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Von den englischen Arbeiten in dieser Art, die.
im Lande selbst bereits zahlreich sind, ist freilich auf
der Ausstellung sehr wenig zu sehen. Die bedeutendste
dahin zu rechnende Arbeit ist ein gleich am Eingang
des Westportales aufgestelltes Gitterthor sammt seinen
durchbrochenen Eisenpfeilern von der Fabrik Barnard,
Bishop und Barnards in Norwich, gothisirend, aber frei
in seiner Art, mit gewundenen Aesten und Stäben, von
Ranken durchschlungen, mit Blättern, Blumen und
Früchten. Viel geschmiedetes, aber polirtes Stahl- und
Eisenwerk zeigen auch die englischen Kamine, die oft
im Innern damit bekleidet sind und zuweilen sich mit
eingravirten Ornamenten in regelmässiger Musterung
verzieren. Die Rückkehr zu diesem Material ist gewiss
richtig, aber der Stil lässt noch Manches zu wünschen
übrig, wenn wir diese Arbeiten mit dem eisernen Ka-
mingeräth des fünfzehnten oder sechszehnten Jahrhun
derts vergleichen.
Auch in der französischen Abtheilung sind die
Schmiedearbeiten mehrfach und mit bedeutenden Wer
ken vertreten. Als erster Meister erscheint hier
Baudrit, der Urheber des grossen Gitters, welches
jenen Hof abschliesst, in dem sich das französische
Commissionshaus befindet, und neben ihm Bernard,
der für dieses Haus verschiedene Arbeiten ausgeführt
hat. Charakteristisch für diese französischen Werke
ist zweierlei. Einmal greift keines von ihnen auf die
herrlichen und rationellen Schmiedearbeiten des Mittel
alters zurück, sondern sie suchen ihre Vorbilder höch
stens im siebzehnten, zum Theil im achtzehnten