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Volltext: Amtlicher Katalog der Ausstellung des Deutschen Reiches - Wiener Weltausstellung

nippe VII 
Metall - Industrie. 
Gold- und Silberwaaren, Juwelierarbeiten. Die Ver 
fertigung von Gold- und Silberwaaren wird theils in kleineren Werk 
stätten auf handwerksmässigem Fusse, theils in Fabrikanlagen mit 
Hülfe mannichfaltiger Maschinen nach grossem Maassstabe betrieben ; 
die letztere Betriebsweise hat in neuerer Zeit die erstere dermassen 
unterdrückt, dass die Mehrzahl der sogenannten Gold- und Silber 
arbeiter sich wesentlich auf den Handel mit angekauften Fabrik- 
waaren, auf die Anfertigung einzelner Gegenstände aus den von 
Fabriken gelieferten Bestandtheilen und auf Reparaturen beschränkt. 
Eine Ausnahmestellung nehmen diejenigen Werkstätten ein, welche 
durch Mitbenutzung künstlerischer Kräfte grössere Stücke als eigent 
liche Kunstwerke zu unternehmen in der Lage sind, was naturgemäss 
im Allgemeinen wie mit spezieller Beziehung auf hervorragende 
Juwelierarbeit nur in den Hauptstädten, vorzugsweise Berlin, häufiger 
der Fall ist. Bei der Fabrikenaufnahme i. J. 1861 w'urden mit den 
Gold- und Silberwaarenfabrikcn auch die Fabriken von leonischen 
Waaren, so wie von imitirten Gold- und Silberwaaren zusammen 
gelegt und in dieser Zusammenfassung 296 Fabriken (mit 9058 Ar 
beitern) auf dem Gebiete des deutschen Zollvereins gezählt, davon 
30 in Preussen (24 allein in der Provinz Brandenburg), 18 in Bayern, 
34 in Württemberg, 109 in Baden, 84 in Kurhessen. Von der 
grössten Bedeutung ist die Bijouteriefabrikation etc. zu Hanau in der 
Provinz Hessen-Nassau, (begründet zu Ende des 17. Jahrhunderts), 
Pforzheim in Baden (wo sie am Schlüsse des 18. Jahrhunderts ent 
stand), Gmünd in Württemberg. Eine grosse Silberwaarenfabrik, 
welche wöchentlich an 300 Pfund fein Silber verarbeitet, befindet sich 
zu Hemelingen in der Provinz Hannover. Die Gold- und Metall 
schlägerei hat ihren Hauptsitz in Nürnberg und dem benachbarten 
Fürth. Platinverarbeitung wird in Hanau und Frankfurt a. M. fabrik- 
mässig betrieben. 
Eisen- und Stahlwaaren. Der Hauptsitz der deutschen 
Eisenindustrie sind die Provinzen Schlesien, Westfalen und Rhein 
land des Königreichs Preussen. Von der grossartigen Entwickelung 
derselben in neuerer Zeit, zeugt der Umstand, dass die Roheisen- 
gew'innung des preussischen Staats, welche i. J. 1825 nur erst 
1,004,162 Centner betrug, i. .1. 1871 mit 23,874,263 Ctr. verzeichnet, 
wurde. Mit Beiseitelassung der das eigentliche Hüttenwesen betref-
	        
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