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Volltext: Blühender Jugendstil - Österreich, 1: Farben, Formen, Dekore

RELIEF 
Hoch- und Flachrelief sind uns im „Barock- und Auflagenglas“ bereits begegnet; dem 
floralen Relief im Metall (Abb. 142-149 153) sind manche flach aufliegenden Montierun 
gen (Abb. 151) oder keramische Malereien (Abb. 152), die reliefhaft wirken, verwandt. 
Dem Glas sind mit den Techniken von Ätzung, Schliff und Schnitt andere Möglichkei 
ten der Reliefierung gegeben (Abb. 154, 155, 156, 159, 160) als der Keramik (Abb. 157) 
oder dem Metall (Abb. 158). 
Das geätzte Überfangglas der Firma Harrach/Neuwelt (Abb. 154) und der Fachschulen 
(Abb. 155) erzielt durch die verschiedenfarbigen Glasschichten seine spezifische Wir 
kung; ganz anders das „Diluvium“-Glas der Firma Rindskopfs Söhne in Kosten bei 
Teplitz (Abb. 156, 159, 160). 
Die Reihung floraler Einzelmotive charakterisiert den keramischen Blumenübertopf 
und die metallene Fußschale (Abb. 158). 
TIEFSCHNITT, GRAVUR 
Vom Licht bestimmt ist der oft reliefhaft erhaben, oft vertieft erscheinende Blumende 
kor dickwandiger Glasvasen. 
Farbloses Kristallglas, manchmal durch Teilüberfänge nach oben in leuchtend-violette, 
rote oder grüne Töne übergehend, charakterisiert eine vor allem durch Moser/Karls 
bad (Abb. 161, 162, 164-166) repräsentierte Gattung des im Tiefschnitt dekorierten 
Glases. 
Die Gestaltung der Glasform durch polygonalen Schliff kann die Lebendigkeit des ge 
schnittenen Blumendekors, der die scharfen Kanten tief aushöhlt, verstärken. Im Ge 
gensatz dazu erlaubt das optisch geblasene Glas eine formale Strukturierung, die sich 
aus der gerippten Innenwandung ergibt und dem Schnitt die gleichmäßige Glätte der 
Oberfläche anbietet (Abb. 164). 
Der Glasschnitt, hochglänzend poliert oder matt belassen, kann noch durch verschie 
dene Techniken der Farbgebung - durch Vergoldung, Bemalung, Beize oder Ätzung - 
wirkungsvoll unterstrichen werden. 
Tiefgeschnittene, florale Motive sind nicht allein auf die dafür bekannte Firma Moser/ 
Karlsbad beschränkt; Vergleichbares findet sich auch bei Feix/Albrechtsdorf 
(Abb. 163), Schappel/Haida u. a. Viele dieser Arbeiten sind allerdings unsigniert und 
daher noch unbestimmbar; dies kann jedoch ihre Schönheit nicht mindern. 
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