VORWORT
Nach der französischen Kunstausstellung, die man
der Wiener Bevölkerung im letzten Sommer zeigte,
treten wir erneut vor die Öffentlichkeit mit einer Aus
stellung moderner Malerei, die nach völlig anderen
Gesichtspunkten zusammengestellt ist.
Der Salon d’Automne wollte neben Werken aus den
Ateliers großer Pariser Meister der Gegenwart, wie
Rouault oder Desvallieres, vom laufenden Schaffen
zweihundertfünfzig zeitgenössischer Maler Zeugnis geben.
Er bot eine Art Überblick und Querschnitt der Jahres
produktion aus den Werkstätten von zweihundertfünfzig
Malern und nun, am Beginn des Jahres 1947, werden
wir nicht Durchschnittswerke bringen, sondern, als
Gegenstück, eine Rück- und Überschau der französischen
Malerei der letzten fünfzig oder achtzig Jahre.
Mit wenigen Ausnahmen finden wir in der gegenwär
tigen Ausstellung nur bekannte Meister. Wir wollen uns
heute in unserer Wahl allein auf die Künstler beschrän
ken, die man die Meister der modernen französischen
Malerei nennen könnte.
Die großen Neuerungen in der französischen Kunst,
die weit über die Grenzen Frankreichs für die ganze
Welt bestimmend wurden, gingen von der impressionisti-
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