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Volltext: Bericht über die Weltausstellung zu Wien im Jahre 1873

Der Depot-Wagen dient zur Aufbewahrung von Holz, Wäsche 
etc. und enthält noch Schlaf-Cabinen für das Küchen- und Wart- 
Personale (Köchin und Kranken-Pfiegerinnen). 
Pfälzer Sanitäts-Zug aus der Wagenfabrik Ludwigs 
hafen in der bayrischen Pfalz, bestehend aus 4 gewöhnlichen 
Güterwagen, und zwar 1 Kranken- und 1 Aerzte-Wagen, 1 Wagen 
für das Verwaltungs-Personale und den Zugführer und 1 Wagen 
für Küche und Vorräthe. 
Säninitliche Wagen sind mit Kopf'thüren versehen, vor denen 
Perrons in Form von eisernen, auf die Stossballen umlegbaren 
Trittbrettern angebracht sind. 
Die Beladung der Kranken-Wagen findet von den Schiebe- 
thüren an der Längsseite statt, da sie vom schmalen Perron aus 
sehr erschwert ist. Die Ventilation erfolgt durch die Fenster 
(Schiebefenster der Kopfthüren und Fenster der Thtire an der 
Langwand) im Sommer wohl unvollständig und ist mit Zugluft 
verbunden. Die Beheizung geschieht mittelst der sehr zweck 
mässigen doppelmanteligen Meidinger’schen Füll-Oefen *). 
Sämmtliche Wagen sind mit regulirbaren Federn verse 
hen**) und enthalten in zwei Etagen S Bahren; die 4 oberen 
sind an der Dachdecke mittelst Hanf- Gurten suspendirt, die 4 
unteren am Boden auf Häkerliugs-Polster oder Plattfedern gestellt. 
Um die Seiten-Schwankungen bei den oberen suspendirten Bahren 
zu verhüten, sind au der Kopf- und Langwand des Wagens kleine 
*) Direetor Schmiedt empfiehlt zur Beheizung der Sauitäts - Wagen 
diese Art Oefen, deren Bedienung eine sehr einfache und deren Verbrauch 
von Brenn-Matci'iale (Coaks), das sic sehr lange halten, ein sehr geringer ist. 
Durch Anbringung geeigneter Vorrichtungen (Luftfangapparat, Ventilations- 
Vorrichtung am Rauchfange) kann der Wagen durch diese Oefen auch ent 
sprechend ventilirt werden. 
**) Ls können nämlich in der kürzesten Zeit (l Stunde) aus den Federn 
der Wagen einzelne Blätter herausgenommen werden, wodurch die Stösse 
möglichst aufgehoben werden, welche entstehen, wenn der ursprünglich für 
200 Ctr. Tragfähigkeit bestimmte Güter-Wagen plötzlich nur einer Belastung 
von 20 Ztr., wie dies beim Verwundeten - Transporte der Fall, ausgesetzt 
wird. Die Güter-Wagen sollen auf diese Weise auch bei eichter Belastung 
so sanft wie die Personen-Wagen fahren und auch weniger seitliche Schwan 
kungen machen als die mit längeren Federn versehenen Personen-Wagen.
	        
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