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Der vorstehende trockene Bericht legt, wie wir glauben, wenigstens
davon Zeugniss ab, dass das Österreichische Museum in dem ersten,
heute abschliessenden Zeiträume seines Bestandes redlich und unermüd
lich bestrebt gewesen ist, seiner ebenso wichtigen als schönen Aufgabe
gerecht zu werden.
Das Verständniss für diese Aufgabe in immer weiteren Kreisen zu
verbreiten, ihr thätige Anhänger zu gewinnen, die vorhandenen Kräfte
zu prüfen, zu wecken, und nach Möglichkeit zu schulen — mit einem
Worte den Boden zu bereiten für ein Schaffen, welches selbst von den
ewig geltenden Principien ausgeht und einem gebildeten Kunstsinne be
gegnet: darum handelte es sich in diesen Lehrjahren des Museums.
Gestärkt durch die von Tag zu Tag wachsende Theilnahme, durch
Erfahrungen und unleugbare Erfolge und durch unser eigenes Bewusst
sein treten wir mit frohem Vertrauen in die zweite Periode unseres
Wirkens ein, welchem die Gnade des Monarchen die günstigsten Be
dingungen gewährt hat.
Wien, den 4. November 1871.