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beim Schraalnhof: der Ziegen
rücken, der Schnittberg, das Gehölz von
Schwarzebach, der Eichberg und das
Wütenholz,
beim Maierhofe Neusattel: der
Pfiechtig, der Wintershof und das Koch
holz,
bei dem Hofe G r ü n 1 a s das gleich
namige Gehölz, und
bei der Kohlung das Kohlunger-
holz und das Tryscheifeld,
Die vielfältige nach dem Originale
hier beibehaltene Nomenclatur beweist,
dass es zu jener Zeit noch an einer
genauen Bezeichnung der verschiedenen
Holzgattungen nach ihrer Stärke und
nach ihrem Werthe mangelte. Daher
wohl auch die Preisabstnfungen bei
einer und derselben Gattung, die sich
nicht so wie bei Getreide durch eine rapide
Preissteigerung in Folge des Umsich
greifens der Furcht vor Mangel erklären
lassen. Einigen Einfluss auf den Preis
des Holzes mag auch die Lage und Ent
fernung des Platzes, wo es zu schlagen
war, ausgeübt haben.
Zu bemerken ist, dass in den Ein
nahmen auch einige Rubriken Vorkommen,
welche in den nachfolgenden Preisen
keinen Ausdruck gefunden haben, als
Weglassgebühren, der Kaufschil-
1 i n g für einige verkaufte Grundparzellen
und Strafgelder, welche letzteren als
„gemeine Einnahme“ zum Schlüsse an
gesetzt sind. Die Strafen wurden wegen
Ungehorsams und Widersetzlichkeit über
einen Insassen von Nallesgrün im Be
trage von 41 Schock 8 gr. 4 d. und
über den dortigen Richter im Betrage
von 25 Schock 42 gr. 6 d. verhängt.
Bei den vielfach exorbitanten Preisen
des Jahres 1623 würde es keinen Zweck
haben, die Einnahme in den einzelnen
Zweigen anzuführen. Nur von Wäldern
und Gehölz, in welchen das normale
Maass nicht erheblich überschritten
worden sein dürfte, sei sie herausge
hoben. Der Erlös betrug
Schock gr. d.
beim Schmalnhof . . . 1702 59 3
„ Hofe zu Neusattel . 288 18 —
„ „ „ Grünlas . 25 38 2
in der Kohling .... 838 23 4
zusammen .... 2855 19 2
Das Gesammteinkommen aus
den drei Maierhöfeu und der Kohling
belief sich 1623 auf 18.025 Schock 52’gr.
6 d. — eine Summe, um welche bei der
damaligen Güterconfiscation manches an
sehnliche Gut zu kaufen gewesen wäre.
Freilich repräsontirt obige Ziffer nicht
das Reineinkommen, denn man findet in
der Rechnung, obgleich sie laut ihres
Titels sowohl die Einnahmen als die
Ausgaben umfassen sollte, keine Aus
gaben, wie z. B. für Steuern und Ab
gaben, Löhne, Anschaffungen u. s, w.
angesetzt. Wohl sind die verschiedenen
Getreidesorten mit ihrem Werthe in
eigene Rubriken vertheilt, je nachdem
sie zum Verbacken (bei Gerste und
Hafer ist der bezeichnendere Ausdruck
„Unterbacken“ gebraucht) auf Viehfutter
oder zum Aussäen verwendet wurden
und die Verwendungsart wird auch bei
mehreren anderen Artikeln angegeben.
Dessenungeachtet erscheinen sie überall
als Einnahmsposten.
Man ersieht übrigens aus dem In
halte, dass die drei Maierhöfe und das
Dorf und Revier Kohling noch keines
wegs das ganze damalige Dominium El-
bogen umfassten, denn an Industrialien,
namentlich an einem Bräuhause, wovon
in der Rechnung keine Erwähnung ge
schieht, wird es doch sicher nicht ge
fehlt haben. Dass der Band, aus welchem
diese Daten geschöpft wurden, nur einen
Theil der Rechnung (die Einnahmen)
bildet, verräth zudem dessen Titel, wel
cher lautet:
„Gantz Jährige
Geld und Getraide Rechnung neben zuge-
heften Quodlibet über Elnognischer übrigerLaudt-
wirthschafts Einnamb und Aussgab. Auss bey-
gelegten ordentlich gehaltenen wochenzetteln,'von
dem 30. Octobris anno 1622 bis 29. Octobris
anno 1623. Durch die dazue vorordnete Vor-
stehere Sebastian Kempfen, und Tobian Wald
mann samt Paulum Moissen, Amtsschreiber
geschlossen.
Aus den in der Rechnung einge
tragenen Verkäufen ist ersichtlich, dass
man in der Preisbestimmung keinen Un
terschied machte, ob Jemand von einem
Artikel viel oder weniger abnahm. En
gros- und Detailpreise scheinen
eben damals noch nicht üblich gewesen
zu sein.
Die Rechnung ist durchgehends in
Schock und Groschen geführt, dagegen
sind die Einheitspreise, nach denen die
Einnahmsposten berechnet wurden, vor-