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Volltext: Bericht über die Weltausstellung zu Wien im Jahre 1873

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ähnlicher, gelber, weisser oder rother Farbe, und schliesslich 
Producte der keramischen Industrie und der Glasur-Technik. 
Als hervorragendes Ausstellungs- Object müssen wir des 
von der Wienerberger Ziegelfabriks- und Bau-Gesellschaft (Wien) 
ausgeführten Porticus gedenken. Das von Ferstel entworfene 
Object war in monumentalen Verhältnissen gehalten und bestand 
aus einer dreifachen Bogenstellung auf Pfeilern an den breiten 
Fapaden, welche durch eine Attika und lebensgrosse Figuren 
bekrönt war. Der Zweck des Objectes war nicht nur, in dem von 
einer Kuppel überragten Inneren die Erzeugnisse der Inzersdorfer 
Thonwaarenfabrik auszustellen, sondern auch die mannigfachen 
Effecte zu illustriren, die unter Mitwirkung der Thonwaaren- 
Industrie für den Fapadenschmuck zu erreichen sind. Das Bauwerk 
ist ein Ziegel-Kohbau, ausgeführt mit abwechselnd gelblichen 
und rothen Verblend-Steinen im Verein mit bunt glasirten Zie 
geln. Ganz besonders ist die gelungene Anwendung der Glasur- 
Technik hervorzuheben: — eine Errungenschaft, welche wir 
unserer heimischen Kunst - Industrie danken und deren grosse 
Verwerthung wir im Interesse des Kohbaues freudigst begrüssen. 
Zu den Verbindungs - Materialien übergehend, constatiren 
wir sogleich, dass unserer Zeit das Verdienst gebührt, Einsicht 
in das Wesen des Mörtels genommen, sowie dessen rationelle 
Bereitung angebahnt zu haben. Die von Vicat und Fuchs der 
Mörtelfrage gewidmeten Untersuchungen gaben den Anstoss zu 
der wissenschaftlichen Behandlung der zur Erzeugung dieses 
Bindemittels dienenden Stoffe. Die fetten und mageren Kalke, 
die natürlichen und künstlichen Gemente werden einer sorg 
fältigen, an der Hand der Chemie vorgenommenen Prüfung unter 
zogen , um dieselben unter den zur Erhärtung günstigsten Be 
dingungen zu Luft- und Wasser - Mörtel *) zu verwenden. Die 
*) Was die Materialien für Luft-Mörtel betrifft, namentlich den 
Kalk als die Basis desselben, so sind die Bedürfnisse der Praxis, sowohl in 
Hinsicht des Vorkommens, als auch der Mischungsverhältnis-e von Kalk und 
Sand gedeckt; nicht minder ist man aufgeklärt über die Vorgänge beim 
Brennen, die vortheilhafte Art des Löschens, sowie diejenigen Factoren, die 
bei Erhärtung des Luft-Mörtels agiren — Anders gestaltet sich die Sache 
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