Bauweisen nicht gedacht werden konnte. Erst mit
Beginn des Jahres 1928, wo der Bund größere Geld
mittel für die Straßen bewilligte, konnte unter Mit
wirkung einzelner Städte an eine umfangreiche
Ausführung schwererer Bauweisen geschritten wer
den. Es ist daher heuer die Pflasterung der
Bundesstraße auf mehr als 5 km in Arbeit.
Neben der Bundesstraße, die das Land vom
Arlberg bis zum Bodensee und darüber hinaus
durchzieht, wäre doch auch etwas über unsere
Konkurrenzstraßen zu sagen. Der Großteil
ist für Automobile befahrbar, insbesondere die
Montafonerstraße zwischen Bludenz—
Schruns—Parthennen, die Jagdbergstraße
zwischen Frastanz—Satteins—Schnifis—Thüringer
berg, die Laternserstraße von Rankweil
nach Laterns, die Bregenz-Langener-
Straße, die Mittel
wälderstraße von
Dornbirn—Alberschwen
de—Bezau, die Hinter
bregenzerwald
straße von Bezau—
Au—Schoppernau^—Bad
Hopfreben und die Vor
derwälderstraße
von Alberschwende—
Hittisau—Reichsgrenze.
Wer diese Straßen frü
her gekannt hat und sie
heute besucht, wird den
wohltätigen Einfluß der
Aufklärungsarbeit über
Straßenpflege erkennen;
wenn sie auch noch
nicht als erstklassige
Straßen hinsichtlich Breite, Neigung, Richtung be
zeichnet werden können, so ist die Fahrbahn aber
größtenteils schon als erstklassig zu bezeichnen
weil getrachtet wurde, alle Unebenheiten auszu
gleichen und entstehende Löcher sofort mit Klein
schotter auszubessern. Wir finden nunmehr auch
auf den Konkurrenzstraßen seltener umherliegende
lose Steine. Ähnlich sind die Verhältnisse auch bei
vielen Gemeindestraßen.
Das Land Vorarlberg hat drei fahrbare
Schotterbrecher angeschafft, die es den
Konkurrenzen und Gemeinden zur Verfügung stellt.
Es ist ungemein erfreulich, in welch intensiver
Weise von diesen Schotterbrechanlagen von den
Interessenten Gebrauch gemacht wurde, trotzdem
die Interessenten mit höheren Kosten bei Beschaf
fung von Bruchschotter rechnen müssen. Hier hat
ebenfalls die Aufklärungsarbeit geholfen, denn die
Gemeinden konnten sich überzeugen, daß mit ge
brochenem Schotter viel leichter eine Fahrbahn gut
erhalten werden kann, als mit rundem Fluß-Schotter.
Es war auch sehr erfreulich, als anläßlich einer
Hauptversammlung des Vorarlberger Automobil
klubs der Vertreter einer Vorarlberger Weltfirma
auf Grund seiner gewonnenen Erfahrung die Mit
teilung machte, daß er infolge des guten Zu
standes der Vorarlberger Straßen
eine bedeutende Reduktion beim
Konto — Autobereifung — verzeichnen
könne, da die Abnützung der Autobereifung eine viel
kleinere geworden sei. Der daraus erzielte Gewinn
macht schon einen namhaften Teil der Automobil
steuer aus.
Der befriedigende Straßenzustand und das Be
dürfnis des Verkehres haben es mit sich gebracht,
daß in Vorarlberg schon zahlreiche Auto
mobilverkehrslinien eingeführt wurden.
Man ist von Schruns aus in der Lage, binnen kurzer
Zeit in das innerste Montafon zu fahren und neben
den landschaftlichen Reizen auch die Arbeiten beim
großen Vermuntwerk zu
besichtigen. Desgleichen
kann von der Station
Langen am Arlberg über
den Flexenpaß und ent
lang des Lechtales jener
Ort rasch erreicht wer
den, der zum Ausgangs
punkt irgendeiner Berg
partie benützt wird.
Das gleiche gilt von
der Eisenbahnstation Be
zau, woselbst mehrere
Autobusse bis Schop-
pernau und Bad Hopf
reben führen. Von Dorn
birn aus ist es leicht
möglich, unter Benützung
der Autolinie Dornbirn—
Alberschwende—Hittisau—Oberstaufen den Zugs
anschluß in Oberstaufen nach München zu finden
und umgekehrt. Desgleichen hat das bayrische All
gäu durch die Autolinie Weiler—Bregenz eine rasche
Verbindung mit dem Bodensee erhalten. Zwischen
der bayrischen Stadt Lindau und der Landeshaupt
stadt Bregenz besteht neben einer günstigen Schiff-
fahrts- und Eisenbahnverbindung auch eine Auto
verkehrslinie, ebenso ist zwischen der Landeshaupt
stadt Bregenz und der Stadt Dornbirn neben der
Eisenbahn eine Autolinie eingeschaltet. Das gleiche
gilt zwischen der Landeshauptstadt Bregenz und
der Schweiz, und zwischen Feldkirch—Bludenz—
Langen—Stuben. Auch soll hier nicht die Auto
verkehrslinie von Feldkirch—Rankweil zum hoch
gelegenen Bergdorf Laterns übersehen werden. Die
Städte Dornbirn, Feldkirch und die Märkte Hohen
ems und Götzis sind mit der Schweiz ebenfalls
günstig verbunden.
Möge das Interesse an guten Straßen auch
künftig nicht erlahmen, damit der neuzeitliche Ver
kehr auch weiterhin bei uns jene Förderung erfährt,
die er verdient.
Geteerte Bundesstraße Bregenz—Dornbirn.
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