und Brustgehänge ersichtlich hervor, auch 
die Gürtelschließen und Hemdschnallen weisen formell 
nach derselben Richtung. Eine prächtige und ver 
breitete Klasse von Schmuck bilden die in Silber 
filigran gezierten großen Westen- und Rockknöpfe 
der norddalmatinischen Männertracht, die jedoch 
schon sehr zurücktreten. Ebenso sind die Typen der 
Ohrringe, von Männern wie Weibern getragen, in 
ganz Dalmatien wie in Istrien von großer Mannig- 
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