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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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Von den englischen Arbeiten in dieser Art, die. 
im Lande selbst bereits zahlreich sind, ist freilich auf 
der Ausstellung sehr wenig zu sehen. Die bedeutendste 
dahin zu rechnende Arbeit ist ein gleich am Eingang 
des Westportales aufgestelltes Gitterthor sammt seinen 
durchbrochenen Eisenpfeilern von der Fabrik Barnard, 
Bishop und Barnards in Norwich, gothisirend, aber frei 
in seiner Art, mit gewundenen Aesten und Stäben, von 
Ranken durchschlungen, mit Blättern, Blumen und 
Früchten. Viel geschmiedetes, aber polirtes Stahl- und 
Eisenwerk zeigen auch die englischen Kamine, die oft 
im Innern damit bekleidet sind und zuweilen sich mit 
eingravirten Ornamenten in regelmässiger Musterung 
verzieren. Die Rückkehr zu diesem Material ist gewiss 
richtig, aber der Stil lässt noch Manches zu wünschen 
übrig, wenn wir diese Arbeiten mit dem eisernen Ka- 
mingeräth des fünfzehnten oder sechszehnten Jahrhun 
derts vergleichen. 
Auch in der französischen Abtheilung sind die 
Schmiedearbeiten mehrfach und mit bedeutenden Wer 
ken vertreten. Als erster Meister erscheint hier 
Baudrit, der Urheber des grossen Gitters, welches 
jenen Hof abschliesst, in dem sich das französische 
Commissionshaus befindet, und neben ihm Bernard, 
der für dieses Haus verschiedene Arbeiten ausgeführt 
hat. Charakteristisch für diese französischen Werke 
ist zweierlei. Einmal greift keines von ihnen auf die 
herrlichen und rationellen Schmiedearbeiten des Mittel 
alters zurück, sondern sie suchen ihre Vorbilder höch 
stens im siebzehnten, zum Theil im achtzehnten
	        
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