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Volltext: Das österreichische Bauwesen

Hallein seit 1919 135 Wohnungen mit insgesamt 405 
Wohnräumen durch Umbauten, Adaptierungen und 
Neubauten geschaffen, darunter rund 50% Mittel 
wohnungen, der Rest Kleinwohnungen. 
Durch private Bautätigkeit wurden im 
Gebiete der Stadtgemeinde Hallein seit 1919 179 
Wohnungen mit 537 Wohnräumen geschaffen, was 
nur durch die Gewährung von Wohnbaudarlehen 
und die Überlassung von 
sehr billigem Baugrund 
möglich wurde. 
Durch diese eigene 
Bautätigkeit und durch die 
mächtige Förderung der 
Privatbauten war es mög 
lich, die Wohnungsnot 
in Hallein bedeu 
tend zu mildern und 
viel Elend zu beseitigen. 
Die Finanzierung der eige 
nen Bauten war natürlich 
zum Teil nur durch Auf 
nahme von Darlehen mög 
lich. Solche wurden aber 
auch, wie vorerwähnt, an 
Private für Bauzwecke 
weitergegeben. 
Trotz dieser riesenhaf 
ten Anstrengungen im 
Kampfe gegen das Woh 
nungselend versäumte es 
die Gemeindevertretung 
nicht, auch andere kul 
turelle Interessen 
der Bevölkerung zu för 
dern, indem sie ü b e r A n- 
regung des Bürger 
meisters ein modernes Theater- und 
Kinogebäude erbaute (2. Bildtafel), ein Projekt, 
an das man sich Jahrzehnte vorher nie gewagt 
hatte. 
In allerjüngster Zeit nun bereicherte die Initia 
tive und Tatkraft des Bürgermeisters die Stadt 
Hallein um eine großzügige Anlage, die ganz den 
modernen Bestrebungen hinsichtlich Körperkultur 
Rechnung trägt — das Strandbad Hallein 
auf der „Pitschachinsel“. Im Zuge der großen 
Salzachregulierung ersonnen, mit Künheit und Ener 
gie angepackt und in rund 10 Wochen mit einem 
Kostenaufwande von 220.000 Schilling nach dem 
Entwürfe des Stadtbauamtsleiters Ing. Architekt 
Rudolf L a m i n g e r und unter der Bauleitung des 
Oberbaurates Ing. Karl Z i n n b u r g vollendet, 
stellt es mit seinem riesigen, 14 km langen und 
15 Meter breiten Bassin (größtes Schwimmbecken 
Europas) eine der größten und modern- 
stenAn lagen dieser Art 
dar (3. Bildtafel). Es ist aus 
gestattet mit einer großen 
Eingangshalle (3. Bildtafel), 
170 Kabinen, 310 Klei 
derkästchen, einem ame 
rikanischen Riesen, Was 
sertoboggan (4. Bildtafel), 
Sprungturm, Wasserringen, 
Schwimmapparaten und 
dergleichen. Längs des Ba 
debeckens sind zwei Sand 
strand-Anlagen von zusam 
men 1700 m 2 Fläche (4.Bild 
tafel), in nächster Nähe 
große Sport- und Turn 
plätze mit vielen Gerä 
ten vorhanden. Die Anlage, 
die in herrlicher land- 
schaftlicherUmgebung liegt, 
wird von einem großen, 
zweihundertjährigenEichen- 
hain umsäumt, an dessen 
Rande eine reizende Wald 
restauration errichtet ist. 
Liegestühle, Strandkörbe, 
große, farbige Sonnenschir 
me usw. dienen zur Bele 
bung des Bildes und zur 
Bequemlichkeit der Besucher, die an schönen Tagen 
in die Tausende zählen. 
So hat die Stadtgemeinde Hallein, im vollen Be 
wußtsein ihrer sozialen Aufgaben, seit Kriegsende 
alle ihre Kräfte angespannt, um die Nöte der Nach 
kriegszeit zu mildern, Versäumnisse der Vorzeit 
wettzumachen und eine Bautätigkeit ent- 
wdckelt, wie sie im Verhältnisse zur 
Einwohnerzahl (7500 Einwohner) wohl nur 
wenige Städte in Österreich werden 
aufzeigen können. A. S. 
Die Schrebergarten-Siedlung hei Hallein. 
Phot.: A. Sandner, Hallein. 
Das Wappen der Stadt Hallein (13. Jahrhundert). 
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