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Volltext: Collectiv-Ausstellung von Beiträgen zur Geschichte der Preise, veranstaltet zur Weltausstellung 1873 Wien von der Handels- und Gewerbekammer in Prag

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1693. „Nachdem ich wieder einiges 
Geld bereit hatte, liess ich die Ein 
fassungsmauer des Kirchhofes aufführen 
und mit Rinden decken und, da vordem 
hohes Dorngestrüpp den Kirchhof nach 
der Mittagsseite zu bedeckte, liess ich 
es beseitigen und marmorene Thürpfosten, 
wie sie noch jetzt dem Hofe gegenüber 
stehen, aufstellen, auf welche Art einmal 
der Kirchhof zum Verschlüsse kam. Des 
selben Jahres 1693 liess ich die Decke 
an der Kirche, (was an den Wänden 
gernalt ist, wurde im Jahre 1701 ausge 
führt,) ausmalen, wovon gemäss des mit 
einem prager Maler abgeschlossenen 
Contractes 26 fl. gezahlt wurde“. 
1695. „Willens, einigermassen den 
Hauptaltar auszuschmücken, liess ich 
zwei Engel schnitzen, einen neuen Altar 
scheitel zugleich mit dem Bildnisse der 
heiligsten Dreifaltigkeit anfertigen, was 
mich auf 56 fl. zu stehen kam“. 
1696. „Ich liess das schon ehebevor 
verfallene Beinhaus wegräumen und an 
dessen Stelle die Sakristei aufbauen. 
Die Gebeine wurden in einen Schacht 
begraben, welcher nächst dem Fenster 
auf der Nordseite angelegt wurde. Vor 
her gab es keine Sakristei. Alles musste 
auf die Seite bei der Kapelle gegeben 
werden, was nicht schicklich war. Das 
selbe Jahr änderte ich zwei nach der 
Mittagsseite gekehrte, zu schmale Fenster. 
Desgleichen ist die Vorhalle und die 
Kirchenthüre auf die Mittagsseite verlegt 
und unter Einem die Vorhalle mit einer 
Thür versehen worden. Weiter wurde 
der Thurm im Mauerwerke um zwei 
Ellen erhöht, ein um sieben Ellen höheres 
Dach und der Knopf sammt dem Kreuze 
den Tag vor der hl. Kreuzerhöhung 
aufgesetzt. Es geht in denselben ein 
halber Strich gehäuften Mäasses. Hinein 
gelegt wurde ein Pergament mit den 
Namen aller derzeitigen Conventsbrüder 
und ein wunderthätiges Wachs Inno- 
cenz XL“ 
1697. „Ich liess einen weissen Ornat 
in der Mitte mit blauem Kreuz sammt 
allem Zugehör, eine neue Alba, zwil 
lichene Altartücher, sechs zinnerne Leuch 
ter anfertigen, während vier andere nach 
und nach von dem gewesenen Schänker 
Samuel Kovar in Sliwenetz auf seine 
Kosten angeschafft wurden.“ 
1698. Eine neue Emporkirche (Chor), 
wurde angefertigt und bemalt, an Stelle 
der früheren, die viel breiter und ver 
gattert war, wodurch viel Licht entzogen 
wurde. In demselben Jahre schaffte ich 
einen neuen gestickten Ornat sammt Zu 
gehör an, wofür der Sticker in Mikowitz 
26 fl. erhielt.“ 
1699. „Ich liess auch die übrigen 
Fenster auf der .Nordseite in eine Fronte 
bringen und besorgte eine neue Kanzel, 
die dort, wo nun der heil. Johann von 
Nepomuk steht, aufgestellt wurde. Sie 
kostete 54 fl. Die Statue des heiligen 
Johannes liess ich machen ex voto in 
electione primi Generalis Magistri 
Georgii Ignatii Pospichal, damit uns der 
allmächtige Gott auf die Fürbitte seiner 
lieben Heiligen behülflich wäre, uns in 
dem längst angestrebten Ziele vor einem 
Schimpf zu bewahren.“ 
1700. „Nachdem ich wieder einiges 
Geld zusammengetrieben, liess ich ein 
Beinhaus bauen und auch verglasen“. 
1701. „Mit Wirthschaftsangelegen- 
heiten in Anspruch genommen, war ich 
nicht im Stande, wie früher, dem Volke 
im Gotteshause zu dienen; ich bat da 
her Jemanden Anderen zu bestellen und 
es wurde vom Juli d. J. an, der P. Ma 
thias Zahradecky mit der Seelsorge be 
traut. Ich bitte angelegentlich meine 
Nachfolger für das, was zur Reinlichkeit 
und Würde des Gotteshauses gehört, vor 
zusorgen“. 
„Was Lochkow anbolangt, so hatte 
früher der Administrator von Sliwenetz 
auch dort die Seelsorge geführt. Weil 
aber v. J. 1671 bis 1696 Niemand, weder 
der Herr noch die Unterthanen zum 
Gotteshause das Geringste beisteuern 
wollten und das, was demselben nach 
Ausweis der Bücher gebührte, vorenthal 
ten wurde, so wurde 1696 auf Befehl des 
Generalgrossmeisters Georg Pospichal 
die Administration in so lange cassirt, 
als sie dem Gotteshause nicht das Ge 
bührende leisteten.“ 
„Damit aber die Herren Admini 
stratoren künftig hin um so eher allen 
kirchlichen Angelegenheiten nachzukom 
men vermöchten, habe ich nicht blos ein 
Inventar der Kirchengegenstände nieder 
geschrieben , das ich hier beischliesse, 
sondern auch die durch so viele Jahre 
vernachlässigte Rechnung erneuert und 
möglichst in Ordnung gebracht. Nun 
lebe wohl, Leser! und bete für mich 
Sündigen zu Gott!“ 
Dr. Edmund Schebek.
	        
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