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Volltext: Neubauten und Concurrenzen in Österreich und Ungarn, 3. Jahrgang 1897

Seite 2. 
Neubauten und Ccncurrenzen. 
Xr. 1. 
und Regulirung des Platzes vor der Karlskirche, bisher 
einigen zu können. Es widerstrebt der Enquëte offenbar, 
der theilweisen Verbauung der grossen freien Flächen 
längs der Wien zwischen dem Naschmarkt und der Karls 
kirche zuzustimmen. Wahrlich, wenn diese theilweise 
Verbauung zu Stande kommt, wenn weiters die Par- 
cellirung des Praters sowie bisher fortschreitet und wenn 
die des Augartens beginnt, dann wird Wien in des Wortes 
traurigster Bedeutung ein Häusermeer sein. 
Bezüglich der Verkehrsangelegenheiten weist die 
Denkschrift darauf hin, dass deren primitiver Stand bis 
jetzt noch keine Hoffnung auf Ver 
besserung erlaubt, die Anlage der Stadt 
bahn ausgenommen, welche aber doch 
dem eigentlich innerstädtischen Verkehre 
kaum wird dienen können. 
Die Erwägung, dass es sich bei 
der Regulirung Wiens um die Interessen 
einer Bevölkerung von 1% Millionen 
Menschen und um Güter im Werthe von 
Hunderten von Millionen an Geld han 
delt. zeigt, dass diese l'rage eine emi 
nente Reichsangelegenheit ist, was ja 
von der Regierung gelegentlich des Stadt 
bahnbaues thatsächlich anerkannt wurde. 
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liche und culturelle Entwicklung dieser Städte in bestim 
mender Weise herangezogen werden und deren Ent 
wicklung mit Mitteln gefördert wird, welche diesen 
Städten allein sonst nie gewährt worden wären. Auch 
in Ungarn ist für die Entwicklung von Budapest ein 
Baurath mit gesetzlich normirtem Wirkungskreise ein 
gesetzt worden, der in seiner 25jährigen Thätigkeit diese 
Stadt zu dem gemacht hat, was sie dermalen ist, und 
der gezeigt hat, was bei einer aufblühenden Stadt unter 
einer weisen, zielbewussten und sachlichen Leitung zu 
erreichen ist. Es liegt deshalb der Gedanke nahe, die 
Schwierigkeiten dieser Frage durch ein gleichzeitiges Zu 
sammenwirken der dem Reiche, dem Lande und der 
Gemeinde zustehenden Gewalten zu beheben. Dies Hesse 
sich erreichen, wenn die Gemeinde Wien die Initiative er 
griffe zur Schaffung einer Körperschaft, deren Wirkungs 
kreis in die derzeit bestehenden Organisationen der drei 
obigen Factoren eingepasst und die Machtfülle des Reiches, 
des Landes und der Gemeinde innerhalb bestimmter Grenzen 
in sich aufnehmen würdet um eine einheitliche und in 
grossem Style gedachte Entwicklung der Stadt anzubahnen. 
Eine solche Körperschaft wäre hier nicht neu und 
ungewohnt, da die Donauregulirungs-Commission und 
die Commission für Verkehrsanlagen 
in W ien Vorbilder sind, wie der Ein 
fluss des Reiches, des Landes und der 
Gemeinde vereint zu gleichem Ziele 
ausgeübt werden kann. 
Eine solche Körperschaft oder 
Commission, der die »Wiener Stadt 
regulirung« übertragen würde, welcher 
der Minister des Innern, der Statt 
halter von Niederösterreich, der Bür 
germeister von Wien," Vertreter des 
Landtages und der Gemeindeverwal 
tung, die Fachreferenten des Ministe 
riums des Innern und der Statthalterei, 
sowie der Baudirector von Wien und 
Vertreter 
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den so 
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zwischen 
den 
obersten 
Factoren des Reiches, der gesetzlichen Vertretung der 
Stadt und den fachmännisch berufenen Kreisen voll 
kommen vermitteln. 
Dieser Wiener Stadtregulirungs-Commission würde 
die Aufgabe übertragen werden, den Stadtregulirungs 
plan und die dazu gehörigen Niveaus unter Berücksich 
tigung aller dabei in Frage kommenden Interessen und 
Wünsche festzustellen. Ihr wäre die Berechtigung zu 
geben, die Ertheilung von Baubewilligungen, insoferne 
dies noch möglich ist, zu retardiren, bis die definitiven 
Regulirungs- und Baulinien festgestellt wären. Sie wäre 
nach einem sofort zu erlassenden Gesetze mit dem Rechte 
jve- 
Denkmal Dante’s in Trient. 
Bildhauer Professor Cesare Zocchi in Florenz, 
Das Monument hat eine Höhe von 17'6 in, der Durchmesser der Basis misst 13 0 w, der architektonische Theil ist 
aus röthlichem Granit von Predazzo in Val di Fiemme, in florentinischer Gothik gehalten. Auf dem Piedestal sind über 
einander in drei Etagen die drei Gesänge der »Göttlichen Komödie« dargestellt, zu unterst die Hölle, nur durch Minos, 
darüber das Fegefeuer, zu oberst das Paradies. Der figurale Theil ist aus Bronze, die Statue Dante’s 5*0 m hoch. 
(Nach einer Photographie von UNTERVEGER in Trient.)
	        
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