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Volltext: Collectiv-Ausstellung von Beiträgen zur Geschichte der Preise, veranstaltet zur Weltausstellung 1873 Wien von der Handels- und Gewerbekammer in Prag

Gegenstand 
Einheit Jahr Preis Anmerkung. 
Dem Schmied 
für eine Mauersehüesse ...... 
„ Mauersehliessen sammt Material . 
• Nägel, grosse 
„ » kleine 
„ einen Sparrnagel 
„ eine Klammer 
ein Stück 
ein Gewicht 
ein Schock 
11 
ein Stück 
11 
1708 
1739 
1709 
1709 
1709 
1709 
An sonstigen Preisen finden wir verzeichnet: 
Gegenstand 
Schloss zur Kirchenthüre .’ 
Weihwedel neuer 
Wedel zum Anweissen des Thurmes . . . . 
Rauchfass neues 
Chorrock für die Ministranten, neuer . . . 
Zwillich 
Zwirnband für den Ornat 
Einheit 
ein Stück 
11 
51 
51 
11 
eine Elle 
11 
Jahr 
1706 
1711 
1711 
1739 
1709 
1757 
1758 
Preis 
— fl. 42 kr. 
16 
12 
11 
11 • 
49 
12 
1 
Anmerkung 
Es erübrigt noch, zwei Glocken 
giesserrechnungen hier beizufügen. 
Die eine ist ausgestellt von Eranz Schön 
feld, Bürger und Glockengiesser der königl. 
alten Stadt Prag, im Jahre 1730 über ein Glöck 
chen im Gewichte von 60 Pfd. ä 41 kr. 
macht 41 fl. 
Hiezu der Beschlag ... 6 A 
Zusammen . . . 47 fl. 
Die zweite, von Valentin Lissiak bürger 
lichem Stück- und Glockengiessermeister der 
königl. kleineren Stadt Prag ddo. 1735 bezieht 
sich auf zwei grössere Glocken. 
Dazu hatte der Meister zwei falte Glocken 
empfangen 
a) per . . 1002 1 / 2 Pfund 
b) per . . . . ■ 356 „ 
Zusammen . . , 1358 1 /., Pfund 
Hievon Eeuerabgang von je 
10 Pfund zu 1 Pfund . . . 135*4 » 
bleibt Klarmetall 1223 Pfund 
Dafür zwei neue Glocken geliefert 
a) per . 874 Pfund 
b) per ■ ■ 420 „ 
Zusammen. . . 1294 Pfund 
Von den 1223 Pfund beträgt der Ueber- 
giesserlohn ä Pfund 6 kr. . . . 122 fl. 18 kr. 
die dazu gegebenen 71 Pfund 
Metall ä 36 kr. ...... 42 „ 36 „ 
Die Bossirung der auf beiden 
Glocken angefertigten Bilder 3 „ 30 „ 
Der hölzerne Helm zu jeder der 
Glocken zusammen 8 „ — „ 
Die Weihe 6 — „ 
Zwei Riemen . . 2 „ — „ 
Hiezu noch das in die Discretion 
gestellte Trinkgeld für die Ge 
sellen 1„ — n 
Dann dem Schlosser für die Be 
schläge 22 „ „ 
Summa . . 206 fl. 24 kr. 
Klein und bescheiden sind die Ver 
hältnisse, welche wir in den einst so 
abgeschiedenen, heute freilich vom Dampf 
ross durchbrausten Ortschaften kennen 
lernten, und blosse Rechnungen, aus 
welchen wir diese Kenntniss schöpften. 
Doch warfen die grossen Ereignisse 
des zweiten Viertels des siebzehnten 
Jahrhundertes auch in das stille Thal 
ihre Schatten hinein, wie es die näm 
liche Quelle theils ausdrücklich her 
vorhebt, theils in beredtem Schweigen 
errathen lässt, in dem einen und dem 
andern Falle die Ziffern der Einnahmen 
und Ausgaben aber noch insbesondere 
vor Augen führen. Um nichts ausser 
Acht zu lassen, was die Aufgabe der 
Kirchengemeinden, das Thun ihrer Vor 
steher und die Hindernisse, womit letz 
tere zu kämpfen hatten, zu beleuchten 
vermöchte, wurden auch die betreffenden 
Mittheilungen hier angeschlossen. 
So heisst es bei Sliwenetz bei 
Gelegenheit der Rechnunglegung am 24. 
November 1621, dass die letzte Rechnung 
„unter der unordentlichen Obrigkeit“ des 
Albrecht Pfefferkorn, (eines der thätig- 
sten Mitglieder der ständischen Erhebung) 
am 8. April 1620 gehalten wurde. Vom 
22. Jänner 1631 bis zum 18. März 1653 
sei keine Rechnung gelegt worden. Die 
Ursache davon lag derselben Quelle zu 
folge darin, dass die Leute in dieser 
Zeit nicht nur um ihrVermögen, sondern 
Viele auch um ihre Gesundheit kamen. 
Da sie durch einige Jahre nicht ihren 
ständigen Wohnsitz behalten konnten, 
so waren sie auch nicht im Stande, ihre 
Felder zu bebauen. Auch litten sie viel 
durch die Bedrückungen mitOontributionen 
von dem Kriegsvolke des feindlichen 
Kurfürsten von Sachsen und zuletzt der 
Schweden, wesshalb sie selbst jetzt noch 
nur mangelhaft ihre Wirtschaften zu 
9*
	        
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