30 Ctr. galvanisirtem Eisendraht Pariser, und 70 Ctr. Glasperlen früher eigener Erzeugung, jetzt
venetlanischer Provenienz, und 3 Ctr. Zinkblech an 5000 Stück Grabkränze, Blumen etc. verfer
tigt, deren Absatz hauptsächlich nach Frankreich gerichtet ist... “(Gerner 1880, S. 277-279).
Um die Jahrhundertwende war die bereits früh zum unverwechselbaren Begriff
gewordene „Gablonzer Industrie“ ein „Sammelname für eine ganze Reihe von
Industrien ... Eine Einteilung der Gablonzer Industrie in einzelne Gruppen lässt sich
vornehmen je nach dem verarbeiteten Material: Metall, Schwarz- oder Krystallglas,
nach den wichtigsten Produktionsprozessen: Gürtlerei, Glasdruckerei erzeugten
Artikeln selbst, da sowohl die verwendeten Materialien als auch die verschiedenen
Produktionsprozesse vielfach in innigster Verbindung stehen“(Tayenthal 1900, S. 12,
13).
Die Definition der Gablonzer Industrie, manchem Wandel unterworfen, blieb in einem
jedoch immer unverändert: im Reichtum des „Erzeugungsprogramms“, untrennbar
verknüpft mit dem Namen Gablonz, der die regionalen Grenzen sprengte und zum
Gattungsbegriff wurde - vor allem in den österreichischen und deutschen Zentren der
Gablonzer Industrie, die man als Gründungen der Nachkriegszeit mit der
Ortsbezeichnung „Neugablonz“ versah.
DIE NAMEN DER PERLEN
Manche Bezeichnungen der „natürlichen“ Perlen scheinen von den „künstlichen“
übernommen worden zu sein oder wurden zumindest gleichzeitig für diese
verwendet; deshalb sei im folgenden kurz auf die Namen der natürlichen Perlen
eingegangen.
ECHTE PERLEN
Größe und Form gaben den echten Perlen verschiedene Namen: „Stück-, Zahl- oder
Nett-Perlen“ waren rund und daher am seltensten; sie wurden nach Zahl oder Stück
gehandelt und nach dem Juwelen-Gewicht von Grän und Karat bewertet (Altmütter
1841, S. 69). Die „Inter-Nett-Perlen“ unterschieden sich von den „Nett-Perlen“ durch
ihre „weniger vollkommen runde Gestalt“ (Altmütter 1841, S. 69). Die „Samen- oder
Loth-Perlen“, von der Größe wie Hirsekörner, wurden zu Stickereien verwendet.
Perlen unregelmäßiger Form nannte man „Kropf-, Barok- oder Brocken-Perlen“; sie
wurden, wie die Samenperlen, meist nach dem Gewicht (Loth, Unzen) verkauft.
„Parangon-Perien“ waren von außergewöhnlicher Größe, „Monstres“ große Perlen
von ungewöhnlichen Formen. „Kanten- oder Pauken-Perlen“ waren plattrund,
„Walzen oder Fäßchen“ der zylindrischen Form angenähert. „Coques“ wurden
unregelmäßige, perlenartige Auswüchse genannt, die man, in Gold gefaßt, für
Schmuck verwendete (Altmütter 1841, S. 69, 70).
Die „Zahl-Perlen“ werden auch von Pierer 1851 als „besonders große, gleiche und
runde Perlen“ bezeichnet; die Oliven- und walzenförmigen nennt er „KartemPerlen“
(sic!), die unregelmäßigen, eckigen, großen Perlen „Brocken- oder Beul-Perlen“, die
kleineren „Saat-Perlen“ oder „Perlen-Staub“.
Als die feinsten künstlichen Perlen nennt Pierer die „margrites (Staub=P.),“ die zu
Stickereien, Quasten und Troddeln verwendet werden (Pierer 8/1851, S. 797).
Bei Kulmer sind die üblichen Bezeichnungen angeführt: die „Stück-, Zahl- oder Nett-
Perlen“, die „Internett-Perlen, Samen- oder Loth-Perlen; Kropf-, Barok- oder Brocken-
Perlen; Parangon-Perien, Monstres, Walzen oder Fäßchen“. Dazu kamen noch die
tropfen- oder bimförmigen „Tropf-Perlen“. Aus den „Coques“bei Altmütter werden bei
Kulmer „Loques“(Kulmer 1872, S. 321, 322).
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