12
aber von geringerem Werth. Im Handel kommen sie vor unter dem Namen Floret-, Phan
tasie-Seide, Wattseide.
Auch die von den Schmetterlingen durchbissenen Cocons werden in vortheilhafter
Weise zur Bereitung von Chappe verwendet, deren Verbrauch, in Folge der zunehmenden
Theuerung der eigentlichen Seide, eine starke Steigerung erfahren. Die Chappe erweist
sich nicht nur als vortreffliches Surrogat bei Stoffen leichterer Qualität, sondern ist auch
in einzelnen Zweigen der Textil-Industrie, z. B. in der Shawl-Fabrikation, unentbehrlich
geworden.
Forst - Industrie.
Bei den Brennholztriften und in den betreffenden Dampfsägewerken entfallen folgende
Arbeiten auf das weibliche Geschlecht:
a) Das Wegräumen der bei dem Verschneiden der Klötze auf Beinmaterial (Pfosten,
Breter, Latten etc.) entstehenden Abfälle, der sogenannten Säumlinge und Schwarten.
b) Das Wegräumen der bei dem Verkürzen der Langhölzer auf bestimmte Längen
(Klötze) sich ergebenden Stammenden (Kopfholz) und das Verführen derselben auf Boll-
wagen nach ihrem Bestimmungsorte.
c) Das Ausländen, Verführen und Schlichten des Brennholzes bei der Brennholztrift,
woran sich nach dem Trocknen des Holzes das Einladen desselben in die Schiffe schliesst.
d) Das Tragen und Schlichten von leichten Schnittmaterialien (Bretern, Pfosten und
Latten) in regelmässigen Figuren, zum Zwecke der Austrocknung.
e) Der Transport des Sagemehles von den Sägemaschinen zu den Heizräumen der
Dampfkessel.
Die Arbeiten erfordern eine gesunde und kräftige Körperbeschaffenheit; insbesondere
müssen bei jenen Personen, die im Innern des Sägegebäudes arbeiten, Augen und Lungen
ohne Fehler sein, da der feine Sägemehlstaub diese Organe stark angreift.
Die Arbeiterinnen, verschiedenen Alterskategorien angehörend, kommen zumeist aus
der Umgebung des Sägewerkes.
Der Wochenlohn beträgt 3 fl. 30 kr. bis 4 fl. 50 kr., im Durchschnitte 3 fl. 60 kr.
Küchen- und Ziergärtnerei.
Die Arbeiterinnen werden zur Auflockerung und Herrichtung des Gartengrundes
(Umgrabung mittelst der Haue und Beisetzung von Dünger), zum Pflanzensetzen, Unkraut
jäten, Begiessen und — was Küchengärten betrifft — auch zum Vorrichten der Gemüsesorten
für den Markt verwendet. Die letztere Arbeit besteht darin, dass die Gemüse gereinigt
und die nicht geniessbaren Bestandtheile beseitigt werden, sowie dass die Waare eine für
das Auge gefällige und für den Verbrauch zweckmässige Form erhalte.
Es ist anzunehmen, dass ein Drittheil der Arbeiterinnen lediglich zu den groben
Verrichtungen, ein Drittheil zu den Mittelarbeiten und ein Drittheil zur Zurichtung der
Waare für den Markt verwendet wird.