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Volltext: Das österreichische Bauwesen

Die Bautätigkeit der österreichischen Tabakregie in der 
Nachkriegszeit. 
Von der völligen Neugestaltung der politischen 
und wirtschaftlichen Verhältnisse, die durch den 
Zerfall der Monarchie und die Abspaltung der ein 
zelnen Nationalstaaten bedingt war, ist das Tabak 
monopol um so mehr betroffen worden, als es sich 
vordem auf das Gesamtgebiet Altösterreichs er 
streckte, nunmehr aber auf den neu entstandenen 
Kleinstaat Österreich umgestellt werden mußte. 
Mit der Neuorganisation und Wiederaufrichtung 
der durch die Not der Kriegszeit zerrütteten Mono 
biliarbank A. G. in Wien betraut. Nach Überwindung 
mannigfacher Widrigkeiten und Hemmnisse, haupt 
sächlich verursacht durch den damaligen Mangel an 
Baustoffen und den fortschreitenden Verfall der 
Kronenwährung, konnte die neue, für eine Jahres 
erzeugung von mehr als 100 Millionen Virginier- 
Zigarren bemessene Fabriksanlage (Abbildung 1) im 
Frühsommer 1922 der Benützung übergeben werden. 
Zur Kennzeichnung des Umfanges der Bauwerke, 
deren Planung von dem Wiener Zivilarchitekten 
Abb. 1. Tabakfabrik in Stein an der Donau. 
polsbetriebe erwuchsen auch auf dem Gebiete des 
Bauwesens Aufgaben mannigfaltigster Art. Es galt, 
nicht nur umfangreiche Instandsetzun 
gen an den Baulichkeiten nachzuholen, sondern 
auch die dem verkleinerten Österreich verbliebenen, 
aus einem größeren Zusammenhänge herausgeris 
senen Regiebetriebe durch Schaffung der erforder 
lichen Ergänzungsbauten leistungsfähig und 
wirtschaftlich zu gestalten. 
Noch mitten in den Wirren und Schwierigkeiten 
des Umsturzes, anfangs 1919, wurde der Entschluß 
gefaßt, eine neue, zur Erzeugung von Virginier- 
Zigarren bestimmte Fabriksanlage in Stein 
a. d. Donau zu errichten; mit der Durchführung 
dieser Bauaktion wurde die Österreichische Immo- 
Ing. Paul Hoppe unter Mitwirkung der eigenen 
fachtechnischen Organe der Tabak 
regie besorgt worden ist, sei angeführt, daß der 
umbaute Raum (einschließlich einiger erst später 
errichteter Ergänzungsbauten) rund 95.000 m 3 be 
trägt und die Baukosten (jedoch ausschließlich des 
Aufwandes für die maschinellen und betriebstech 
nischen Einrichtungen) sich mit rund 1,600.000 Gold 
kronen beziffern. 
Ein weiterer neuer Regiebetrieb ist in Wien- 
Favoriten, in einem vormals als Landwehr 
waffendepot bezeichneten Gebäudekomplex er 
öffnet worden. Abgesehen von verschiedenartigen 
inneren Umgestaltungen und mehreren 
Z u b a u t e n geringeren Umfanges hat der über-
	        
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