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Von den Jan Fasz (Servatius) Mennicken zugeschriebenen Krügen ist
der mit der Bauernhochzeit vorhanden, von Johann Mennicken der Krug
mit dem Totenkopf von 158g.
Köln-Frechener Steinzeug ist nur in einer kleineren Auswahl hier, von
der Werkstatt in der Maximinenstraße Bartmannskrüge mit Eichen- und
Rosenranken und eine kleine seltene Pinte mit dem Drachenkampfe des
heiligen Georg; von der Werkstatt
Hermann Wolters in der Komö-
dienstraße ebenfalls Bartmanns-
krüge mit horizontal um die Weite
des Bauches laufenden schmalen
Ranken- und Groteskenfriesen und
zwei Reihen kleiner Rundbildchen
mit dazwischen stehenden Akanthus-
blättern. Beinahe gleich ausgestattet
sind die Frechener Krüge, nur daß
der Ranken- oder Groteskenfries
durch ein Spruchband ersetzt ist
mit Sprüchen wie: DES HEREN
WART ' GIET IN EWICKEIT -
RUND ' ERUM ' IST ' MIN ' RICH-
TUM - DRING ' UND ' ES ' GOT '
NIT ' VERGES oder auch ALSAF
FEVREINKEN ' DEN - VINS.
Reicher und mannigfaltiger ist
dafür unsere Siegburger Kollektion.
Aus derFrühzeit sindTrichterbecher
mit Maßwerkrosetten und kleinen
Rundbildern und ein Eulenkrug so-
wie eine kleine Pinte mit dem Sün-
denfall nach dem Kölner Muster aus
der Maximinenstraße. Dem Anfang
der Siegburger Blütezeit entstammt
eine Schnelle mit einem Springbrun- Am 4ß'd'if'gsril;:nxjsrfä waPPen
nen und den Bildnissen der Könige
Philipp von Spanien und Heinrich von Frankreich. Von dem bedeutendsten
Meister, dem Monogrammisten F. T., aus der Werkstatt Anno Knütgens
kommen eine Trichterkanne mit biblischen Medaillons, ein Birnkrug mit Bart-
maske und Schulterstreifen mit Spruch. Christian Knütgen ist mit einer Kanne
mit dem Ornamentfriese nach Theodor de Bry vertreten.
Von dem anonymen Meister L. W. (Laurentz Wolters?) sind drei
Wappenschnellen, die eine mit dem schwedischen Wappen, die beiden
anderen mit dem Doppeladler und dem schwedischen Wappen, signiert und
datiert L. W. 1574, respektive 1576, und eine Schnelle mit der Heilung des