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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

allen ästhetischen Aufgaben der Industrie gerecht waren. 
Auch diese Schule war bald, wie das Museum selbst, 
nur Mittelpunkt und Vorbild ähnlicher Anstalten und 
nach wenigen Jahren schon war England mit einem 
Netz von Zeichenschulen und verschiedenen Anstalten 
zur Hebung der Kunstindustrie überzogen. In erstaun 
lich kurzer Zeit war und ist der Erfolg mit Händen zu 
greifen. Dies ist die Thatsache und dies angeregt und 
mit Energie erstrebt zu haben, ist das Verdienst des 
Kensington-Museums. Ob es sich heute noch auf 
dieser Höhe behauptet, ob es nicht in Unklarheit sei 
ner Ziele Weg und Führung verloren hat, das wollen 
wir hier nicht weiter besprechen. 
Schon die zweite Londoner Weltausstellung, die 
eilf Jahre nach der ersten, 1862, stattfand, legte durch 
das, was England zeigte, vollgültiges Zeugniss ab, dass 
der eingeschlagene Weg zum Ziele führe. Schon damals 
schüttelten einsichtsvolle Franzosen den Kopf und er 
kannten, dass ihrer Kunstindustrie, ihrer Alleinherrschalt 
kn Geschmack von einem Lande aus, wo sie es am we 
nigsten erwartet hatten, eine Gefahr, ja selbst der Todes- 
stoss drohe. Ihre Angstrufe führten zur vorübergehen 
den Erscheinung des Musee retrospectif so wie zur 
l’Union des beaux arts appliques ä /'Industrie, die aber 
sich keines Erfolges rühmen konnte, einerseits weil mit 
unzulänglichen Mitteln unternommen, und andererseits 
weil die neue Art des reformirten Geschmacks der fran 
zösischen Industrie nodh gar zu fremd war. 
Verliefen diese französischen Bemühungen so ziem 
lich im Sande, so wurde die englische Reform mit dauern-
	        
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