Attisch.
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Nr. 324. Schale desDuris. Auf den Aussenseiten
über einem Streifen von je drei Mäander
gliedern und einem schachbrettartig
gemusterten Felde Rüstungsscenen, in
dem von liegenden Palmetten umgebenen
Innenrunde Frau einem vollgerüsteten
Krieger einschenkend. Am Fussrande der
Name des Töpfers: N O 0 Y H (TTuOwv).
Von grosser Sorgfalt in den Details. Am
Rande zwei Stücke ausgebrochen, die
Oberfläche stellenweise abgerieben. H.
o - i32. D. o'32Ö. Samml. Castellani.
( 4 631.)
Aussergewöhnlich dichte Aneinanderreihung
der Figuren. Durch diese bedingt Vorliebe für die
Enfacestellung; bei dieser ein Bein in Vorder-,
das andere in Seitenansicht, beide gleichmässig
auftretend. Die einzelnen Figuren in ihren Motiven
zum Tbeil nichtssagend, blosse Lückenfüllung.
Bemerkenswerth, dass die schon mit dem Panzer
bekleideten Krieger, der sonst üblichen Abfolge
der Rüstung entgegen, — B) 6 ausgenommen —
noch ohne Beinschienen sind.
A) . Am r. Ende zwischen der letzten und
vorletzten Figur eine jonische Säule. Sechs
Krieger zwischen einem König und einer Frau,
je zwei Figuren in näherem Zusammenhang
der Composition. L. 1) der König, in Chiton und
Mantel, der Kopf von realistischer Bildung, das
Haupt vorne kahl, die Haare hinten mit einem
rothen Band aufgenommen; in der L. Scepter
mit Palmettenbekrönung, die R. mit aneifernder
Geberde erhoben gegen 2), einen nach r. schrei
tenden, umblickenden, bärtigen Krieger, in Chiton
mit Ueberschlag, im Haare breites Band mit
wulstigen Zipfeln als Unterlage für den Helm;
mit der L. greift er in seinen auf dem Boden
stehenden Schild, die R. hält am Nasenschirm
einen attischen Helm, dessen Lederkappe mit
Metallschuppen belegt ist. Hinter ihm eine Lanze
angelehnt. 3) Mit Bartanflug, Chiton mit Kolpos
und Helmbinde, in Vorderansicht stehend, zieht
das umgehängte Schwert prüfend aus der
Scheide; den Kopf wendet er gegen 4I Bärtig,
in Chiton, Lederkoller, dessen oberster Theil mit
Metallplatten belegt ist und Helmbinde; in der
L. hält er eine Lanze mit Sauroter, in der R.
am Nasenschirm einen Helm, wie bei 2. Zur
Form des Busches vgl. B 2. — 5) In gegürtetem
Chiton, dem Vorhergehenden den Rücken wen
dend, bindet sich das Helmband um; 6) Ihm zu
gewendet, mit Helmbinde, nestelt sich auf der
Schulter den Chiton zusammen, den die R. an
einem Bausch, der über die Hand herabhängt, vor
der Brust festhält. 7) Nach r. gewendet, in Chiton
mit Ueberschlag und Helmbinde, putzt eifrig
mit zwei Thierfelllappen seine mit Sauroter ver
sehene Lanze; vor ihm, sein Schwert in der R.,
seinen Schild mit der L. am oberen Rande fas
send, 8) eine Frau in Chiton mit doppeltem Ueber
schlag und genestelten Aermeln. Am Rande
HOTAUKALOf.
B) Sieben Krieger, einer die Mitte betonend
in Vorderansicht, 1. einer, r. zwei ihm zugewendet,
an den Enden wieder Uebergang in die Enface
stellung. 1) in gegürtetem Chiton, in der L. das
Schwert (um es sich umzuhängen 1. Der Oberleib
fehlt. Hinter ihm auf dem Boden Schild und
Helm, reihenweise geschuppt. 2) Ihm den
Kopf zuwendend, ebenfalls in Vorderansicht, die
Haare hinten aufgebunden, in Lederkoller, dessen
Mittelstück geschuppt ist, hält in der R. mit Leder
überzogenen Helm, an dessen Busch vorne Haare
angegeben sind (seltene Eigenthümlichkeit bei
Duris), in der L, Lanze. 3) Mit Bartanflug, in
gegürtetem Chiton und auf das Haupt zurück
geschobenem, korinthischem Helm, hebt mit weit
vorgebeugtem Oberkörper das 1. Bein, um die
zweite Schiene anzulegen. 4) Mittelfigur, bärtig,
das Haar mit einem rothen Band hinten auf
gebunden, heftet sich den Panzer, dessen Mittel
stückgeschuppt ist, vorne zusammen. Bemerkens-
werth, dass der oberste Theil des Panzers nicht
angegeben ist; die beiden Achselstücke stehen im
Rücken noch in die Höhe. Hinter ihm seinSchild
und Helm auf dem Boden. 5) Mit Bartanflug,
Chiton, Lederpanzer und Helmbinde, hängt sich
das Schwert um; in lebhafter Bewegung nach 1.
eilend, wo sein Schild und Helm steht, wendet
er den Kopf um und blickt auf den Helm, den
6) in der Hand hält. Dieser, in Chiton, Panzer,
Beinschienen und Helmbinde, bemerkt mit einer
Geberde des höchsten Erstaunens, dass dem
Helme der Busch fehlt. Gleichfalls dieser Scene
wendet den Kopf 7) zu, in Chiton und Panzer,
der sich die Haare in einen Schopf zusammen -
bindet. Zwischen 6) und 7) liegt ein Schild und
Helm, an 7) ist ein Schild gelehnt. R. von dem 3.
OlKALOl. Vor dem O Spuren eines T
(Xatp^örparoi;; koAo; wie bei der folgenden
Schale;.
C) Die Figuren auf thongrundiger Linie,
darunter, durch schwarzen Strich getrennt, thon
grundiges Segment. Mädchen mit Chiton mit
Ueberschlag und genestelten Aermeln, Haube mit
Stephane und Quasten, Ohrscheibe, mit der L.
zierlich den Chiton fassend, in der R. aus einer
Kanne dem Krieger einschenkend; dieser bärtig,
mit Locken, in Chiton, Lederpanzer mit vier
eckigen Plättchen und runden Schuppen, Bein
schienen über wulstigen Knöchelringen und
Helm mit aufgeschlagenem Backenschirm (auf
diesem laufende Pantherin), mit der L. Lanze
aufstützend, in der R. Metallschale. Hinter ihm
sein Schild. Beide Figuren noch von streng
archaischem Charakter, besonders in der Stel
lung der Beine, das Mädchen mit der Haltung
der 1. Hand, den schematisch regelmässigen
steilen Gewandfalten und dem an Euphronios
erinnernden Profile. Ueber den beiden Figuren
AORISEAPACDSE/V.
Stilistische Details: An den gegürteten Chitonen
ist der Theil unterhalb der Gurtung in künstliche,
mit Relieflinien wiedergegebene Falten gelegt;
auf dem oberen dagegen ist der freie, natürliche
Fall des Gewandes durch aus kleinen Bögen zu
sammengesetzte Contouren und die Structur des
Stoffes durch wellige Linien in verdünntem Fir
niss angedeutet. Alle Chitone sind am oberen
Rande und an den Armlöchern durch ein T aar
Wellenlinien abgeschlossen. — Die Augen innen
meistens geschlossen oder nur sehr wenig geöff
net. Bei A 4 und dem Mädchen des Innenbildes
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