134
1693. „Nachdem ich wieder einiges
Geld bereit hatte, liess ich die Ein
fassungsmauer des Kirchhofes aufführen
und mit Rinden decken und, da vordem
hohes Dorngestrüpp den Kirchhof nach
der Mittagsseite zu bedeckte, liess ich
es beseitigen und marmorene Thürpfosten,
wie sie noch jetzt dem Hofe gegenüber
stehen, aufstellen, auf welche Art einmal
der Kirchhof zum Verschlüsse kam. Des
selben Jahres 1693 liess ich die Decke
an der Kirche, (was an den Wänden
gernalt ist, wurde im Jahre 1701 ausge
führt,) ausmalen, wovon gemäss des mit
einem prager Maler abgeschlossenen
Contractes 26 fl. gezahlt wurde“.
1695. „Willens, einigermassen den
Hauptaltar auszuschmücken, liess ich
zwei Engel schnitzen, einen neuen Altar
scheitel zugleich mit dem Bildnisse der
heiligsten Dreifaltigkeit anfertigen, was
mich auf 56 fl. zu stehen kam“.
1696. „Ich liess das schon ehebevor
verfallene Beinhaus wegräumen und an
dessen Stelle die Sakristei aufbauen.
Die Gebeine wurden in einen Schacht
begraben, welcher nächst dem Fenster
auf der Nordseite angelegt wurde. Vor
her gab es keine Sakristei. Alles musste
auf die Seite bei der Kapelle gegeben
werden, was nicht schicklich war. Das
selbe Jahr änderte ich zwei nach der
Mittagsseite gekehrte, zu schmale Fenster.
Desgleichen ist die Vorhalle und die
Kirchenthüre auf die Mittagsseite verlegt
und unter Einem die Vorhalle mit einer
Thür versehen worden. Weiter wurde
der Thurm im Mauerwerke um zwei
Ellen erhöht, ein um sieben Ellen höheres
Dach und der Knopf sammt dem Kreuze
den Tag vor der hl. Kreuzerhöhung
aufgesetzt. Es geht in denselben ein
halber Strich gehäuften Mäasses. Hinein
gelegt wurde ein Pergament mit den
Namen aller derzeitigen Conventsbrüder
und ein wunderthätiges Wachs Inno-
cenz XL“
1697. „Ich liess einen weissen Ornat
in der Mitte mit blauem Kreuz sammt
allem Zugehör, eine neue Alba, zwil
lichene Altartücher, sechs zinnerne Leuch
ter anfertigen, während vier andere nach
und nach von dem gewesenen Schänker
Samuel Kovar in Sliwenetz auf seine
Kosten angeschafft wurden.“
1698. Eine neue Emporkirche (Chor),
wurde angefertigt und bemalt, an Stelle
der früheren, die viel breiter und ver
gattert war, wodurch viel Licht entzogen
wurde. In demselben Jahre schaffte ich
einen neuen gestickten Ornat sammt Zu
gehör an, wofür der Sticker in Mikowitz
26 fl. erhielt.“
1699. „Ich liess auch die übrigen
Fenster auf der .Nordseite in eine Fronte
bringen und besorgte eine neue Kanzel,
die dort, wo nun der heil. Johann von
Nepomuk steht, aufgestellt wurde. Sie
kostete 54 fl. Die Statue des heiligen
Johannes liess ich machen ex voto in
electione primi Generalis Magistri
Georgii Ignatii Pospichal, damit uns der
allmächtige Gott auf die Fürbitte seiner
lieben Heiligen behülflich wäre, uns in
dem längst angestrebten Ziele vor einem
Schimpf zu bewahren.“
1700. „Nachdem ich wieder einiges
Geld zusammengetrieben, liess ich ein
Beinhaus bauen und auch verglasen“.
1701. „Mit Wirthschaftsangelegen-
heiten in Anspruch genommen, war ich
nicht im Stande, wie früher, dem Volke
im Gotteshause zu dienen; ich bat da
her Jemanden Anderen zu bestellen und
es wurde vom Juli d. J. an, der P. Ma
thias Zahradecky mit der Seelsorge be
traut. Ich bitte angelegentlich meine
Nachfolger für das, was zur Reinlichkeit
und Würde des Gotteshauses gehört, vor
zusorgen“.
„Was Lochkow anbolangt, so hatte
früher der Administrator von Sliwenetz
auch dort die Seelsorge geführt. Weil
aber v. J. 1671 bis 1696 Niemand, weder
der Herr noch die Unterthanen zum
Gotteshause das Geringste beisteuern
wollten und das, was demselben nach
Ausweis der Bücher gebührte, vorenthal
ten wurde, so wurde 1696 auf Befehl des
Generalgrossmeisters Georg Pospichal
die Administration in so lange cassirt,
als sie dem Gotteshause nicht das Ge
bührende leisteten.“
„Damit aber die Herren Admini
stratoren künftig hin um so eher allen
kirchlichen Angelegenheiten nachzukom
men vermöchten, habe ich nicht blos ein
Inventar der Kirchengegenstände nieder
geschrieben , das ich hier beischliesse,
sondern auch die durch so viele Jahre
vernachlässigte Rechnung erneuert und
möglichst in Ordnung gebracht. Nun
lebe wohl, Leser! und bete für mich
Sündigen zu Gott!“
Dr. Edmund Schebek.