Künstlerischer Leiter der Steingutfabrik von Gien. Ausgangspunkt
seines Schaffens ist der esoterische Symbolismus. Strebt nach einer
sichtbaren Welt, ohne auf das Geheimnisvolle zu verzichten. Vom
Kubismus behält er den Geschmack am Konstruktiven, vom Sur
realismus die Vorliebe für Anspielungen auf eine geheime Welt und
das Streben nach dem Aufzeigen der verborgenen Zusammenhänge
der Dinge. In diesem Künstler finden Mystizismus und Modernismus
das Gleichgewicht und eine eigenartige Kraft des Ausdrucks.
BEZOMBES ROGER
3 „Les Sauvages“ (Die Wilden). — Atelier Hamont, Aubusson.
Wolle, j Kettfäden pro cm (2,1 jX. 1,90).
Entworfen und gewebt 1947.
Eigentum des Künstlers.
Geboren in Paris im Jahre 1913. Nach Beendigung seiner Mittelschul
studien betreibt er die Kunst des Freskos mit Paul Baudoin, einem
Freund und Mitarbeiter von Puvis de Chavannes.
1934 tritt er in die Ecole Nationale des Beaux-Arts (Staatliche Schule
für die schönen Künste) ein, von der er durch ständiges Schulstürzen
loskommt. Sein Ratgeber ist Maurice Denis, und seine Vorbilder sind
Gauguin, Van Gogh und Matisse.
Er erhält zunächst ein staatliches Reisestipendium, dann den Staats
preis; der große Preis von Rom (1936) erlaubt ihm den Aufenthalt
in Italien. Dann reist er nach Belgien, Deutschland und Nordafrika.
Seit 1937 stellt er im Salon d’Automne, (Herbstsalon), im Salon des
Independants (Salon der Unabhängigen), im Salon des Tuileries, im
Salon de l’Imagerie (Salon für Illustrationskünste) und im Salon des
Artistes-Decorateurs (Salon für Kunstgewerbe) aus. Hat an allen
großen Kundgebungen der französischen Kunst im Ausland teil
genommen.
Malte ein Fresko für St. Ferdinand des Ternes in Paris, Entwürfe für
die Pariser Gobelinmanufaktur zu einer Reihe von Wandteppichen
I (Das weiße und das schwarze Afrika).
Das Suchen eines Matisse und eines Bonnard erscheint ihm als „Der
einzige Weg, der aus dem durch das Suchen unserer heutigen Künstler
hervorgerufenen Umsturz herausmündet“. Er bedeckt die ganze Fläche
mit Farbflecken, welche die Wirklichkeit durch eine Steigerung der
Farbakkorde und Kontraste auf eine genaue, aber vereinfachte innere
Struktur der Wesen und Dinge transponieren. Das Ergebnis ist eine
lebendige und prunkvolle Bilderbogenkunst, die im besonderen ge-
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