Jahr 1750 machten sich die sogenannten „kroati
schen" Master beliebt, welche sich lange behaup
teten. Die aus dem Böhmerwalde stammende Bersr-
ratsgattin Passetzky gab um das Jahr 1820 der
Spitzenkloppelei einen neuen Kurs („neukroatische“
Muster) und bedeutenden Aufschwung. In den
Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts erwarb
sich die Bergknappentochter Johanna Ferjanäiö, welche
auch als Lehrerin an der im Jahre 1876 gegründeten
staatlichen Fachschule für Spitzenklöppelei wirkte,
um das Aufblühen der Idrianer Spitzenindustrie be
sondere Verdienste. Heute erstreckt sich die Spitzen
erzeugung auf ein weites Gebiet um Idria herum,
so in den Bezirkshauptmannschaften Loitsch (neben
Idria noch Unteridria, Ledine, Cekovnik, Vojsko
Jehcm Vrh, Schwarzenberg, Sairach, Dobraceva u. a.)'
,rainburg (Gorenja Vas mit dem gesamten Pöl-
landertale^ Eisnern, Zalilog, Zarz, Danje), Stein
(Nevlje, Godic, Zduäe), Umgebung Laibach (Ober-
laibach, Podlipa, Horjul, Billichgraz, Schwarzenberg.
Die Gesamtzahl der Klöpplerinnen (in neuester Zeit
helfen auch Männer mit) kann auf zirka 6000 Per-
sonen geschätzt werden. Der Wert der erzeugten
Ware durfte 800.000 Kronen jährlich erreichen. Die
Spitzen gehen zumeist außer Landes (zirka 90°/ n )
und zwar nach Böhmen (um als böhmische Spitze
auf den Weltmarkt zu gelangen), nach Deutschland,
Belgien, in die Schweiz, nach Italien, England, Ruß
land, Nordamerika.
Die Stickerei war ehedem die beliebteste Be
schäftigung der Frauen des Landes und stand auf
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