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Künstlers ist noch nicht ermittelt, doch linden sich die gleichen Initialen
S. H. an Apostelbildern im Museum zu Linz, die ebenfalls aus
St. Florian stammen und deren zugehörige Stücke noch im Stifte auf
bewahrt werden. Dem gleichen Künstler gehören Bruchstücke eines
Altars, deren eines (Tod Mariae und drei Apostel mit den Versen des
Credo auf Schriftbändern an der Außenseite) das Linzer Museum
besitzt, während die Pfingstfesttafel (und ebenfalls drei Apostel außen)
vor mehreren Jahren im Wiener Kunsthandel auftauchte.
88. MARIA MIT DEM KINDE AM LESEPULT
SITZEND (Abb. 14)
rechts der kniende Stifter unter dem Schutze des
hl. Thomas. Dat. 1483. Rückseite grüne dekorative
Malerei, Rankenwerk. Tannenholz, 88 X 52'8 cm.
Erhaltung vorzüglich. — Prag, Museum Rudolfinum
(Legat Graf Wallis).
Rueland Frueauf d. Ä.
R. Stiassny, Altsalzburger Tafelbilder, Jahrbuch der Kunsthistorischen
Sammlungen des AH. Kaiserhauses, XXIV, Wien 1903- O Fischer
a. a. O., S. 1 07.
89. VERKÜNDIGUNG MARIÄ
Goldgrund. Tannenholz, 69‘5 X 37’5 cm. Erhaltungs
zustand sehr gut. — Budapest, Museum der schönen
Künste.
Rueland FTueauf d. A.
Die aus der Sammlung Arnold Ipolyi in das Museum gelangte Tafel
bildete ursprünglich die Innenbemalung zu dem Tode der Maria in
St. Florian (Ausstellungs-Nr. 90). O. Fischer und H. Voss nehmen
an, daß die doppelseitig bemalte, innen die Anbetung des Christkindes,
außen die Darbringung des Kindes im Tempel zeigende Tafel im
Museo Civico zu Venedig (abgebildet in Zeitschrift für bildende
Kunst, N. F. XIX, 98, 1908), deren Maße 62X38 cm heute nicht
genau mit den hier ausgestellten Stücken übereinstimmen, ursprünglich
den zweiten Flügel des gleichen Altärchens gebildet habe. Zeitlich ge
hören die Bilder zwischen die Wiener (1491) und die Großgmainer
Folge (1499) und dürften um 1495 anzusetzen sein. Ein bisher über-